Top-Foren
|
|
|
---|---|---|
Gesamt | 94 | 1059 |
Börse | 59 | 615 |
Talk | 12 | 217 |
Blockchain | 27 | 172 |
Hot-Stocks | 11 | 125 |
Politik | 12 | 102 |
Lebenstraum Weltumradlung
--button_text--
interessant
|
witzig
|
gut analysiert
|
informativ
|
2
Von dem hier entstehenden Staudamm sieht man bisher noch nicht allzu viel, vermutlich haben die Bauarbeiten noch nicht lange begonnen. Die Frage wann die Projekte beendet wären konnten nicht genau beantwortet werden, der Boss sprach von 4-5 Jahren. Inwieweit evtl. fehlende Gelder durch die Kriese das Voranschreiten beeinträchtigen konnte mir auch nicht gesagt werden.
Kurz nach 19.00 sitze ich in der Fußgängerzone von San Juan und habe soeben einen Liter!!!! Bier zu 1,50 Pesos bestellt. Hier "unten" auf 650m Meereshöhe scheint die Luftfeuchtigkeit recht hoch zu sein. Auf alle Fälle muss es heute Nacht bzw. Morgen ordentlich geregnet haben denn vieles stand unter Wasser, nicht im Ort sondern auf dem Weg den ich passierte.
Nachdem ich heute Mittag zwei Stunden lang gewartet hatte ohne dass sich etwas rührte machte ich hierüber meinen Unmut gegenüber dem Blauhelm Luft und siehe da, 30 Minuten später wurde Black Beauty auf einem Pritschenwagen der Security verladen und auf den nächsten 20km ging es durch die Sperrzone. Hier sah ich dann erst weshalb man mich nicht ziehen ließ. Diese Maßnahme war mehr wie berechtigt denn auf lehmverschmierter, äußerst schmierigem Untergrund versehen mit steilen Anstiegen und Abfahrten wäre ein Radeln zu gefährlich gewesen, vermutlich sogar unmöglich.
Dass der Bau des Staudammes nicht ungefährlich ist konnte ich selbst sehen. In schwindelerregender Höhe, mindestens 200 Hm, sah ich einen Baggerfahrer, der loses Material die "Wand" hinunter beförderte. Eine falsche Hebeltätigkeit, ein Versagen der Elektronik hätte bestimmt zum tödlichen Absturz geführt. Mit Sicherheit wäre es interessant das Ende des Bauwerkes irgendwann mal bestaunen zu können. Das Projekt kostet angeblich 350 Mio. Pesos.
Der Security Fahrer beförderte mich ans Ende des Sperrgebietes und die restlichen 30km waren ein easy ride entlang eines grünen Anbaugürtels (Obst, Gemüse, Reben). Hier in San Juan bin ich für 10 Pesos in einem Hotel untergekommen und habe für 2 Nächte gebucht.
http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/...an-Argentinien.jpg
https://www.welt-atlas.de/datenbank/karten/karte-9-367.gif
Danach habe ich mir erst einmal ein Insektenmittel gekauft, einige Emails gelesen und mit Freude erfahren, dass Tini mein Päckchen unversehrt erhalten hat, sie wird meine am Montag versenden.
Entweder bin ich schon zu lange mit dem Rad unterwegs oder hier in San Juan gibt es tatsächlich viele extrem hübsche Frauen. Ich muss aufpassen, dass mir da nicht die Augen ausfallen.....
Gruß Weltumradler
2
Seit Santiago bin ich bereits wieder 500km geradelt und nach weiteren 1.000 werde ich wohl die Lette wechseln. Die schlimmen "Knackgeräusche" des Tretlagers sind vermutlich doch aufgrund der neuen, sich an die Ritzel anpassende Kette verursacht worden, nachdem sie sich nun ein wenig gelängt haben und sich an das ein wenig abgenutzte Ritzel angepasst haben dürfte. Über den Pso. San Fransizko möchte ich die letzte Kette einfahren und dann ständig wechseln.
