Wie Gold uns retten könnte!

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neuester Beitrag: 25.04.21 13:06
eröffnet am: 15.11.02 14:02 von: borgling Anzahl Beiträge: 9
neuester Beitrag: 25.04.21 13:06 von: Leanryga Leser gesamt: 6108
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15.11.02 14:02

1152 Postings, 8571 Tage borglingWie Gold uns retten könnte!

Welteke will Goldreserven in Aktien wandeln

Bundesbank-Verkäufe aber nicht vor 2004 - Rendite im Vordergrund - Geteiltes Echo unter Finanzexperten

Von Alexander Antonoff und Anja Struve

Frankfurt/Main - Die Deutsche Bundesbank geht unter die Aktionäre: Nach dem Jahr 2004 will sie einen Teil ihrer Goldreserven durch ein Aktiendepot ersetzen. "Wir müssen auf mittlere Frist überlegen, ob wir in geringem Umfang und marktschonend einiges von unserem Gold in Wertpapiere umwandeln können", kündigte Bundesbankpräsident Ernst Welteke in einem Zeitungsinterview an.

Vor genau einem Monat hatte Welteke schon einmal mit einer überraschenden Aussage zum Thema Gold für Aufruhr gesorgt. Nachdem der Bundesbank-Präsident in einem Interview laut über den schrittweisen Verkauf von Goldreserven nachgedacht hatte, stürzte der Preis des Edelmetalls rasant ab. Diesmal blieben die Märkte allerdings unbeeindruckt: Zum Londoner Fixing stieg der Preis für die Feinunze Gold am Montag um 4,05 Dollar auf 297,7 Dollar an.

"Dass Notenbanken ihr Kapital in Aktien anlegen, ist nichts Ungewöhnliches", erklärte der Sprecher der Europäischen Zentralbank (EZB), Manfred Körber. So investierten einige Zentralbanken ihr Geld längst in Pensionsfonds, in denen auch Aktien enthalten seien.

Auch die Bundesbank bemühte sich um Einordnung. "Die Betonung liegt auf mittelfristig", sagte ein Sprecher. "Selbstverständlich hält die Bundesbank nach wie vor am Washingtoner Abkommen fest." Im September 1999 hatten sich die 15 europäischen Zentralbanken in einem gemeinsamen Abkommen verpflichtet, ihre Goldbestände marktschonend abzubauen. Bis 2004 dürfen sie zusammen jährlich nicht mehr als 400 Tonnen Gold verkaufen. In welcher Höhe die Notenbanken anschließend ihre Goldbestände auf den Markt bringen können, will die EZB derzeit noch nicht bekannt geben.

Doch schon lange beschäftigt der Goldschatz der Notenbanken die Ökonomen und Politiker. Das gilt besonders in Deutschland, wo die Bundesbank mit insgesamt 3456,59 Tonnen über die zweitgrößten Goldreserven der Welt verfügt. In den Tresoren der Bundesbank an den Finanzplätzen in Frankfurt, London und New York liegt Gold im Wert von 40 Mrd. Euro. Gewinne bringt dieser Schatz der Bundesbank bisher nicht ein, im Gegenteil: Seit Jahren bewegt sich der Goldpreis - von kleinen Erholungsphasen abgesehen - nach unten. Hinzu kommen Lagerkosten, die die Bundesbank-Gewinne senken.

Wenn Weltekes Pläne in die Tat umgesetzt werden, könnte sich das ab 2004 ändern. Mit der Umwandlung in Aktien und Anleihen könne die Bundesbank künftig eine stärker ertragsorientierte Verwaltung der Gold- und Devisenreserven erreichen, sagte der Notenbank-Präsident. Neben Anleihen denke er dabei auch an ein "Aktiendepot mit einer guten Mischung aus Euro-Stoxx-50-Werten und anderen Standardaktien." Der Profiteur dieser Veränderungen steht bereits fest. Schließlich fließen die Bundesbank-Gewinne dem Bund zu.

Konkrete Planungen, wie der Goldschatz künftig in Aktien verwandelt werden könnte oder wie hoch der Wertpapieranteil in den Depots der Bundesbank ausfallen sollte, gibt es aber noch nicht. Details dazu dürfte Welteke aber bereits auf der Bundesbank-Pressekonferenz am 11. April veröffentlichen.

Unter Ökonomen stoßen die Pläne der Bundesbank auf ein geteiltes Echo. "Für den Aktienmarkt könnte das gefährlich werden", sagte Thomas Hueck, Leiter der Volkswirtschaftlichen Abteilung bei der Hypo-Vereinsbank. "Sollte die Bundesbank ihre Reserven benutzen, um Marktpflege zu betreiben, wäre das keine sehr gute Idee." Hinzu komme das Marktrisiko: "Hätte die Bundesbank vor fünf Jahren ein Aktienportfolio aufgebaut, hätte sie heute bis zu 30 Prozent ihres Risikokapitals verloren", gibt Hueck zu bedenken.

