Gold-Bericht für den 2. Februar 2009:
Der Showdown zwischen dem US-Dollar und Gold geht diese Woche unvermindert weiter. Auf der Strecke blieben heute - wie die letzten Tage auch - die anderen Papier-Währungen wie beispielsweise der Euro.
Während im heutigen asiatischen Handel Gold gegenüber dem Schluss-Kurs am Freitag in New York um bis zu $23 gedrückt wurde, konnte Gold in Euro bewertet zwei historische Höchstände verzeichnen: Mit EUR 717,74 zum Londoner A.M. Fix und mit EUR 717,83 zum Londoner P.M. Fix wurden wieder zwei neue historische Höchstände verzeichnet. Anmerkung: Für die Goldpreis-Findung betrachte ich allein diejenigen Kurs-Marken als relevant, wo physisches Gold den Besitzer wechselt. Die einzigen Preis-Marken, bei denen kurzfristige Schwankungen des Preises über einen längeren Zeitraum, d.h. mehrere Stunden, gemittelt werden sind eben nur der A.M. und P.M. Fix.
Hintergrund der heutigen Drückungs-Aktion ist die nahende $930-Marke, bei deren Überwindung wohl eine Reihe von spekulativen Teilnehmern (sogenannte "Trend-Folgern") auf den Gold--Zug gesprungen wären. Ein schneller Anstieg auf die psychologisch wichtige Marke von $1.000 wären dann wohl unausweichlich gewesen. In dem derzeit labilen Zustand des Welt-Finanzsystems wäre das Überschreiten der $1.000 Marke wohl ein Signal an viele Investoren, Gelder aus US-Dollar Anlagen, insbesondere den U.S. Treasuries, in Gold umzuschichten. Das könnte, bedingt durch die grosse Menge dieser Gelder aber die vergleichsweise kleine Menge an handelbaren Gold, zu einer panikartigen Flucht aus dem US-Dollar führen.
Trotz der heutigen Angriffe des Gold-Kartells an den Papier-Märkten scheint der Stern des Gold-Kartells am Sinken: Der Londoner A.M. Fix kam mit $913,75 nur um $5 niedriger zustande als am Freitag. Zum Londoner P.M. Fix waren die Verluste dann praktisch vollständig getilgt. Mit $819,25 wurden für Gold nur ein Dollar weniger als am Freitag um die gleiche Zeit bezahlt. Wie an dieser Stelle schon öfter betont, wird das Gold-Kartell Gold nur dann unter Kontrolle halten können, wenn es regelmässig die zum Ausgleich des Angebots-Defizits notwendige Menge an Zentralbank-Gold im Londoner Handel bereitstellen kann. Alle Tricks im asiatischen Markt oder an der New Yorker COMEX und den anderen Zeiten, wo reiner Derivate-Handel vorherrscht, wirken nur kurzfristig und sind nicht nachhaltig.
So ist es nicht verwunderlich, dass Gold die letzte Stunde im Handelsverlauf der New Yorker COMEX von $915 auf $906 gedrückt wurde. Den Tagungs-Höchstand markierte heute der Londoner P.M. Fix mit $918,25. Die 10-jährigen Staatsanleihen wurden heute massiv um 0,1 Prozentpunkte gehoben (d.h. die Real-Zinsen sind gesunken). Unter Barack Obama hat immer noch dieselbe Pharisäer-Kaste die Kontrolle über die Manipulatons-Instrumente der FED und Treasury wie unter George W. Bush: Namen wie Tim Geithner, dem Professor aus Priceton, Hank Paulson, LarryHeute mussten $30 Mrd an 5-jährigen Staatsanleihen auf dem Markt platziert werden. Dies führte dazu, dass heute der Realzinssatz der als Referenz dienenden 10-jährigen Staatsanleihen von 2,65 % auf fast 2,8 % hochschnellte - ein 2-Monatshöchstand trotz permanenter Eingriffe der FED in den Bondmarkt durch ihre "Quantitative Easing" Initiative. Weitere schlechter als erwartet eintreffende Daten von heute für den Häuser-Markt und Arbeits-Markt deuten auf eine Verschärfung der Rezession hin.
Diese Nachrichten bringen die letzigen Aktionen des Gold-Kartells in einen Kontext. Während des heutigen Tages sah es so aus, als wenn sich die Abwärtsentwicklung des Gold-Preises heute so wiederholt. Wie gestern wurde Gold im asiatischen Handel um $5 (gegenüber dem gestrigen Schlusskurs in New York) gedrückt. Eine Stunde vor Eröffnung des Handels in London brach Gold durch eine weitere Drückungs-Aktion auf bis zu $877 ein. Im Verlauf des Vormittags-Handels im Londoner Handel verlor Gold dann weiter und wurde bis auf $873 gedrückt. Dieser Punkt markierte dann den Tiefpunkt des heutigen Handelstages. Die gestrige Nachricht über den Verkauf von Bundesbank-Gold war wohl eine vom Gold-Kartell gezielt gestreute Falsch-Information, um den Gold-Preis im Londoner Handel drücken zu können. So wie der Verkauf des IWF-Goldes immer wieder als Kaninchen aus dem Hut gezaubert wird, um die Märkte zu manipulieren, so wird dasgleiche jetzt mit dem Bundesbank-Gold versucht. Obwohl: Eins haben IWF-Gold und Bundesbank-Gold wirklich gemeinsam - Sie existieren zum Grossteil nur noch auf dem Papier.
Je näher der Zeitpunkt des Londoner A.M. Fix rückte, desto stärker konnte sich Gold wieder erholen. Mit $878,50 (EUR 672,97) zum A.M. Fix war Gold zwar noch $13 niedriger als zum letzten A.M. Fix, aber bereits $8 über dem Tages-Tiefstand. Innerhalb der ersten Handelsstunde an der COMEX konnte Gold dann die $880er Marke wieder nach oben durchbrechen. Diese wurde kurz nach unten durchbrochen und danach ging es dann kontinuierlich nach oben. Der P.M. Fix kam mit $892,25 (EUR 681,42) nur noch um $3 niedriger als vor 24 Stunden zustande. Bis zum Schluss des Handels an der COMEX konnte Gold nun fast ungebremst die Marke von $900 durchbrechen und ging mit $904 um $17 höher als gestern aus dem Parketthandel. Der erste grosse Einsatz des Gold-Kartells unter Tim Geithner ging wohl in die Hose. Morgen stehen die Q4-Zahlen für das U.S.-Bruttoinlandsprodukt (GDP) auf dem Kalender, und die Auguren sagen, dass die Zahlen katastrophal werden
An der COMEX sind zur Zeit für den Februar 2009 Kontrakt noch 32.820 Kontrakte offen, 29.462 weniger als gestern. Wie viele Teilnehmer davon in die Lieferung gehen, werden wir morgen erfahren. Insgesamt hat sich die Anzahl der Kontrakte an der COMEX heute um weitere 8.407 Positionen auf 345.784 Kontrakte verringert.
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