Nach der "Hausmänner-/Radnomadenarbeiten" habe ich meinen Fans in Deutschland ein ausführliche Mail geschrieben.
Der SC hat zuletzt 2:0 zu Hause gegen die Bayern verloren und jetzt beginnt wohl der Abstiegskampf. Für die Bayern war der Sie wohl die letzte Chance auf die Meisterschaft, denn sie haben noch 7 Punkte Rückstand auf die führenden Dortmunder, bei noch 11 ausstehenden Spielen.
Gruß weltumradler
3
Die Leute leben hier sichtlich vom Durchgangsverkehr, denn auf der Straße entlang des Valles fertil ist doch mächtig was los. Zu Kaufen gibt es auch nicht allzu viel, außer Bort und Keksen habe ich noch nichts ausfindig machen können. Ich hoffe nur, dass dies im ca. 55km entfernten Chucuma oder später in San Agustin anders sein wird, denn sonst wird mein geplanter Besuch des Valle de la Luna bzw. Campo de Talampaya aufgrund Proviantmangels wohl ausfallen müssen. Noch gehe ich jedoch davon aus bei diesen "Touristenattraktionen" etwas essbares auftreiben zu können.
Heute Morgen bin ich dann recht ungern aufgestanden, zu gut habe ich hier in den zwei Nächten geschlafen. Das es draußen stark bewölkt war, war es gegen 7.00 noch recht dunkel. Erst einmal auf den Beinen kam ich jedoch recht schnell in Tritt.
Kurz nach 8.00 fuhr ich los während die "Wirtsleute" noch schliefen. So ca. 30km ging es leicht bergab und entlang der Straße verliefen 2 Bewässerungskanäle. Neben Obst werden hier vor allem Reben angebaut. Auch am heutigen Sonntag saßen die Leute an der Straße und wollten ihre 5l Putteln verkaufen.
Was noch auffiel waren die vielen Radsportler welche heute unterwegs waren. Außer bei meiner Fahrt nach Trabzon im Iran hatte ich noch nie an einem Fahrtag so viele Radsportler gesehen. Mittlerweile ging es leicht bergauf und alle kamen mir entgegen. Ich glaube nicht, dass es sich um ein Rennen gehandelt hat.
Nach 50km wurde es schlagartig wüstenhaft, die Landschaft ähnelte sehr dem australischen Busch, doch der sandige Untergrund war bei weitem nicht so rot. Bei einer Pinkelpause hatte ich dann Glück als ich in einem extrem dicken, großen Dorn trat. Zum Glück bemerkte ich diesen rechtzeitig, trat nicht voll auf denn sonst wäre er vermutlich durch die Sohle gegangen.
Dank einer stetigen leichten Abfahrt sowie ordentlichem Rückenwind kam ich mit ca. 25km/h recht flott voran. Auf den letzten 4km ging es dann wieder leicht bergauf und an diesem ups and down wird sich morgen wohl auch nichts ändern. Ich hoffe morgen das ca. 110km entfernte San Agustin de Valle Fertil zu erreichen.
Ach ja, beinahe hätte ich es vergessen. Was denn?!, na dass ich heute meinen 5.000ten SA-Km geradelt bin - Prost.
Gruß Weltumradler
2
Heute morgen bin ich erst gegen 7.00 aufgestanden und da es leicht nieselte fiel mir das Aufstehen recht schwer. In Marayes wollte ich jedoch keineswegs bleiben und so packte ich meinen Krempel zusammen, frühstückte und radelte gegen 8.30 los. Während der ersten Stunde konnte ich es dank leichter Abfahrt sowie gutem Rückenwind ordentlich laufen lassen und legte 25km zurück.
Die Landschaft war auch eigenartig. Im Westen war das nebelverhangene Huerta Gebirge und im Osten die dornige "Pampa" zu sehen. Es war wirklich schade dass es so nebelig/bewölkt war, denn so konnte ich die wahre Schönheit der Landschaft nur erahnen. Hier in der Gegend hat man die ältesten Dinosaurierfunde der Welt ausgegraben. Mit diesem Wissen sowie der geisterhaften Umgebung wurden Erinnerungen an Jurassic Park wach.