Positiv beurteilt hingegen Ulrich Ramm, Chefvolkswirt der Commerzbank, die Überlegungen. "Das Gold wirft keine Rendite ab. Das kann man sicherlich besser anlegen." Zudem habe das Edelmetall seinen währungspolitischen Glanz längst verloren. Sollten die Pläne Weltekes wahr werden, stehe die Bundesbank allerdings auch in der Pflicht, an der Börse mit Aktien eine entsprechende Rendite zu erzielen. "Das Aktienportefeuille muss aktiv gemanagt werden", sagt Ramm. "Dann wäre die Deutsche Bundesbank Asset Manager für die Bundesrepublik Deutschland."

www.welt.de

Ist zwar alt aber immer wieder aktuell. Die sollten die Hälfte verkaufen und schon wären viele Haushalstlöcher gestopft. Bundesbank hält ca. 92.5 Mio Unzen Gold. Selbst bei einem Goldpreis von 200$ die Unze wären das immerhin noch knapp 10 Milliarden Euro. Ein guter Anfang!!!

Update: Was macht das Gold?

TA professional, So, 22.09.2002, ld.

Im August diesen Jahres haben wir an dieser Stelle das Gold erneut in einer umfangreichen Technischen Analyse unter die Lupe genommen (Gold-Special vom 12.August 2002). Zuvor ist der Preis einer Unze Gold im 1.Halbjahr kräftig von etwa 280$ weit über 300$ gestiegen. Nach mehreren Angriffen auf den nächsthöheren Widerstand im Bereich von 325$ wurde diese Rallye zunächst unterbrochen.

In der letzten Analyse haben wir zu zeigen versucht, daß der Ende Mai startende Abwärtsswing mit hoher Wahrscheinlichkeit nur eine kurzfristige Abwärtskorrektur im übergeordneten Aufwärtstrend darstellt. Denn das Gold geriet in den Monaten zuvor in eine schwer überkaufte Situation. Selbst der breite, seit gut einem Jahr bestehende Aufwärtstrendkanal wurde im Mai mit Kursen über 315$ überschritten. Eine Konsolidierung war insofern sehr wahrscheinlich und auch begrüßenswert im Sinne einer gesunden Aufwärtsbewegung.

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Im Chart (mit einem braunen Pfeil) markiert ist der Zeitpunkt der letzten Gold-Analyse. Die Unze zog in den Folgetagen an, wird aber im August nochmals zurückgeworfen. Das zweite Tief im August bestätigt den Abwärtsswing aber nicht mehr mit tieferen Kursen, die Unze dreht bereits in der Nähe der 300er Unterstützung nach oben. Positiv.

Wir erhielten im kurzfristigen Bereich kürzlich ein weiteres positives Signal: der Abwärtsswing im Zeitraum Ende Mai bis Ende August läßt sich kanalisieren. Und zu Beginn diesen Monats ist der Preis einer Unze Gold über die (rote) Widerstandslinie und damit aus dem Abwärtstrendkanal ausgebrochen (rechts gelb markiert).

Fazit
Das Gold befindet sich wieder im Trend, und der ist bereits seit 1,5 Jahren aufwärts gerichtet. Seitens der Technischen Analyse ist es höchst wahrscheinlich, daß mit dem Doppel-Boden (Tiefs 1999 und 2001) eine primäre Trendwende eingeleitet wurde. Diese Ansicht wird charttechnisch zur Gewissheit, wenn das Gold nun die nächste (und für Zeit letzte) Hürde nimmt - der Break des massiven Widerstands im Bereich von 325$.

Kommt es zum Break, wird an dieser Stelle mit einer schnellen und kräftigen Fortsetzung des Uptrends gerechnet. 340$ ist dann ein absolutes Mindestkursziel, das in Tagen erreicht werden könnte. Konservativ sollten 360$ bis 380$ drin sein.

Doch der Break des 325er Widerstands wird schwierig werden. Es ist ein offenes Geheimnis, daß mächtige Marktteilnehmer ein Interesse daran haben, daß der Kurs der Unze nicht weiter steigt. (Näheres hierzu finden Sie in der letzten Gold-Analye vom 12.August 2002.) Genau aus diesem Grund ist nach einem Break mit einer Short Covering Rally zu rechnen. D.h. Marktteilnehmer, die das Gold zuvor geliehen und leer verkauft haben, müssen diese Positionen in steigenden Kursen zurückkaufen. Sie verstärken den Trend deshalb noch mehr. Diversen Quellen zufolge soll Gold in der Vergangenheit in riesigen Mengen leer verkauft worden sein.
· Hintergrund-Infos - umstritten, doch interessant: Gold Anti-Trust Committee

Daß der drohende Krieg gegen Irak zur Zeit ein bedeutender Faktor für den ansteigenden Goldtrend ist, wurde vor wenigen Tagen klar: als der Irak am 16.September bekannt gab, die UNO-Inspektoren nun doch ins Land zu lassen, brach der Goldpreis intraday schlagartig um mehrere Dollar ein.

