Das friedliche Zusammenwachsen Europas ist ein Projekt für Generationen mAn. Das Ziel an den Anfang zu stellen und Tatsachen zu schaffen, indem man demokratische Prozesse übergeht, entfremdet dann viele von diesem Ziel. Der Euro, der Vertrag von Lissabon, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei, die Verträge mit der Ukraine, usw. sind undemokratische Tatsachen, Projekte. Wenn man sie analysiert, dann zeugen sie von Ungeduld und Grössenwahn und Ignoranz. Was haben die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei gebracht? In kaum einem Land hätten sie eine Mehrheit gehabt. Sie haben aus Erdogan das gemacht, was er heut ist und viel gekostet mAn . In der Ukraine geht es ja wohl nicht um Integration, sondern um Expansion. Also die Fortführung von dem ewigen europäischem Krieg. Machtstreben. Als hätte man innerhalb der Union nicht genug zu tun mit der Integration der bereits vorhandenen Mitglieder, lacht man sich neue Probleme und Kosten an, ohne die Bevölkerungen dazu zu fragen, weil man wohl wusste, es hätte keine Mehrheiten, es sind nicht alle Grössenwahnsinnige, die Mehrheit ist wohl immer eher kleinorientiert. Holland machte es als einziges Land, die Verträge wurden abgelehnt und dann doch unterzeichnet. Das ist ein offensichtlicher Verrat an Demokratie. Durch die Einstimmigkeit im Rat hätten sie das erledigen können. Weniger offensichtlich ist es da, wenn man gar keine Abstimmungen durchführt. Als nächstes kann man dann auch die Wahlen bleiben lassen. Wenn alles andere nachrangig sei. Mit was für Druck wohl Holland dazu gebracht wurde, das Resultat zu ignorieren???
Allem voran sollte Demokratie stehen, denke ich, alles andere sollte zweitrangig sein. Die Mentalität muss doch erst mal demokratisch werden in Europa für den inneren Frieden, Toleranz anderen Menschen, Lebensentwürfen, Meinungen und auch anderen Parteien, Nationen und Regierungen gegenüber. Die Überwindung von Ideologien, Monarchien und religiösen Dogmen, sie waren immer ein Betrug am Individuum und dessen Freiheit sich frei zu entfalten nach seinen Möglichkeiten innerhalb der Gegebenheiten und eine Anmassung von Macht über das Denken und Fühlen der Menschen und andere Ansichten.
Die Nation ist aber auch Heimat und Identität für viele und die Grundlage auch für den sozialen Frieden und Zusammenhalt und auch soziale Solidarität und Respekt der Bessergestellten gegenüber den Benachteiligten usw.
Es waren nicht primär die Völker, Nationen, welche sich bekriegten, es waren die Monarchien und Diktaturen und Machtstrukturen, welche die Völker manipulierten, die nationalen Gefühle missbrauchten für Ideen, Ideologien, Selbstverwirklichung und Machtansprüche.
Kürzlich war in Moutier, einem Städchen welches bis anhin zum Kanton Bern gehörte, eine Abstimmung, ob sie lieber zum Kanton Jura gehören wollen erfolgreich im zweiten Anlauf, die erste Abstimmung musste wegen Unregelmässigkeiten (Manipulatonen) wiederholt werden. Die Jurafrage war ein heftiger Konflikt, den Kanton Jura gibt es erst seit 1978. Davor war es eine französisch sprechende Provinz des Kanton Bern. Es gab Separatisten und "Terrorgruppen" und Anschläge bis in die 70er, das wurde als Freiheitskampf geführt und empfunden von manchen Jurassiens, die sich unterdrückt fühlten von der Grossmacht Bern. Die Bilder der Siegesfeiern in Moutier nach der Abstimmung mit den Fahnen des Kanton Juras, die Freudentänze auf den Strassen ( und das Vergessen jeglicher Abstandsregeln etc ) erinnerten daran und daran, wie wichtig den Menschen eine nationale Zugehörigkeit ist, auch innerhalb eines Bundes. Das mag ev. geradezu lächerlich klingen aus der deutschen Perspektive. Da ist man mAn unzimperlich und grob diesbezüglich, was zB den Ungang mit der DDR und den Osis anbelangt, aber auch den eigenen nationalen Gefühlen und denen in anderen Nationen, die man oft nur mit negativen Ereignissen verbindet, was aber falsch ist mAn. Das nationale bedeutet auch sehr vieles mehr und ist gerade auch bei der Integration von Zugewanderten und Aufgenommenen in eine Nation ein integrativer Bestandteil, in was nur soll man integrieren, wenn man die eigene Nation ablehnt.
Für Deutschland ist es sicher ein schwierige Aufgabe sich zu versöhnen mit der Nation, aber wäre für ganz Europa ein Segen. Jetzt hängt dieses Trauma (es lässt sich auf Kaiser und Führer zurückführen, nicht auf die Nation als solches) über ganz Europa und es muss teilnehmen an der deutschen Psychotherapie. Doch die EU kann nicht Heimat ersetzen. Mit der muss man sich überall und immer versöhnen für den eigenen Freden und auch für diese und seine Landsleute einstehen. Denn die Solidarität mit Menschen in Polen oder Griechenland etc. wird meist nur theoretische (ideologische) Heuchelei bleiben, auf die die Menschen dort pfeifen.
Sorry, alles wie immer nur meine Ansichten aus einer anderen Nation, die ich niemals aufgeben würde wollen, was nicht ausschliesst, mich einem grösseren Europa zugehörig zu fühlen, doch nicht einer deutschen oder französischen Projektion davon, die nicht aus sich selbst gewachsen ist, das erst einmal tun müsste. Und dazu muss man die Bevölkerungen immer mal wieder konsultieren und korrigieren. Gerade im Bezug zur EU und was sie sein solle, was sie tun solle oder nicht. Das ist halt kompliziert und keine Politiker können sich dann rühmen, schaut her, ich habe es vollbracht, der Rückfall ins monarchische Denken. Staatsdiener muss auch gelernt werden, aber wie, wenn man niemals die Bevölkerung befragt zu nix, die ist halt zu dumm.....🐌
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