"So tun, als sei die Firma am Leben" www.lichtenergiewerke.de Während sich Börsenskandale der vergangenen Jahre eher in kuriosen Nischen abspielten, geht es inzwischen um größere Summen. Die Aktie der Greta Immobilien verlor zwar schnell nach ihrem Börsengang im April die Hälfte ihres Werts. Auch nach dem Sturz ist der Titel an der Börse aber noch knapp 100 Millionen Euro wert. | | | | | Wachstumsversprechen: Das Schlagwort "Solar" lockt Anleger - auch wenn nicht so viel Substanz dahinter steht |
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Dabei soll das Immobilienvermögen in Höhe von 15 Millionen Euro Marktgerüchten zufolge in gleicher Höhe beliehen sein. Das Unternehmen bestreitet das. Doch eigene Zahlen legt es nicht vor. Falls es stimmt, ist der Bestand nichts wert; das Unternehmen mit Sitz am Münchener Flughafen taugt allenfalls als Zukunftshoffnung. "Man kann so ein Ding melken ohne Ende, wenn es diese Größe erreicht hat", kommentiert ein Marktbeobachter. "Man muss nur so tun, als sei die Firma noch am Leben." Greta Immobilien ist die dritte Aktie, die die Berliner Merliniveau GmbH an die Börse begleitet hat. Die beiden anderen, Powerbags und Lichtenergiewerke , sind ebenfalls ins Gerede gekommen. Angeblich hat die Solarfirma Powerbags nur einen Kunden - ausgerechnet die Lichtenergiewerke, die hohe Forderungen von Powerbags mit eigenen Aktien bezahlt. Beide Firmen sitzen an derselben Adresse wie Merliniveau. Deren Geschäftsführer André Medger ist gleichzeitig Vorstandschef von Powerbags und Aufsichtsrat der Lichtenergiewerke. Als Hintermann des Firmengeflechts brachten Teilnehmer von Börsenforen den Berliner Umzugsunternehmer Klaus Zapf ins Spiel - ausgerechnet, denn der Millionär mit linker Vergangenheit, Bart und Bauch tritt als alternativer Anlegerschützer auf. In mehreren kleinen Aktiengesellschaften setzte er das Management unter Druck, aber auch an Sammelklagen gegen Schwergewichte wie Siemens oder die Allianz war er jüngst beteiligt. Sein Anwalt Ole-Hagen Zachriat ist bei Greta Immobilien und den Lichtenergiewerken Aufsichtsratschef, Medger vertrat Zapf schon auf Hauptversammlungen. "Ich kenne die Beteiligten zwar alle, habe aber ausnahmsweise nichts damit zu tun", beteuert Zapf gegenüber manager-magazin.de. Er sehne sich nach mehr Transparenz im Markt. Einstweilen setze er aber sein eigenes Geld oft auf Aktien im Freiverkehr, in der Hoffnung, dass der Kurs steigt. "Das sind ganz normale Wetten", sagt er. http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,483291-3,00.html |