Das Gold gewinnt m.E. jedoch hauptsächlich, weil andere Anlagealternativen tendenziell unsicher geworden sind. Polit- und Bilanzskandale, Wirtschafts- und Börsenkrise sind hinlänglich bekannt. Das Gold gewinnt den lange vermissten Status als Sicherheitsanlage zurück. Aufgrund nahezu permanent steigender Kurse in den USA und Europa gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten einfach keine Notwendigkeit für solche Absicherungsstrategien. Das ist jetzt, während der Konsensuspunkt erreicht wird - der Zeitpunkt, an dem die Mehrheit langsam registriert, daß die guten Zeiten womöglich hinter uns liegen - nicht mehr der Fall.

Einen weiteren Chart möchten wir Ihnen in diesem Zusammenhang noch mit auf den Weg geben. Ein einfacher Vergleich der historischen Kursentwicklungen einer Unze Gold und des Standard & Poors 500-Index :

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Die rote Kurve zeigt den amerikanischen Aktien-Index, schwarz die Unze Gold. Die S&P-Kurve wurde nur einkopiert und hat keinen Bezug zur Kurs-Achse, die nur die Werte des Goldes korrekt anzeigt. Insgesamt wird ein Zeitraum von fast 25 Jahren dargestellt. Jedes Candle-Stick-Element repräsentiert dabei ein Quartal.

Ganz links ist noch die Gold-Spekulationsblase zu sehen, die sich Ende der 70er Jahre in kurzer Zeit aufbaute. Der Preis der Unze explodierte damals in zwei Jahren von etwa 150$ auf über 800$ im High. Danach begann 1980 die jahrzehntelange Gold-Baisse - an den Aktien-Börsen parallel dazu die größte Hausse des vergangenen Jahrhunderts. Die wachsende Schere zwischen Gold- und Aktienpreis-Entwicklung erreichte ein Maximum Ende der 90er Jahre. Doch seit die Aktienblase im Jahr 2000 platzte, nähern sich beide Kurven mit auffälligen strukturellen Übereinstimmungen wieder an !

Gruß
 

15.11.02 14:03

1152 Postings, 8571 Tage borglingEinlenken des Irak lässt Goldpreis sinken

14.11.2002 16:46
 

Einlenken des Irak lässt Goldpreis sinken

London/Zürich, 14. Nov (Reuters) - Gold hat am Donnerstag im europäischen Handel, nachdem der Irak am Vorabend die UNO-Abrüstungsresolution bedingungslos akzeptiert hatte, markant tiefer notiert. Händler sagten, die vorerst abgewendete Kriegsgefahr habe die Nachfrage nach dem als sicherer Hafen geltenden Metall zeitweise einbrechen lassen. Ebenfalls Druck sei von den weltweit festeren Aktienbörsen ausgegangen. Am Vortag hatte Gold bei 324,90 Dollar noch den höchsten Stand seit sieben Wochen markiert. Das Londoner Nachmittagsfixing erfolgte gegenüber dem Morgen unverändert bei 318,60 Dollar je Feinunze. Am Mittwochnachmittag lautete das Fixing bei 324,00 Dollar. Der Spotpreis erholte sich etwas auf 285/297 (282/284) Dollar. kdo/par

Quelle: REUTERS

 

