Die Trommeln wirbeln, das Heer stellt sich in Marschordnung auf, die Schlacht ist geschlagen, es ist vorbei. Das Feld ist verwüstet der Feind geschlagen. Der Feind war Wirecard.
Drehen wir die Zeit zurück, sehen wir mit Wirecard ein Unternehmen welches in kürzester Zeit zu einem neuen Amazon oder Google aufsteigen hätte können, nur halt in der Finanzwelt. Die Umsätze, Gewinne und das Wachstums waren kaum mit gewöhnlichen Superlativen zu beschreiben.
Dies war der Fall, bis die Financial Times und andere „investigativ Autoren“ einen Skandal witterten. Vergebliche „Angriff“ vorher gab es viele, Prüfer und Staatsanwälte gingen weltweit in der Firma ein und aus – konnten aber keinen Betrug bestätigen. Mit ein wenig Spott gegen die Vorwürfe galt Wirecard gemeinhin als „am meisten durchleuchtetes Unternehmen überhaupt, weltweit“. Der letzte Angriff mit einem Heer an Leerverkäufern hatte aber eine vorher unbekannte Qualität.
Der Feldherr hieß Chris Hohn, seine Armee TCI mit den üblicherweise im Hintergrund agierenden Hedgefonds. Die Leerverkaufsrate erreichte bis 35% und mehr. Das Timing großer Aktien-Würfe minutiöses, bei der Veröffentlichung des KPMG Bericht Sekunden vor der Veröffentlichung.
Bestenfalls kann so etwas – wenn man bei Milliardengeschäften nicht an Glück glaubt – nur mit detailliertesten Insiderinfos passieren. Schlimmstenfalls handelte es sich um ein organisiertes Verbrechen, gleich einem Massaker das nie zur Anklage kommen wird. Das Opfer wie so häufig überwiegend Kleinanleger. Untersuchungen oder investigative Presseartikel dahingehend: keine.
Am interessantesten ist jedoch die Schuldfrage. Bis jetzt wird in den Medien die Schuld alleine Markus Braun und dem Vorstand gegeben. Ordnungsgemäß müsste bis jetzt angenommen werden, das Braun und Wirecard aber Opfer eines Betruges waren, hat Markus Braun doch selbst hunderte von Millionen, wenn nicht gar Milliarden verloren.
Was nun passierte ist kaum noch zu glauben. Sarkastisch ausgedrückt könnte man sagen die Bafin und die Staatsanwaltschaft marschierte mit einer Sage und Schreibe fast 40 Mann starken Armee an um Wirecard zu durchsuchen . Diese Zahl ist etwas anderes als gerade beeindruckend, sondern scheint eher auf einem Wir-müsse-was-machen-Aktionismus hindeuten.
Aber noch einmal zurück. Es fehlt bis heute ein Konto auf dem 1,9Mrd hätten sein müssen. Dieses Konto mit 1,9Mrd wurden aus den Provisionen der Transaktionen – wenn kein Betrug von Wirecard erfolgte - auf das Konto gefüllt um als Sicherheit bei einem Zahlungsausfall zu dienen.
Ein kleiner Sprung, es wurde 200Mio Datensätze nur für Dezember 2019 an KPMG zur forensischen Prüfung übergeben – und dies schon vor Monaten. Wo sind die Ergebnisse – und wenn nur vorläufige?
Es müsste doch ein leichtes sein (geschätzter Arbeitsaufwand ist m.E. ca. eine Stunden) festzustellen ob Provisionen und wenn ja in welcher Höhe auf "dieses" Konto gezahlt wurden, und wenn Wer (!) Zugriff auf das Konto hatte, und ob es ungerechtfertigte Abflüsse von diesen Konto gab.. . Und wenn Zeit der Schlüssel ist ob Wirecard eine Zukunft hätte, wiese geht dann nichts voran?
Wenn es diese Provisionen Zahlungen nicht gab, hätte Wirecard vermutlich betrogen, gab es diese Provisionszahlungen wurde Wirecard vermutlich betrogen. Wieso wird dieser Sachverhalt nicht aufgeklärt. Dieser Sachverhalt wäre vermutlich sogar Adhoc pflichtig. Eigentlich recht simpel.
Nächste Frage: Wieso hat die Bafin aktiv verhindert, dass Wirecard auf seine Wirecard Bank zugreifen konnte, und somit Wirecard zu großen Teilen Insolvenz anmelden musste, obwohl eine Einigung mit den gläubiger Banken nahe war.
Wieso wurde Wirecard nicht geschützt? Wieso schaffen es nicht die deutschen Geheimdienste zum Zwecke der weiteren Verhinderung von Wirtschaftsspionage und der Vermeidung von weitern Schaden die Gelder nachzuverfolgen.
Könnte es sein das Chris Hohn nur Sprachrohr der Finanzwelt war? Und die Interviews nichts anders war als bunt eingepackte Urteilssprüche eines Tribuns. Dann könnte es heißen, dass Deutschland kein Amazon haben dürfte, und unsere Politik eingeknickt ist, oder? Hier schließen sich weitere Fragen an.
Kein Land der Welt lässt zu, dass eines seiner Top -(Dax!) Unternehmen einfach so massakriert würde – selbst nicht bei Betrug, selbst nicht Deutschland.
Meiner Meinung nach stehen auf dem Video vom 18.06.20 keine kaltblütigen Betrüger. Wenn Wirecard Vorstand Betrüger wären, müsste ein Großteil Informatiker involviert sein. Dieses Roundtripping, und die Luftbuchungen wären anders aufgefallen. Das System wurde ja ständig überarbeitet und überwacht. Jeder der weiß wie solche "Systeme " erschaffen werden, weiß wie schwer so etwas wäre.
Das stinkt – bis nach Berlin. Das war eine Hinrichtung -
Und um es deutlich auszudrücken: meiner Meinung nach mit Wissen von Berlin! (Nochmal kein Land der Welt würde einen solchen Angriff auf sein Top-Performer im Dax zulassen.)
Jedem der sein Glück mit Wirecard gemacht hat, ob "long" oder "short", Herzlichen Glückwunsch. Mein Mitgefühl all jenen die viel oder alles verloren haben. Es war eine "Wette" - wir haben verloren, warum werden wir nie wirklich erfahren.
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