Also malso als Frage,woher hast Du diese Information mit den Versicherungen? Vorerst die Aktienquoten, Fakt ist, daß es vor dem Jahr 2000 eine nur geringe Aktienquote bei Versicherern in Deutschland gab, weil diese gesetzlich vorgschrieben ist. Fakt ist auch, der steigende Markt hat natürlich die Versicherungen unter Druck gebracht, aus dem Grund wurde von gesetzlicher seite die erlaubte Aktienquote angehoben. Das alles kurz vor den Zusammenbrüchen am Aktienmarkt. Nachdem nun also alles in die Grütze ging, hat Vater Staat, zum Schutz der Versicherten, die erlaubte Aktienquote wieder reduziert, woraufhin die Versicherungen gezwungen waren, die teuer eingekauften Papiere zu Billigstkursen zu geben. Unter Fachleuten gab es damals sehr viel Unmut über diese gesetzliche Vorgabe und in den Versicherungen war man fuchsteufelswild, die wußten sehr wohl um die jeweiligen Bewertungen, denn Versicherungen haben Modelle, so wie Großinvestoren auch Investitionsmodelle haben und diese richten sich nicht nach dem Stand der Indizes, sie bewerten einzigst einzelne Unternehmen im jeweiligen wirtschaftlichen Umfeld. Es ist somit der größte Unsinn überhaupt als Begründung für weiter steigende Kurse davon auszugehen, daß auf Marktteilnehmern irgendein Schmerz liegt, weil sie nicht dabei sind. Dem ist nicht so. Großinvestoren sind zudem auch in der Lage einen überbewerteten Markt oder einzelne Aktien leer zu verkaufen, oder zu shorten, was damals ebenfalls zu Diskussionen führte, weil die Banken die Aktien in ihren Depots, die den Kleinanlegern gehörten, verliehen haben, damit andere leer verkaufen konnten. Auch da gab es in den Fachkreisen großen Unmut, aber gesetzlich war und ist dies erlaubt. Das zu den Quoten und den Gründen warum Versicherungen nicht zwingend in den Markt müssen und auch heute noch niedrigste Überschüsse für ihre Kunden erbringen. Hier liegt die Krux, auf die viele aufmerksam machen, sie denken, die Versicherungen erhöhen ihre Quoten, damit diese dann entsprechend mehr an den Kunden weitergeben können. Dies liegt nicht im Sinne der Versicherungen, sie haben ihren Zins den sie garantiert haben und damit tatsächlich derzeit ein Problem, aber das aus anderen Gründen, denn man muß nicht zwingend in Aktien einsteigen, man kann Spekulationen in vielen Bereichen tätigen, angefangen von den Rohstoffen, bis hin zu Aktien aus Schwellenländern, die wesentlich mehr Wachstum versprechen und in den Bewertungen interessanter sind als westliche Dickschiffe. Die Versicherungen haben derzeit ein anderes Problem, aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit brechen denen Einnahmen weg, Kunden kündigen Verträge,oder legen diese still und zwar im größeren Umfang als geplant. Wenn man denkt die haben die Billionen irgendwo so rumliegen und können das daraus zahlen, stimmt nicht. Die Gelder sind festgelegt. Durch die niedrige Verzinsung die heute am MArkt erreicht wird, geraten die Versicherungen doppelt unter Druck überhaupt das Geld ranzukriegen, um die erhöhten Zahlungen an Kunden auszuführen. Das ist ein Riesenproblem derzeit, den Versicherern ist es derzeit kaum möglich, Geld in die Börsen zu stecken, sie haben es schlicht nicht verfügbar und die Versicherungen nehmen nicht wie die Banken derzeit, billig Geld am Markt auf, um es in die Märkte zu stecken, daß ist nicht deren Geschäftsmodell. Fazit, man kann auf vieles warten, aber nicht auf die Versicherungen. Deren Leichen im Keller werden in der Öffentlichkeit nicht hochgekocht, Du kannst aber davon ausgehen, daß auch die Versicherungen Riesenprobleme haben im Bereich der "toxischen" Papiere. Für meine Begriffe stehen derzeit einige Lebensversicherungen dermassen mit dem Rücken an der Wand, daß sie eher pleite sind, als darüber nachzudenken zu spekulieren.