15.11.02 14:12

1152 Postings, 8571 Tage borglingAsia Gold-Thailand, S.Korea buying in dull market

15.11.2002 13:17
 
Asia Gold-Thailand, S.Korea buying in dull market

HONG KONG, Nov 15 (Reuters) - Asian gold demand ahead of major holidays next month appears strongest from areas with a large jewellery exporting industry, while domestic demand is mostly dull except in South Korea, dealers said on Friday. "Thailand has been buying very aggressively in physical," said C.T. Ng, director and head of bullion, Asia for Standard Bank London in Singapore. The demand in Thailand was coming from jewellery manufacturers producing for export as well as from various sectors of the local market, Ng said. Enquiries picked up in the second half of the week with the fall in the spot price of gold following Iraqi President Saddam Hussein's acceptance of a renewal of U.N. mandated weapons inspections of sites in Iraq. Spot gold closed at a high of US$324.20 an ounce on Tuesday ahead of the Iraqi announcement, then slid to a low of US$316.80 on Thursday as tensions subsided. Spot bullion traded in a tight range around US$318 on Friday. "I think we will see manufacturers and others building up stocks with the price in the range of US$315-320," Ng said. Thailand is the second largest consumer of physical gold in Southeast Asia with an offtake of between 15 and 20 tonnes of gold each quarter, according to World Gold Council reports. Demand from Indonesia, the largest gold consumer in Southeast Asia, remained relatively poor in November, dealers said. There was some expectation of a pick-up in offtake in early December, with the end of Ramadan, but that is a "very short-term thing," said one dealer. Any upturn in local demand was currently being met by domestic production, the dealer said. Indonesian gold consumption is 100 to 120 tonnes annually and domestic production is approximately 130 tonnes a year. BUOYANT KOREA South Korean demand for gold remains buoyant with Hong Kong- based dealers talking of an expansion of the market there in recent months. Korean demand has been volatile in the past five years, hitting a high of 82.2 tonnes in 1997 before the onset of the worst of the Asian financial crisis. It then sank to a low of just 5.5 million tonnes in 1998 as the population sold its gold to bolster the national treasury. Offtake in 2002 is forecast to be slightly higher than last year at around 68 tonnes. "They are taking a variety of bars," one dealer said. Some buyers were brand-conscious, but not all. Premiums for good delivery bars ranged from US$0.35-0.60 an ounce CIF Korea. The range in prices was due both to the brand and the size of the order, the dealer said. In Hong Kong, premiums for good delivery bars were quoted at par to loco London gold prices. It is estimated that between 80,000 and 100,000 ounces are traded in Hong Kong in one week. Demand in Singapore was relatively steady and premiums were quoted at US$10-0.25 an ounce, largely unchanged over the past two months. ((Kathleen Kearney, Hong Kong Newsroom +852 2843-6933, Fax +852 2845-0636 hongkong.newsroom@reuters.com))

Quelle: REUTERS

 

15.11.02 14:20

1152 Postings, 8571 Tage borglingGold holds steady in Europe, platinum jumps

15.11.2002 12:38

Gold holds steady in Europe, platinum jumps

LONDON, Nov 15 (Reuters) - Gold continued its slow recovery on Friday morning in Europe, having dropped sharply two days ago when Iraq accepted U.N. arms inspectors. Platinum firmed to its highest level in 18 months, basking in the afterglow of a report issued on Tuesday which indicated good future prospects for the metal, widely used in autocatalysts. Spot gold was indicated at $287.00/292.00 versus $286.00/289.00. ((Clare Black, London newsroom, +44 (0)20 7542 4985, fax +44 (0)20 7542 8077, clare.black@reuters.com))

Quelle: REUTERS
 

15.11.02 14:43

1152 Postings, 8571 Tage borglingWas macht das Gold? (Historie 2002/1)

Special: Was macht das Gold?

TA professional, Mo, 12.08.2002, ld.

In den ersten Monaten dieses Jahres hat sich erstmals nach vielen Jahren eine Anlage in Gold und Goldminen gelohnt. Bereits im ersten Quartal 2001 hat der Preis einer Unze nach oben gedreht, doch erst ab Jahreswechsel 2001-2002 verstärkte sich die Aufwärtstendenz dermassen, sodaß eine breitere Masse auf diese Bewegung aufmerksam wurde. In den Jahren zuvor ist das Gold völlig aus dem Fokus der Anleger geraten. Einige Minen haben in diesen Monaten spektakuläre Gewinne erzielt.

Nach einem Vorstoß auf 320$ ist der Aufwärtsswing in sich zusammengebrochen, die Unze wurde vom High bei 326$ im Juni auf nahezu 300$ zurückgeworfen. War dies wieder nur eines der vielen Strohfeuer, die man innerhalb der letzten Jahre beim Gold beobachten konnte? Untersuchen wir zur Beantwortung dieser Frage die Kursentwicklung der Unze Gold :

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Im obigen Balken-Chart auf Wochenbasis wird die Kursentwicklung ungefähr der letzten drei Jahre dargestellt. Ganz links unten ist das 20jährige Tief bei ca. 252$ zu sehen, das im Juli 1999 gebildet wurde. In der nachfolgenden Thrust-Phase explodierte der Preis in nur einem Monat um fast 30% und wurde erst auf dem Niveau des langfristigen Widerstands 320$ gestoppt.

Weit über ein Jahr wird benötigt, bis die extrem überkaufte Situation wieder abgebaut ist. Vom Top im Oktober 1999 bis zum Tief im ersten Quartal 2001 entwickelt das Gold dabei eine zusammenlaufende Struktur, ein Falling Wedge oder Baisse-Keil, der mit einem kleinen Doppelboden im Februar und April 2001 abgeschlossen wird.

