Wenig anders sieht es bei den einzelnen Aktien aus. Im Dax gibt es nur einen Wert im grünen Bereich: Volkswagen kann im Jahresvergleich um mehr als 60 Prozent zulegen. Der Einstieg von Porsche, der Höhenflug aufgrund der Spekulationen, all das verhilft dem Autobauer, trotz Warnung von Analysten, zum Platz an der Sonne. Tief im Keller stehen dagegen die Papiere von Infineon, die im Jahresverlauf rund 90 Prozent nachgegeben haben. Das hat nicht nur mit der Schwäche der Tochter Qimonda zu tun, doch so mancher Aktionär wäre sicherlich froh, wenn dieses „Projekt“ im kommenden Jahr gelöst werden könnte. Mit der Commerzbank (-75 Prozent), der Postbank (-75 Prozent) und der Deutschen Bank (-70 Prozent) gehören drei Banktitel ebenfalls zu den großen Verlierern des Jahres. Die Banken- und Finanzkrise fordern ihren Tribut. Noch immer ist nicht klar, ob nicht noch weitere Unannehmlichkeiten in den Büchern zu finden sind. Doch das kommende Jahr sollte für Banken, auch dank des Rettungspaketes der Bundesregierung, wieder bessere Augenblicke bringen.
In anderen Indizes ist die Situation nicht besser. Der TecDax hat ebenfalls nur einen Wert im Plus, Morphosys (+15 Prozent). Ganz am Ende der Liste finden sich die Solarwerte mit Conergy (-95 Prozent) an der Spitze. Die Finanzprobleme und die jüngste Kapitalerhöhung haben dem ehemaligen Vorzeigeunternehmen mächtig zugesetzt. Doch auch die Investoren von Solon (-81 Prozent), Roth&Rau (-77 Prozent) oder Manz (-76 Prozent) können mit dem Jahresverlauf nicht zufrieden sein. Doch auch hier steckt für 2009 einiges an Potential dran. Bisweilen sind die Unternehmen mit dem Trend nach unten gegangen, fundamental ist manches gar nicht so düster.
Während im MDax mit der Norddeutschen Affinerie (+8 Prozent) auch nur ein Unternehmen auf Jahresbasis im Plus steht, sind es im SDax immerhin vier Companies: Biotest (+42 Prozent), Klöckner-Werke (+11 Prozent) sowie Fielmann und MVV Energie (beide +2 Prozent) haben den Anlegern das Jahr ein wenig versüßen können. Bei den kleinen und mittelgroßen Werten sind Arques (-90 Prozent), C.A.T. Oil (-87 Prozent), Hypo Real Estate (-91 Prozent) und ProSiebenSat.1 (-86 Prozent) die großen Verlierer.
Man muss schon etwas genauer schauen, um auf Jahresbasis überhaupt größere Gewinner auszumachen, die am Markt zumindest ein wenig bekannt sind. Fündig wird man dann beispielsweise bei BBK Kontor Berlin (+1.336 Prozent), Mediantis (+439 Prozent), SGL Carbon (+176 Prozent), Jerini (+140 Prozent), Arbomedia (+106 Prozent) oder Ersol (+49 Prozent). Am anderen Ende der Liste stehen solche Unternehmen, die im laufenden Jahr einen Insolvenzantrag stellen mussten, was die Kurse verständlicherweise in den Keller brachte. Dazu zählen 10tacle Studios, Hirsch, Lintec und Thielert, die bis zu 99 Prozent eingebrochen sind.
( js )
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