News - 06.12.07 12:55 EADS plant angeblich Verschiebung der Airbus-Werksverkäufe
PARIS (dpa-AFX) - Der Airbus-Konzern EADS plant einem Pressebericht zufolge, wegen der chronischen Dollarschwäche den Verkauf mehrerer Airbus-Werke zu verschieben. 'Die Idee konkretisiert sich, doch sie müsste noch vom Verwaltungsrat gebilligt werden', sagte ein Insider der Pariser Finanzzeitung 'La Tribune' (Donnerstag). Die Airbus-Gewerkschaften, die bereits mit Kampfmaßnahmen gedroht hatten, sollen am Montag über den Stand der Dinge informiert werden. Sie befürchten, dass die verkauften Werke über kurz oder lang geschlossen und die Fertigung in Billigländer verlagert wird.
Zur Disposition stehen in Deutschland die Airbus-Werke Varel, Nordenham und Laupheim sowie das für Airbus produzierende EADS-Werk Augsburg. Abstoßen will Airbus auch die Werke Méaulte und Saint-Nazaire Ville in Frankreich sowie Filton in Großbritannien. Allerdings kursieren bereits Berichte über den Verbleib von Augsburg im Konzernverbund. Für die deutschen Airbus-Werke bietet die Bremer OHB, für die französischen der französische Konzern Latécoère. Beide gelten aber als zu kapitalschwach, um allein die Fertigung zu garantieren. Der einst aus Boeing ausgegliederte US-Konzern Spirit ist bereit, alle Werke zu kaufen, und hätte auch das Geld dazu. Politisch gilt der Verkauf an den Boeing-Zulieferer aber als heikel.
Würde der Verkauf auf Eis gelegt, würde ein zentraler Baustein des Airbus-Sanierungsprogramms 'Power8' nicht umgesetzt. Mit dem Programm sollen 2,1 Milliarden, nach neuen Erwägungen sogar 3,6 Milliarden Euro bis 2011 eingespart werden. Berlin und Paris wollen aber die Arbeitsplätze möglichst in Europa behalten./hn/DP/stw
Quelle: dpa-AFX
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