Durch die beiden Tiefs knapp unter 260$ im 3.Quartal 1999 und 1.Quartal 2001 wird in einem größeren Rahmen wiederum ein Doppelboden gebildet. Bedenkt man die schwere, langfristige Abwärtstendenz in den Jahren zuvor ist der große zeitliche Abstand zwischen diesen beiden Tiefs, der mehr als ein Jahr beträgt, durchaus angemessen. Große Trends werden erfahrungsgemäß erst dann beendet, wenn sie durch eine im Verhältnis stehende Umkehrformation abgeschlossen werden.

Von Bedeutung bei diesem Doppelboden ist, daß das rechte Tief im 1.Quartal 2001 den langfristigen Abwärtstrend nicht mehr bestätigt. Die Tiefstkurse vom 3.Quartal 1999 werden nicht mehr unterschritten.

Ab April 2001 verhält sich die Preiskurve charttechnisch erstklassig: die große Falling Wedge-Struktur wird im Mai mit einem Thrust bis über 280$ eindeutig abgeschlossen, danach geht es in einem breiten Trendkanal nachhaltig aufwärts. Der im rechten Drittel der Grafik eingezeichnete Kanal liefert m.E. mehr Klarheit, wenn zusätzlich eine innere Trendlinie eingezeichnet wird.

Overbought
Ab dem Jahreswechsel gewinnt der Aufwärtstrend deutlich an Momentum, der Trend verstärkt sich zusehends, ohne nochmals auf die untere Kanalbegrenzung zurückzufallen, durchbricht die Unze Gold im April 2002 den psychologisch wichtigen Widerstand bei 300$ glatt. In eine typische Übertreibung gerät der Trend, als der Goldpreis im darauffolgenden Mai diesen Jahres sogar über die obere Trendkanalbegrenzung schiesst.

Die Übertreibung ist selbstverständlich auch mithilfe der statistischen Indikatoren zu erkennen. Beispielsweise mit einer einfachen Darstellung der Differenz der Wochenschlusskurse zur langfristigen 200 Tage-Durchschnittslinie, die oben unter den Balken-Chart gestellt wurde. In dieser Indikator-Grafik ist auch zu erkennen, daß die überkaufte Situation durch den Rückwurf seit Juni nahezu abgebaut wurde - das Gold bewegt sich fast wieder im neutralen Bereich.

Die kleine Gold-Hausse des ersten Halbjahres wurde knapp über 320$ ausgebremst. Auch dieses Verhalten ist seitens der Technischen Analyse einwandfrei, denn bei 320$ verläuft ein historisch ausgesprochen bedeutender Widerstand, der nur in einer Ultra.Langfrist-Historie zu erkennen ist :

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Der Candle-Stick-Chart auf Quartalsbasis zeigt die Preisentwicklung der Unze Gold in den letzten 24 Jahren ab 1978. Der 320er Widerstand findet seinen Ursprung im Tief 1982 - das Gold beendet vor 20 Jahren dort die erste schwere Verkaufswelle nach der fulminanten Hausse Ende der 70er (Hoch über 800$!). Drei Jahre später, 1985, wird diese Chartmarke erneut bestätigt. Und auch 1993 prallt die Preiskurve im oberen Bereich der breiten Unterstützung 300$ bis 340$ ab. (Interessierte Charttechniker sollten sich die Struktur in den Jahren 1990-93 einmal genauer ansehen - damals entwickelte das Gold eine der größten Falling-Wedge-Strukturen, die mir bekannt sind).

Fazit
Es gibt sehr gute Chancen, daß das Gold in den Jahren 1999-2001 eine nachhaltige Trendwende vollzogen hat. Dafür spricht die große Doppelboden-Umkehrformation bei 260$ und die nachfolgende, sich verstärkende Auifwärtsbewegung, die bereits knapp 1,5 Jahre läuft und den Preis der Unze Gold um fast 30% nach oben beförderte.

Die Abwärtsbewegung der letzten zwei Monate war nach der schwer überkauften Lage überfällig und ist im langfristigen Rahmen reines Geplänkel. Auch der Start dieser Korrektur genau im eigentlich wichtigsten Chartwiderstand der 25jährigen Gold-Historie ist technisch einwandfrei.
Wenn es zum Break dieses Widerstands kommt, ist die langfristige Trendwende perfekt. Die im Juni schwer überkaufte Situation ist nahezu abgebaut worden, im Bereich von 300$ findet das Gold nun eine waagerechte Unterstützung, die von der inneren Trendlinie des breiten Aufwärtstrendkanal ab April 2001 verstärkt wird. Selbst bis 290$-295$ könnte das Gold fallen, ohne den jungen Aufwärtstrend zu gefährden. In dieser Zone verläuft aktuell die unterste Trendlinie des Kanals und auch die langfristige 200-Tage Durchschnittslinie.