Auch wenn es hier vor Jahrmillionen sicherlich anders ausgeschaut hat, so konnte ich mir dennoch gut vorstellen wie es hier vor Jahrmillionen "gedinosauriert" hat. Neben dem vielfältigen Dornenwuchs imponierten mir vor allem die Kakteen, welche eine Höhe von 4-5m erreichten. Wie mag die wohl bei blauem Himmel und Sonnenschein wirken?!.....
http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/04/...a-media-luna.jpg
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/10784309.jpg
http://voyagebelindarodrigo.free.fr/wp-content/...Ischigualasto-4.jpg
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/10677699.jpg
Auf ca. halber Strecke, nach 50 km, erreichte ich mit Chucuma den wohl höchsten Punkt, geschätzte 800Hm, des heutigen Tages. Eigentlich wollte ich hier meine vesperpause machen doch sah ich außer einem Ortsschild nichts.... und so fuhr ich weiter. Die Häuser, viele waren es wirklich nicht, lagen einzeln verstreut abseits der Straße.
Es folgte eine Abfahrt zwischen 5-7Km, auf der ich sichtlich auskühlte, sodass ich bei der folgenden pause begann zu frieren. Mit Brot, Schinken, Tomaten, Bananen sowie einer Coke stärkte ich mich. Es folgte der vermutlich schönste Teil des Tages doch dank der starken Bewölkung sah ich leider nicht viel, schade.
Morgen könnte ich nun das Valle de la Luna erreichen, also den Ischigualasto NP, doch möchte ich dorthin eigentlich nur bei schönem Wetter hinfahren, Zeit habe ich ja. Die Landschaft hier des Valle de Fertil ist wirklich interessant, eine solche habe ich bisher noch nicht gesehen.
Der Hotelier war ebenfalls sehr freundlich, spendierte mir ein Andes und somit steigt die Gefahr, dass ich eine weitere Nacht hier verbringe.
Gruß Weltumradler
1
Es ist jetzt kurz vor 11.00 und seit 5 Stunden schüttet es was der Himmel bzw. die Wolken hergeben. Nur gut, dass ich nicht krampfhaft nach einem Campingplatz ausschau gehalten habe, wobei das Zelt eventuell sogar dichter gewesen wäre wie die Zimmerdecke. Im "eigenen" Bad, dem ersten seit Australien in Adelaide, tropfte es von der Decke und bis zu dem Aufstehen hatte sich bereits ein kleiner Rinnsal gebildet. Das Zimmer wollte ich dennoch nicht tauschen, da ich in der Nacht 4 Mosktios erschlagen habe und das Zimmer nun stechfrei sein müsste. Mein neues Repellant scheint nicht viel zu taugen, denn bereits nach einer Stunde der Anwendung stach mich die erste Schnake... nur gut, dass Tini mein Moskitonetz mit nach Salta versendet.
Wenn der Regen noch lange anhält, dann ist ein Besuch des Ischigualisto NP (Valle de la Luna) wohl nicht möglich. Zwei Japanerinnen sitzen hier ebenfalls fest und ihre für heute angesetzte Tour wurde abgesagt. Sie sagten mir nur, dass es morgen ebenfalls regnen sollte.
Den heutigen Tag werde ich wohl mit Karten schreiben sowie im Internetshop verbringen - vielleicht hat Tini ja schon auf meine letzte Mail geantwortet.
Na ja, ein offizielle Internet scheint es in dem 6.000 Einwohner zählenden Ort nicht zu geben und so habe ich mit dem Schreiben von Karten begnügt. Zuvor war ich noch im Tourist Office und traf dort die zwei Japanerinnen wieder. Später erfuhr ich, dass sie doch unterwegs waren und von den 5 Sehenswürdigkeiten lediglich zwei zu sehen bekamen. Vielleicht habe ich ja Glück um übermorgen bessere Bedingungen anzutreffen. Im valle de la Luna soll es auf alle Fälle trockener sein als hier, laut dem Tourist Office soll hier in San Agustin ein Microklima, was das auch immer sein mag, vorherrschen.
