Du interessierst Dich für Optionsscheine, weil sie eine Hebel haben, der das Papier bei einem Anstieg des Basispapiers um in der Regel mindestens das 2-fache steigen läßt. Bei einem Absinken des Basispapiers natürlich ebenfalls ein Mehrfaches. Du darfst aber nicht vergessen, daß die Banken über alles ein Zeitentgelt eingerechnet haben, welches die Banken einheimsen, wenn Dein Papier nicht ein Mindestmaß steigt (bei calls) oder fällt (bei puts).Meinst Du zum Beipiel, der DAX würde fallen, und kaufst einen put , der auf einen Kurs bei 4 600 basiert und in 9 Monaten fällig wird, dann zahlst Du für diesen Einsatz an die Bank ein Zeitentgelt von mindestens 1,30€, der dann bei der Bank verbleibt, wenn der DAX nach 9 Monaten nicht auf unter 4600 gefallen ist. D. H. 100% Verlust für Dich. Den Hebel kann man natürlich auch positiv erleben, sollte der DAX mehr als 150 Punkte monatlich fallen, weil Du dann das Papier auch vor Fälligkeit verkaufen kannst und der Käufer dann über das dann noch bestehende anteilige Zeitentgelt hinaus noch einen Aufpreis für den stärkeren Verfall zahlt. Hat am Ende der Laufzeit der DAX einen Wert erreicht, der unter 4600 liegt, so wird jedes % Verfall darüber mit einem Hebel zu Deinem Gewinn. Natürlich aber auch wieder erst wenn der Zeitwert abgearbeitet ist, den Du am Anfang als Stillhalterprämie an die Bank gezahlt hast. Also lohnt sich die Geschichte nur, wenn es zu großen Volatilitäten kommt, und wenn nicht Deine Optionen zu früh verfallen. Die Bank wird eigentlich immer der Gewinner sein. Anmerkung: Als sich das Drama der Hausversteigerungen abzeichnete, hatte ich puts auf Fanny Mae gekauft. Die hatte ich aber nur mit einer Laufzeit von 9 Monaten bekommen. Darüber hinaus hatten die in der Regel besser informierten Banken gar keine ausgegeben! Fanny Mae ist tatsächlich kollabiert, und ich hätte den 10-fachen Einsatz bekommen. -Leider aber erst 6 Monate später. So habe ich 100 % verloren. Man muß also auch immer rechnen, daß Ereignisse sich nicht sehr schnell an der Börse niederschlagen. Da wird vieles unter dem Teppich gehalten und mit Tricks und auch mit staatlicher Hilfe monatelang am Laufen gehalten. Man sollte daher Optionen nur unter 10 %des Depotwertes halten, z. put-Optionen, um sein Aktiendepot "mit angezogener Handbremse" zu fahren, für den Fall, daß man Rückschläge erwartet. Sind die dann nicht so heftig, hat man zwar den Einsatz verloren, aber das Depot kann das verkraften. Sind umgekehrt die Rückschläge sehr hoch, kann man den hohen Verlust aus dem Depot durch den Gewinn aus der put-Option etwas reduzieren. |