An dieser Stelle wird die bullishe Haltung zum Gold und Goldminen aufrecht erhalten. Ganz abgesehen von der Technischen Analyse und der Tatsache, daß die Gold-Nachfrage seit Jahr und Tag größer als das Angebot ist, spricht einiges für das Edelmetall. Ich denke vor allem, daß das Gold den Status eines sicheren Hafens für Geld-Vermögen zurück erlangen könnte. In den Kriegs- und Krisenereignissen der vergangenen Jahre war dies nicht der Fall, doch vielleicht lag dies nur daran, daß diese nicht groß genug waren. Das Ausmaß der derzeit laufenden Börsen-Baisse ist im historischen Vergleich enorm und niemand weiß, wie sich die Krise der Gesamtwirtschaft weiter entwickeln wird. Und dann ist da ja noch die drohende Auseinandersetzung der USA mit dem Irak. Liest man amerikanische Stimmen, ist dieser Krieg m.E. ausgemachte Sache.

Mancher Marktbeobachter geht so weit, zu behaupten, daß das Gold künstlich von den Notenbanken und Institutionen unten gehalten wird. Damit ja nicht der Verdacht entstehen bzw. deutlich sichtbar werden könnte, wie schwer die Krise tatsächlich wiegt. Allgemein bekannt ist, daß die Notenbanken nicht nur Gold verkauft, sondern auch in großem Stil an Finanzinstitutionen verliehen haben. Die beteiligten Marktteilnehmer sind mächtig und haben mit Sicherheit großes Interesse daran, daß der Preis nicht weiter steigt - bei einem Niveau von/über 320$ sollen einige Bankhäuser gerüchteweise in ernsthafte Schwierigkeiten geraten. Bei einem Break dieser Marke wird die Schieflage offensichtlich. Dies dürfte den Uptrend entsprechend verstärken, denn die direkten und indirekten Short-Positionen müssen dann zwangsweise geschlossen werden.

Jahre vor der NASDAQ- und Neuer Markt-Blase war es gang und gebe, im Depot zumindest einen kleinen Anteil Gold oder Goldminen zu halten. Im Zuge scheinbar sicherer Vermögensvermehrung mittels Aktien und langfristiger Abwärtstendenz beim Gold wurde diese Anlage-Tradition in den 90er Jahren weitestgehend aufgegeben. Es spricht wenig dagegen und vieles dafür, daß sich diese Entwicklung umkehren könnte.

Gruß  

15.11.02 15:00

24273 Postings, 8949 Tage 007BondInteressant,

man plant reale Werte gegen Papier einzutauschen ...

Der Verkauf der Goldreserven, um damit die Staatsverschuldung abzubauen wäre möglicherweise sinnvoller?! Hm, wie hoch sind nochmal die Kreditkosten des Staates??

Weiter: Müsste der Rentenversicherungsbeitrag heute real nicht bei über 27 Prozentpunkten liegen - im Hinblick auf die tatsächlichen Kosten(?!) - aber dafür zahlen wir ja den Solibeitrag und die Ökosteuer ... so so ...  

15.11.02 15:47

1152 Postings, 8571 Tage borgling1-Harmony to begin NYSE trading Nov 27

15.11.2002 15:38
 
UPDATE 1-Harmony to begin NYSE trading Nov 27

(Adds analyts' comments paragaphs 7-9, share price paragraph 6) JOHANNESBURG, Nov 15 (Reuters) - South Africa's third largest gold miner Harmony Gold said on Friday it would list on the New York Stock Exchange on November 27, joining fellow mining majors AngloGold  and Gold Fields  . Harmony, whose American Depositary Receipts (ADRs) already trade on the U.S. Nasdaq , will trade on the NYSE under the ticker symbol HMY, the company said in a statement. "This move represents an important milestone in our growth as an independent public company over the past seven years," said Harmony Chief Executive Officer Bernard Swanepoel. "We believe that the NYSE listing will improve Harmony's visibility among a wider base of investors while also lessening the volatility of our stock for current investors." Harmony is the world's fifth largest gold producer, with an output of 2.7 million ounces in the year to June. It sees production rising to 3.1 million ounces in the 2003 financial year. Harmony's share price was 1.7 percent or 240 cents higher at 45 rand at 1420 GMT, slightly outperforming a 1.4 percent gain in the gold mining index . Analysts said the move to the NYSE would improve the rating on Harmony's shares, which are already highly liquid. "The share rating is still very wide between the U.S. and South Africa, and Harmony management are probably hoping it will close that gap. It will also increase interest in a very liquid stock in a market where investors are prepared to pay more," said one analyst. "They should benefit from moving to the NYSE where the spreads are slightly beter, and they will be trading alongside their peers," said another. South Africa's largest gold miner AngloGold  debuted on the NYSE in August 1998, and Gold Fields , South Africa's second largest gold miner, listed in May. Pulp and paper firm Sappi   also has a NYSE listing. ((--Sue Thomas, Johannesburg newsroom, 27-11-7753155, newsroom@reuters.co.za))

Quelle: REUTERS

 

15.11.02 17:24

1152 Postings, 8571 Tage borglingUpdate: Was macht das Gold?

Update: Was macht das Gold?