Gruß Weltumradler
2
http://de.wikipedia.org/wiki/Ischigualasto
mit einigen Bildern
http://www.itinerisviajes.com/wp-content/uploads/2012/03/ISCH-01.jpg
http://3.bp.blogspot.com/_IFLtLt_K5Ds/TGVfdSLucqI/...chigualasto2.jpg
http://images.travelpod.com/users/hilde/...ovincial-ischigualasto.jpg
http://imagenes.todoviajes.com/images/...que-nacional-talampaya-1.jpg
Gruß Weltumradler
3
Die ganze Zeit über folgte ich dem Valle de Fertil und heute konnte ich die Berge im Osten und Westen sehen. Es ging den ganzen Tag über leicht bergauf, wobei ich stets mit dem mittleren Ritzel fahren konnte. Bereits nach 10km erreichte ich den Ort Usno und ca. 30km später Baldes del Rosario wo ich mir eine Cola zum Frühstück gönnte. Wieder einmal fragte ich mich wovon die Leute in einer solchen Ortschaft leben. Neben zahlreichen Maultiere sah ich auch etliche Ziegen sonst eigentlich nichts. Kleiner Maisfelder waren liebevoll eingezäunt, vermutlich damit die Pflanzen nicht von den Tieren gefressen werden.
Nach ca. 30 minütigem Aufenthalt fuhr ich weiter und kurz vor Los Baldecitos bog ich westwärts zum Ischigualasto NP ab. Zu meiner Überraschung war der Weg zum Gate asphaltiert, während ich zuvor größtenteils auf gutem Schotter fuhr. Gegen 15.00 erreichte ich den Eingang und durfte dort mein Zelt auf steinigem Untergrund aufbauen. Aufgrund der heftigen Regenfälle war der 45km lange Loop im Park nicht möglich, auch durfte ich diesen nicht mit dem Rad befahren.
Ein schweizer Ehepaar, welches seit 3 1/2 Jahren 150km südlich von Buenos Aires eine Landwirtschaft betreibt wartet auf den vorgeschrieben Führer und so entschloss ich mich kurzfristig ihnen anzuschließen. Die Führung selbst dauerte ca. 2 Stunden und zu sehen gab es recht unterschiedliche Gesteinsformationen im Valle de la Luna. In diesem Tal hat man den bisher ältesten Dinosaurierfund gemacht, vor ca. 230 Mio. Jahren. Das Tier soll 3m lang gewesen sein. Vom Vortrag selbst habe ich natürlich nichts verstanden, doch übersetzten mir die Schweizer einiges.
Morgen möchte ich nun die ca. 80km zum Eingang des Reserva Provincial Talampaya radeln. Dieses reservat soll ebenfalls nur mit Führer zugänglich sein.
Gruß Weltumradler
3
Nach gut 20 Minuten erschien der Mann wieder und meinte etwas vom 3 Pesos Eintrittsgebühren sowie 2 Pesos für`s Zelten. Zudem wollte er mir einen Guide empfehlen mit dem ich zusammen mit Black Beauty den Park besuchen könne, für stolze 15$ versteht sich. Normalerweise kostet eine geführte Tour mit max. 8 Personen 40 Pesos, sind es weniger Leute kostet es pro Nase entsprechend mehr. Das ganze sieht für mich doch ein wenig nach einer "Hinhaltetaktik" aus und wären die Felsen des Parks nicht so beeindruckend wäre ich mit Sicherheit weitergefahren.
Vom Restaurant aus sehe ich eine ca. 150m hohe Felswand wobei die ersten 2/3 aus stärkerem, verdichteten Material bestehen und das letzte Drittel aus mehreren losen Schichten. Das rote Gestein wirkt bei blauem Himmel und einigen Schäfchenwolken besonders schön.