Die sind also nicht großkopfert, sondern sitzen genauso in der Tinte, wie die meisten von uns ohne es zu wissen.
Die Billionen die an der seitenlinie stehen sind eine ebensolche tragische Lügengeschichte. Niemand kann belegen wo diese Billionen eigentlich sitzen und wer sie hat. Kleiner Blick nach Dubai, da geht es gerade kräftig den Bach runter. Wo ist da Geld zum spekulieren?
Derzeit hält nur eines den Markt oben, daß sind Milliarden an Staatsgeldern die den Markt stützen, man sieht es an den Geschäftsergebnissen der Banken, welches Rad derzeit gedreht wird, die Amis spekulieren nicht auf einen Konjunkturaufschwung, sie spekulieren darauf, daß die Welt ihnen ihren Müll abkauft und dafür wird natürlich gern alles mit green Shots belegt. Das mag auch so weitergehen, den Sinn darin erkenne ich nicht direkt, denn ob die Amis nun bei 7000 oder 10000 stehen, ist für die Realwirtschaft erstmal ohne Belang. Ein Dow Jones bei 10000 mit dieser exorbitanten Verschuldung allerdings ist ein Problem für die Volkswirtschaften, was sich ja auch über die Schwäche im Dollar zeigt, daß sich die Amis auf diese Weise entschulden wollen ist klar, daß die anderen Staaten mitspielen, dürfte wohl nur noch begrenzt möglich sein, dann machen die dicht, daß heißt, sie greifen ihrerseits ein. Ein Euro der noch stärker wird ist Gift für die europäischen Exportnationen und da sind wir am stärksten betroffen.
Da alles ineinander greift, gibt es immer Ursache und Wirkung die man penibel aufbröseln muß, es macht wenig Sinn von Leuten etwas anzunehmen, die mit immer den selben Argumenten die Anleger in die Börsen getrieben haben, diese aber nie warnten. Da würde ich die Augen aufmachen.
Wenn die Jungs die Nummer weitertreiben ohne die Bremse zu betätigen, fliegt uns das gesamte monetäre System um die Ohren, mit allen negativen Begleiterscheinungen die aus solch einer Situation hervorgehen. Niemand kann derzeit voraussagen, wie es endet, jeder weiß aber, daß man so auf Dauer nicht agieren kann.
Wenn eine Bankenkrise verursacht wurde durch zu hohe Verschuldung und durch zu hohe Liquidität, ist mir bis heute nicht klar, wie diese mit noch höherer Verschuldung und noch mehr Liquidität gelöst werden soll. Man kann sie übertünchen, ja, aber nicht lösen. Dazu bedarf es einer grundlegenden Strukturveränderung im Finanzwesen, wozu die Länder garantiert nicht bereit sind, die wenig Industrie haben, dafür aber ein sehr hohen Grad am Bankenwesen.
Was die Konjuktursonne angeht, bewahre Dir Deine Herzensgüte, ich wünsche es mir auch, denn auch mir als Bären sind die vielen Arbeitslosen nicht recht und auch nicht ein wegbrechender Mittelstand. Viel lieber würde ich florierende Unternehmen sehen, Menschen die in Arbeit sind und nicht in Zeltstädten leben und vor allem Banker, die ihrer Verantwortung gerecht werden und Arbeiter, die gerecht entlohnt werden. Nur sehe ich das derzeit absolut nicht, die Arbeitslosen werden immer mehr, die Konsumenten brechen weg, Überkapazitäten werden nicht abgebaut, sondern mit höherer Verschuldung beibehalten. Neuartige Technologien als Rettung stecken eher in den Kinderschuhen, die Leute haben zudem die Nase voll vom Aktienmarkt, wo sie eh nur drauflegen und immer weniger Geld um es dort reinzustecken.
Wenn es steigt, dann nur auf Kosten von unserer Generation und den nachfolgenden Generationen und das kann und darf nicht der richtige Weg sein, denn am Ende zahlt es der Mittelstand und die sozial Schwachen, während die Reichen gestärkt aus dem Rennen gehen. |