TA professional, So, 20.10.2002, ld.

Im letzten Gold-Update vom 24.September wurde an dieser Stelle auf die akute Break-Chance des Edelmetalls hingewiesen. Wie sieht's nach ein paar Wochen in dieser Hinsicht aus?

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Mit einem (braunen) Pfeil markiert ist im obigen Chart der Zeitpunkt der letzten Analyse. Knapp links davon ist das letzte kurzfristige Kaufsignal gelb hervorgehoben, welches das Gold mit dem Break des drei monatigen Abwärtstrendkanals Anfang September generierte.

Bis Ende September wagte sich das Gold erneut in den wichtigsten Widerstandsbereich bei 325$ vor. Und wieder scheiterte die Unze nun zum dritten Mal in dieser Zone - der seit Ende Juli bestehende Aufwärtstrend wird in den ersten Oktobertagen gebrochen (rechts gelb markiert). Die kurzfristige gleitende 38-Tage Durchschnittslinie bestätigt das Juli-Top nicht mehr, während die langfristige Durchschnittslinie noch klar aufwärts gerichtet ist.

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In einem längerfristigen Chart, oben ein Candle-Stick-Chart auf Wochenbasis mit 2.5jähriger Historie, ist zu sehen, daß das Gold den neuen, seit Frühjahr 2001 geltenden Aufwärtstrend noch nicht verlassen hat. Vielmehr hat das Gold bis dahin sogar noch viel Luft, die Preiskurve bewegt sich immer noch in der oberen Hälfte des Aufwärtstrendkanals.

In einer optimistischen Sichtweise befindet sich das Gold immer noch in einer (notwendigen) Konsolidierungsphase, die nach dem ungewöhnlich starken Anstieg im ersten Halbjahr diesen Jahres überfällig war. Im Mai und Juni geriet das Gold in eine Übertreibung, als der Preis über die obere Trendlinie des Kanals stieg.

Die Kehrseite der Medaille offeriert den Gold-Pessimisten eine mögliche Doppel-Top-Umkehrformation mit den beiden Tops im Mai-Juni und September. Daß die Widerstandszone bei 325$ nicht nur unter charttechnischen Gesichtspunkten "knallhart" ist, wurde in den vergangenen Analysen mehrfach betont.

Trend in Gefahr?
Der neue Aufwärtstrend des Edelmetalls ist nach wie vor intakt, noch ist gar nichts passiert. Ausgehend vom erkennbaren Aufwärtstrend könnte die Unze sogar bis auf etwa 305$ fallen, ohne den Trendkanal zu verletzen. In dieser Zone verläuft aktuell ungefähr auch die langfristige 200-Tage Durchschnittsline, die seit August vergangenen Jahres nicht mehr verletzt wurde.

Noch ist der Gold-Trend nicht in Gefahr. Doch wenn man mit Minen oder Derivaten darauf setzt, können sich bereits kleine Schwankungen der Unze aufgrund des Hebeleffekts dramatisch auswirken. In den vergangenen Wochen war es nicht mehr zu übersehen, daß der Goldtrend in einer negativen Korrelation zum Aktienmarkt steht. D.h. sobald sich die Aktienbörse erholte, fiel das Gold und umgekehrt. Wer dabei ist, sollte also genauestens auf die weitere Entwicklung achten.

Angesichts des starken Cross-Resistance bei dieser Marke ist es momentan unwahrscheinlich, doch wenn das Gold durch die 300er Marke bricht, gilt es, die Reißleine zu ziehen. Das wäre übrigens kein Grund, sich zu grämen - mit nahezu keiner anderen Anlage haben Investoren in den vergangenen Monaten ihr Vermögen vermehrt oder zumindest bewahrt. Die Mehrheit der Anleger hat unfassbar viel Geld verloren.

Gruß




 

05.12.02 15:33

1152 Postings, 8571 Tage borglingUpdate: Was macht das Gold?

TA professional, Mo, 25.11.2002, ld.