So, jetzt baue ich aber erst einmal mein Zelt in aller Ruhe auf um danach bei einem Bierchen den Tagesbericht in aller Ruhe niederzuschreiben.
Es ist jetzt 20.45 und ich denke, dass sich einer meiner schönsten Tourtage nun langsam aber sicher zu Ende neigt.
Angefangen hat er ja nicht gerade besonders verheißungsvoll. Gegen 1.00 hat es angefangen zu regnen und bald sammelte sich Wasser unter meinem Zelt. Ich blieb zwar trocken doch an ein richtiges Schlafen war nicht zu denken. Irgendwann klappte es dann doch und gegen 8.00 wachte ich auf. Das Zelt sowie die Bodenplane trocknete ich noch am Morgen und war gegen 10.00!!!! abfahrbereit.
Das Wetter wurde nun zusehends besser, die Landschaft ebenfalls. Als erstes musste ich wieder die 17km one way zurück zur Hauptstraße und bevor ich losfuhr richtete sich mein Blick nochmals ins Valle de la Luna, das Tal wirkte wahrhaftig wie eine Mondlandschaft.
Nachdem ich den Police Checkpoint passiert hatte ging es abermals bergauf und wieder einmal faszinierte mich die Kakteenlandschaft. Die Hügel, der blaue Himmel es passte einfach alles. Noch spektakulärer wurde es als ich den Nationalpark betrat. Die Straße verlief entlang einer "riesigen Hochebene" und die Gebirgszüge im Westen bzw. Osten wechselten ständig ihre Farben grau, schwarz, rot bzw. Gesteinsarten.
Nach 55km erreichte ich den höchsten Punkt des Tages und anstatt weiter bergauf zu radeln hatte ich Rückenwind und zudem ging es noch leicht talwärts. Bereits von weitem erkannte ich den Gebirgszug indem sich das Zentrum des NP befand. Nach einer 13km langen Einbahnstraße befand ich mich am gate und hatte heute Abend einen herrlichen Sonnenuntergang, die roten Wände schienen zu glühen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a5/Talampaya_NP.jpg
http://www.reisen-von-us.net/Bilder-Argentinien-2003/Talampaya-16.jpg
Auf die morgige Tour freue ich mich riesig und werde vermutlich eine weitere Nacht hier verbringen. es ist totenstill und nichts ist zu hören, ich bin der einzige Camper.....
Einziger Wehrmutstropfen ist die Tatsache, dass man mich offensichtlich abzocken will. Lt. der 200er Ausgabe von Footprint ist das zelten hier frei, außerdem wollte man mir im Restaurant wohl einen falschen 5 Pesos Schein andrehen, auf der Rückseite der "Banknote" war ein Dankeschön für die Spende des NP geschrieben......
Gruß Weltumradler
2
http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Talampaya
mit einigen Bildchen
http://dreamers1.com/americas/SouthAmerica/...ina_Talampaya_NP_16.JPG
http://static.zoonar.de/img/www_repository3/5e/5f/...5a263a2aa75f.jpg
http://www.reisen-von-us.net/Bilder-Argentinien-2003/Talampaya-26.jpg
http://www.reisen-von-us.net/Bilder-Argentinien-2003/Talampaya-41.jpg
Gruß Weltumradler
3
Auch wenn ich nichts verstanden hatte so war ich von der Natur, dem Canyon doch sichtlich beeindruckt. Ich dachte immer, dass das rote Zentrum in Australien liegt, jetzt weiß ich dass es derer mindestens zwei auf unserer Erde gibt.
Auf dem Weg hierher hat mich die Landschaft schon teilweise an Australien erinnert, der Canyon hier ähnelt ein wenig dem Kings Canyon in der Mc Donall Range. Beide haben in etwa die Höhe von 120-150m, beide bestehen aus rotem "Sand?stein". Der Talampaya NP habe ich jedoch vielfältiger empfunden als der Australische. Zu sehen gab es u.a. glatte Wände, säulenartige Gesteinsformationen welche vom Wind geformt wurden sowie verschiedene Gesteinsschichten.
