Wie schon im einen anderen Beitrag zu lesen war gibt es tatsächliche und potente russische Kaufinteressenten an P+ die im Fall der Übernahme die Raffinerien auch mit eigenem Öl ausstatten könnten, was wiederum erhebliche Vorteile hinsichtlich der operativen Margen bringen würde…
Nach Auswertung der vorläufigen Zahlen liegt der „faire“ Unternehmenswert nach Abzug aller Schulden und Verbindlichkeiten bei knapp 1,2 Milliarden US-Dollar (entspricht mehr als 12 Dollar je Aktie)… Wichtigste Annahmen der Berechnung:
Raffineriekapazitäten von 650k Barrel/Tag aktuelle Raffineriemarge von knapp 2US-Dollar je Barrel keine eigene Ölförderung/-quelle
Auch mit einem großen 50%igen Risikoabschlag versehen, ergibt das immer noch einen Wert von mehr als 6 US Dollar je Anteilsschein… Ich glaube das Angebot der Klesch-Gruppe ist dann hinfällig, die wollen ohnehin nur die Sahne… bei Vedder wird man sehen wie weit die dann mitbieten oder erhöhen, womöglich dann auch mit entsprechenden EU-Subventionen aus Brüssel…
Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist das Einschreiten des zuständigen EU-Komissar Öttinger auch absolut nachvollziehbar und die anberaumten Round-Table mit allen betreffenden Ministern der Länder machen mit dem Hintergrund, dass man innerhalb der EU es gerne verhindern möchte das der größte Ölmulti-unabhängige Raffinerie-Betrieb, der P+ nun mal ist, in die Hände eines der Ölmultis oder gar eines russischen Ölgiganten fällt auch absolut Sinn…das hat dann schon eine gewisse Brisanz, denn schließlich geht es um nicht mehr und nicht weniger als um die Versorgung unzähliger Haushalte, Konsumenten und nicht zuletzt der so heiß geliebten Autofahrer mit dem lebenswichtigen Grundstoff Öl und dessen Derivaten…
Ohne allzu viel aus dem berühmten Nahkästchen zu plaudern geht es in diesem Fall offensichtlich schon lange nicht mehr nur um die Rettung/Sanierung einer an und für sich kleinen Unternehmung sondern um eine politisch strategisch Entscheidung was ja schon allein durch die Hinzunahme diverser Politiker belegt ist… oder haben Sie im Fall der Inso von Schlecker (der europaweit eine sicherlich größere Bedeutung hat als P+ und weit mehr Arbeitsplätze repräsentiert, gehört, dass sich ein EU-Komissar zu Wort gemeldet hätte und einen Roundtable einberufen hat… ich auch nicht!
Aus diesem Grund habe ich mein erst vor knapp 10 Tagen ausgegebenes, mit Vorsicht und Bedacht errechnetes, konservatives Kursziel von 1 – 1,2€, welches ich eigentlich erst bei Publikation der finalen Endlösung gesehen habe (Zeitraum 1-2 Monaten) an die aktuelle Situation und den neuen Gegebenheiten angepasst.
Kursziel neu: 5 US-Dollar oder 3,80 € bzw. 4,50 CHF
Das sind zwar keine 600% und mehr wie noch zu Beginn, aber dennoch, so denke ich, ist das immer noch ein recht ansehnlicher Aufschlag auf den aktuellen Kurs… wer schon seit meiner ersten Empfehlung am 26.01. dabei ist und immer noch drin ist, kann sich auf einen garantierten tenbagger freuen und der gelingt auch den ausgebufftesten Zockerprofis nicht alle Tage!!!
Ich wiederhole mich gerne:
Dies ist keine Aufforderung zum Kauf/Verkauf der genannten Petroplus Anteilsscheine. Die hier wieder gegebenen Sachverhalte geben lediglich meine persönliche Einschätzung wieder!!!
Und zum Abschluß noch ein Rat von Trader zu Trader: kann man leider nicht oft genug sagen: Auch wenn die Chancen noch so verlockend sind zocken Sie nur mit Eigenkapital niemals mit geliehenem oder fremden Kapital und setzen Sie nur soviel Ihres EK’s ein, dass sie auch ein Totalverlust nicht aus der Bahn wirft…!!!
CHEERS and Good investing
P.S: Der Autor hält seit Bekanntgabe der Insolvenz selbst auch Anteilsscheine an Petroplus |