Willkommen zum neuen Update der charttechnischen Situation des Gold-Preises!
Gönnen wir uns dieses Mal vorab eine kurze Zusammenfassung der langfristigen Chart-Merkmale:

09/1999: Break des Abwärtstrends ab 1996 - positiv
10/1999-04/2001: Falling Wedge Struktur - positiver Baisse-Keil
Q3/1999 und Q1/2001: Doppel-Boden unter 260$ - positive Umkehrformation
Tief Q1/2001 fällt höher aus als Tief Q3/1999 - positiv
04/2002: Überwindung des 300er Widerstand - positiver Neckline-Break
seit 04/2002 keine Verletzung der unteren Aufwärtstrendlinie - positiv

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Charttechnisch wirkt das langfristige Bild der Unze Gold sehr positiv, dennoch geht es seit Monaten nicht mehr voran. Der Preis der Unze verharrt knapp über 320$. Und auch dies ist seitens der Technischen Analyse einwandfrei. Denn wie bereits in den vorangegangenen Gold-Updates (24.September, 21.Oktober) erwähnt, liegt im Bereich von 325$ bis 330$ der härteste, langfristige, waagerechte Widerstand auf dem Weg nach oben. Eine Konsolidierung in der Nähe diese Zone musste insofern erwartet werden.

In einer erheblich höheren Auflösung zeigt der nächste Chart die Gold-Preisentwicklung gut eines Jahres in einem klassischen Linien-Chart. Wieder sind die Zeitpunkte des letzten TA professional-Gold-Updates mit Pfeilen markiert. Im September herrschte eine akute Break-Chance des 325er Widerstands (Gold-Update vom 24.September). Auch dieser Test scheiterte, nach einem Rückfall in die Nähe der nächsttieferen Unterstützung bei ca. 312$ war eine Gefährdung des Uptrend nicht auszuschliessen.

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Nachdem das Gold Mitte Oktober die Unterstützung bei ca. 312$ erreichte, drehte der Trend wieder aufwärts, endlich wird die Konsolidierungsstruktur der letzten Monate klarer: Mittlerweile kann man die unteren Tiefpunkte seit Ende Juli miteinander zu einer Aufwärtstrendlinie verbinden. Und oben haben wir recht eindeutig eine waagerechte Widerstandslinie beim Top-Widerstand 326$ - ein mögliches ascending triangle, ein aufwärts gerichtetes Dreieck!

Ascending triangles treten häufig als ausgesprochen positive Konsolidierungsformationen auf. Die ansteigende untere Trendlinie deutet auf steigende Nachfrage der Investoren hin, Kauflimits werden zunehmend höher angesetzt, während die Abgabebereitschaft auf einem Level konzentriert bleibt, in diesem Fall im Bereich von 326$. Im besten Fall deckt die steigende Nachfrage das Angebot immer weiter ab und dünnt sie mit der Zeit gänzlich aus, dann kommt es zum Break der oberen, waagerechten Widerstandslinie.

Thrust
Erfahrungsgemäß folgt nach dem erfolgreichen Break eine weite und schnelle Bewegung. Diese sog. Thrust-Phase wird genährt von "pyramidierenden" Anlegern (Nachkäufer), von neuen Investoren, die das Kaufsignal erst dann wahrnehmen, von bisherigen Verkäufern und besonders von Leerverkäufern, den "Shorties", die nicht an den Durchbruch der Widerstandszone glaubten und ihre Short-Positionen im steigenden Markt mit Verlust so schnell wie möglich glattstellen müssen. (Ein gutes Praxis-Beispiel für ein großes ascending triangle und nachfolgend eine sehr weite Thrust-Phase sieht man beispielsweise 1998 im historischen Chart von Sun Microsystems.)

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Dreiecks-Formationen
Dreiecke gehören zu den wichtigsten Formationen der Technischen Analyse. Denn sie offerieren auch eine Prognose in der Zeitebene - der entscheidende Ausbruch sollte vor dem Zusammentreffen der beiden Trendlinien in der Dreiecksspitze stattfinden. Und dieser Kreuzungspunkt ist einfach zu bestimmen. Je weiter der Kurs in die Spitze hinein läuft, desto schwächer ist erfahrungsgemäß die nachfolgende Bewegung, Fehlsignale (technical Failures, False Moves) werden immer wahrscheinlicher.

Alte Hasen der Technischen Analyse möchten den Break ungefähr bei einer 2/3-Ausbildung des Dreiecks sehen. Danach verlieren sie das Interesse und rechnen zunehmend mit einem "End-Run": d.h. der Kurs bricht nur schwach aus, nur geringe Zunahme des Umsatzes, kein folgender oder verkümmerter Thrust. Nach kurzer Zeit dreht der Markt wider Erwarten, das Fehlsignal ist komplett.

So positiv das Gesamtbild der Unze Gold zur Zeit auch ausschaut, das Risiko eines Fehlsignals besteht - das mögliche ascending triangle ist schon recht weit fortgeschritten, der entscheidende Break der Widerstandszone bei 326$ läßt auf sich warten. Die Spitze des Dreiecks ist spätestens zum Jahreswechsel erreicht - im Dezember, also innerhalb von Wochen, sollte sich etwas tun, anderenfalls wird diese Formation unsicher.

Gruß
 

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