Dass man bei diesen Formationen mit der zeit etwas zu erkennen glaubt versteht sich von selbst. So sah ich z.B. eine Kathedrale, einen Elefanten sowie einen Schweinekopf. Ca. 3.000 Jahre alte Petroglifen waren auch zu sehen (Steinmetzarbeiten). Abgebildet wurden Personen, Guanacos, der königliche Kondor, die Pumafährte u.v.m. bei der Deutung der Bilder war es besonders schade, dass ich die Sprache nicht verstanden habe.
http://www.redargentina.com/fotos/larioja/petroglifos37.jpg
Zu sehen gab es eigentlich zwei verschieden Canyons. Der untere Teil war mehr der "Gigantische", der ca. 400m höher gelegene beeindruckte mehr durch das Flussbett. hier grünte es wesentlich mehr als im unteren teil, die Wände waren nicht glatt sondern wiesen zahlreiche Querrisse, Schichten auf. Bei der Rückfahrt mit dem Bus sahen wir dann einige Guanacos sowie einen Kondor, der nicht weit über uns seine Kreise zog.
Nachdem den ganzen Tag über keine einzige Wolke am Himmel zu sehen war fiel es mir nicht schwer für eine weitere Nacht auf dem ruhigen Campingplatz zu buchen. Ich genieße hier die Natur besonders und wollte nicht in aller Hatz weiterfahren.
Wie es morgen nun weitergeht ist noch nicht ganz klar, so ist es nun halt mal als Radnomade. Aller Voraussicht nach werde ich weiterradeln bis Villa Union, ca. 75Km. Spätestens dort muss ich mich jedoch entschieden haben ob ich direkt nach Chilecito radle oder den Abstecher zur 4.200m hoch gelegenen Laguna Brava nehme. Für die 150km one way würde ich wohl 5 Fahrtage hin und zurück in Anspruch nehmen. Die Leute hier meinen, dass es mit dem bike gut machbar wäre, vermutlich werde ich jedoch weiterradeln oder vielleicht sogar hoch trampen.
Mal sehen wie ich mich entscheide.
Gruß Weltumradler
2
Wieder einmal hatte ich eine äußerst ruhige, schlafreiche Nacht auf dem Campingplatz im NP. Am Morgen bemerkte ich erst, dass selbst die Leute der Cafeteria über Nacht nicht anwesend waren. Dies war wohl auch der Grund weshalb man mir eine weitere Nacht eigentlich nicht genehmigen wollte. meine berühmt berüchtigte Hartnäckigkeit hatte Erfolg, und so lies man mich eine weitere Nacht campen. Erst gegen 8.00 ging die Sonne über dem Canyon auf und eine halbe Stunde später fuhr ich los. Auf der 12km langen "Abfahrt" kamen mir die Leute des NP entgegen und zur Begrüßung gab es ein Hupkonzert.
Durch die Morgensonne leuchteten die Berge des Westens besonders. Mein Blick richtete sich jedoch oft auf den 6.759m hohen Bonete im Norden sowie den 6.250m hohen Mejicana im Nordwesten. Obwohl die Berge hier doch recht hoch sind wirken sie bei weitem nicht so imposant wie im Himalaya, ja selbst die Berge bei uns in den Alpen wirken irgendwie spektakulärer. Von "unten" sahen eigentlich alle Berge recht einfach zu besteigen aus.....
Nach ca. 40km gab es die wohlverdiente Frühstückspause. Ich war recht hungrig, da ich heute morgen ja nichts gegessen hatte. auf dem Weg dorthin sah ich riesige Wellensittich-/Papageienschwärme die einen enormen Lärm verursachten.
