Markt misstraut dem US-Optimismus

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neuester Beitrag: 25.04.21 11:22
eröffnet am: 22.09.04 14:04 von: bammie Anzahl Beiträge: 1
neuester Beitrag: 25.04.21 11:22 von: Kerstinvbixa Leser gesamt: 1623
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22.09.04 14:04

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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 23. September. Der Chef der amerikanischen Notenbank Fed, Alan Greenspan, hat gestern die Leitzinsen erhöht. Eine Entscheidung, die die Marktteilnehmer erwartet hatten, und die dementsprechend wenig Impulse in die Märkte brachte. Die Privatanleger ziehen heute einen Schlussstrich unter ihre Spekulationen mit beiden Währungen. Sie verkaufen die Call-Optionsscheine auf die Wertentwicklung des Euros gegenüber dem Dollar der UBS (Virt-X: UBSN.VX - Nachrichten), fällig am 14.3.2005 (WKN A0CL7Z) und fällig am 31.12.2004 (WKN 946422). Bei beiden Scheinen beträgt der Basispreis 1,20 Dollar. Damit lässt sich auf einen steigenden Euro gegenüber dem Dollar spekulieren. "Die Anleger nehmen wohl ihre Gewinne mit", mutmaßt ein Devisenhändler. Der Euro konnte seit Ende August von etwa 1,20 auf aktuell 1,23 Dollar zugelegen.
Greenspan hatte gestern verkündet, mit den Konjunkturaussichten für die USA stünde es bestens und der Aufschwung, der sich durch den hohen Ölpreis im Frühjahr abschwächte, habe sich wieder verfestigt. Zudem stuft die amerikanische Notenbank die Inflationsgefahr aktuell geringer ein als noch vor einem Monat.

Offensichtlich glauben die Anleger nicht an dieses rosige Bild, das die Fed zeichnet. Folker Hellmeyer, volkswirtschaftlicher Analyst bei der Bremer Landesbank, sieht die Lage differenzierter. "Die Konjunkturerwartungen der Fed werden nicht durch Fakten unterstützt. Die veröffentlichten Wirtschaftsdaten der vergangenen Wochen waren schlechter als erwartet. Die Märkte haben gestern genau diese Diskrepanz bewertet." Gestern sei es zu massiven Dollarverkäufen gekommen, berichtet Hellmeyer, es werde kolportiert, dass sogar Zentralbanken zu den Abgebern gehören. "Der Euro hat mit einem Ausbruch auf 1,23 Dollar reagiert. Mehr Dynamik nach oben kann in den Euro-Dollar-Wechselkurs kommen, wenn die technisch wichtige Marke von 1,2450 Dollar überschritten wird", erläutert der Währungsexperte.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)
 

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