Bei Click-Options schließen Anleger jetzt Wetten auf den Börsentrend ab Banken scheinen immer mehr Wege zu suchen, Anleger doch noch für die Börse zu begeistern Von Carsten Dierig Frankfurt/Main - Die französische Großbank Société Générale beispielweise lockt deutsche Anleger ab sofort mit einfachen Finanzwetten. Die neue Geldanlageform ist außerbörslich und kurzfristig. Anleger können über die Tochterfirma Click-Options per Internet auf sinkende oder steigende Kurse oder auf den Verbleib innerhalb einer Kursbandbreite setzen.
Click-Options bietet rund 3500 Wettmöglichkeiten zu Aktien und Indizes mit Laufzeiten von maximal sechs Wochen. Ein Beispiel: Ein Investor kann darauf setzen, dass der Dax trotz Fünfjahrestief binnen zwei Wochen um weitere fünf Prozent fällt. Tritt das vorhergesagte Szenario ein, erhält der Anleger pauschal 100 Euro. Liegt er mit der Einschätzung daneben, verliert er den zuvor bezahlten Kaufpreis. Der Gewinn ist die Differenz zwischen Kaufpreis und den am Ende ausgezahlten 100 Euro. "Damit ist das Risiko leicht überschaubar", sagt Yann Stoffel, Produktmanager bei Société Générale. Zumal Click-Options verschiedene Schutzmechanismen installiert hat: Pro Geschäft können maximal 10.000 Euro gehandelt und im Kalenderjahr höchstens 50.000 Euro verloren werden.
Ist dem Anleger das laufende Risiko dennoch zu groß, kann er seine Wette bis drei Tage vor Ende der Laufzeit frühzeitig beenden - gegen eine Gebühr von vier Euro. Diese Gebühr ist für Click-Options die einzige Einnahmequelle, erklärt Yann Stoffel. Denn Gewinne und Verluste der Anleger würden sich ausgleichen. Trotzdem rechnet das Unternehmen damit, schon bald in die Gewinnzone zu rutschen. Der Break-even werde bereits mit 4000 Kunden erreicht, sagt Stoffel. Bis Ende 2003 will Click-Options in Deutschland und Frankreich 6000 Kunden akquiriert haben. Im deutschen Nachbarland gibt es die Finanzwetten bereits seit Mai 2001. Derzeit wetten dort rund 2000 Anleger mehrmals pro Woche mit einem Durchschnittsbetrag von 250 Euro pro Transaktion.
Mit Click-Options verstärkt die Société Générale den Trend, Anleger möglichst einfach strukturierte Produkte anzubieten. Anders als beim klassischen Optionsscheinhandel müssten weder Hebelwirkung noch Volatilität berücksichtigt werden, so Yann Stoffel. Experten kritisieren jedoch, dass die Anleger kaum nachvollziehen können, ob der Verkaufspreis fair gestellt ist. |