Ob die Beteiligungen operative Verluste einspielen, ist nicht pauschal zu bewerten. Wenn die Beteiligung voll konsolidiert wird in der Bilanz der Mutter, wirkt sich das natürlich direkt aus (ebenso ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag). Aber selbst wenn die Tochter ein eigenständiges Unternehmen und börsennotiert ist, muss man immer noch Äpfel und Birnen unterscheiden. Ist die Tochter nicht ausreichend finanziert und verbrennt Cash, dann muss die Mutter ggf. Geld nachschießen oder es besteht der Druck, externe Finanzmittel aufzutreiben. Bei den größeren RI-Beteiligungen ist das aber anders, zumeist dank des IPOs. Dabei haben die allesamt einiges an frischem Kapital eingeworben, so dass sie nicht (oder zumindest auf absehbare Zeit nicht) auf Geld von RI angewiesen sind. Und das macht durchaus einen großen Unterschied für die Bewertung auch der Mutter RI.
Insofern war der Kursverlust nach dem RI-IPO vor drei Jahren nachvollziehbar, weil die Töchter massiv Geld verbrannten und ohne Cashzuschüsse der Mutter RI kaum überlebensfähig waren - mithin stand und fiel ihre Bewertung mit RIs Cashgaben. Was sich negativ auf die Bewertung von RI ausgewirkt hat. Zurecht. Inzwischen ist das anders, RI hat enorme Cashreserven und die Töchter verbrennen operativ kaum noch Geld. RI muss also das eigene Cash auch nicht mehr dafür vorhalten, ggf. die Töchter am Leben zu erhalten. Das ist daher eine ganz andere Business-Grundlage und aus meiner Sicht eine ziemlich komfortable... |