GOTH-INVASION
Leipzig sieht schwarz
Ob die Leipziger sich wohl noch gruseln? Wieder einmal sind zu Pfingsten Fans der schwarzen Kutten, der Ich-bin-ein-Zombie-Ästhetik und der gewöhnungsbedürftigen Wave-Gothic-Musik über die Stadt hergefallen. Dieses Mal aber waren es mehr als je zuvor - viele, viele Tausende.
Leipzig - Das viertägige Wave-Gotik-Fest werde von Jahr zu Jahr internationaler - sowohl bei den Festivalbesuchern, als auch bei den Künstlern, sagte Sprecher Cornelius Brach. Fans und Akteure kämen aus Australien, Nord - und Südamerika, Japan und aus Europa. Die Veranstalter sprachen von inzwischen 20.000 Teilnehmern.
Mehr als 170 Bands und Künstler traten auf. Zum Auftakt am Freitag sorgte das Konzert von Nitzer Ebb für einen Besucheransturm. Neben dem musikalischen Angebot, das von Klassik über Gothic-Rock bis hin zu düsterer elektronischer Tanzmusik reichte, gehörten Lesungen, Ausstellungen, Filme, Theater, Autogrammstunden sowie eine Fetischshow zum Programm.
Die Jugendbewegung Wave-Gothic entwickelte sich Mitte der siebziger Jahre in England aus der Punk-Szene heraus. Das erste Wave-Gotik-Treffen wurde 1992 im "Eiskeller" im Leipziger Szeneviertel Connewitz mit 1500 Besuchern gefeiert.
itz/ddp, spiegel.de