Nach ca. 40 Minuten fuhr ich weiter und kurz darauf traf ich eine ca. 20 köpfige Bikergruppe die sich gerade sammelte. Winkend fuhr ich an ihnen vorbei wobei mich die ersten, schnellsten recht bald wieder überholten. da es leicht bergab ging, ich zudem noch Rückenwind hatte packte mich der Ehrgeiz. Bis Villa Union waren es noch ca. 25km und auf diesen wollte ich es ordentlich laufen lassen. Mein Tacho zeigte so 33-38km/h an doch an die Spitze kam ich nicht mehr ran. Irgendwann überholte mich einer der letzten und an seinem Hinterrad konnte ich mich "festbeißen". Nach einigen Km wurde er sichtlich langsamer und somit übernahm ich die Führungsarbeit bis er mich dann wieder im Schlepptau von einem begleiteten Moped überholte.
Ich machte nun langsamer und in Villa Union wartete die gesamte Gruppe auf mich. Ich wurde zum gemeinsamen Mittagessen bei einem der Radsportler eingeladen und nach 2h Pause verabschiedete ich mich wieder von den Leuten.
Da es bis Chilecito noch ca. 105km waren, auf dem Weg dorthin auch noch die 2.010m hoch gelegene Cuesta de Miranda zu bewältigen galt, wollte ich heute noch einige Km zurücklegen. ziel war es die Ortschaft Puerto Alegro zu erreichen.
Kurz vor Erreichen des Ortes war mal wieder Schotter angesagt. 2 Mopedfahrer teilten mir dann noch mit, dass 5-7km später ein weiterer noch größerer Ort kommen würde. Obwohl ich kein Wasser mehr hatte passierte ich Puerto Alegro, natürlich kam kein weiterer Ort mehr......
Die Landschaft ist jedoch gigantisch. Ich radle derzeit wohl durch das rötlichste Gebiet und direkt an Wegesrand stehen die Riesenkakteen, der blaue Himmel dazu lässt mich in einen wahren Fahrrausch verfallen. Es war nur schade, dass ich durch meinen Zwischenspurt vor Villa Union recht platt war und ich aufgrund fehlenden Wassers weiterfahren musste.
http://www.benfoto.de/uploads/Riesige-Kakteen.jpg
http://www.benfoto.de/uploads/Kakteen.jpg
http://www.gnomad.de/wp-content/uploads/2009/06/img-3878.jpg
Trotz des bevorstehenden Passes müsste es morgen recht einfach werden und sollte mir Chilecito zusagen werde ich dort wohl zwei Nächte verbringen.
Gruß Weltumradler
3
In der heutigen Nacht habe ich absolut beschissen geschlafen, bis um 6.00 in der Früh wurde gefeiert. Ich konnte, wollte den Leuten gar nicht übel sein, musste manchmal sogar laut lachen, zu komisch waren die Leute..., auch hier war es eine reine Männergesellschaft. Ob dies ein ganz normaler Samstagabend war, eine Feier oder eventuell sogar ein Feiertag kann ich nicht sagen. Was sollen die Leute auch sonst in dem so idyllisch gelegen Tal machen?
Jetzt gegen 17.00 sitze ich hier auf der Plaza von Chilecito und es läuft eine ähnliche Volksmusik? wie gestern.
Heute Morgen war ich dann doch ein wenig darüber überrascht, dass ich Morgentau auf meinem Zelt fand. Ich vermutete, dass ich weit über 1.000 Hm hoch war doch "Obstkontrolleure" der Fruchtfliege meinten, dass es 1.200Hm waren.
Um 8.30 war ich abfahrbereit und h10`später war ich bereits auf der Passhöhe. Ich war mal wieder über mich erstaunt wie locker ich den 10,5km langen Anstieg meisterte. Es macht mich nach wie vor auch ein wenig stolz, in welch fitnesszustand ich mich derzeit befinde. Die fantastische Landschaft beflügelte mich zusehends. Da trübte es auch nur minimal, dass die hohen Berge wolkenverhangenen waren.
http://www.downtheroad.org/southamerica/imagesBBB/...r10/DSC00024.JPG
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/...anda,_La_Rioja.jpg
Nur einige Minuten verweilte ich oben und auf der andere Seite dominierte eine tiefe Schlucht. Das Wetter wurde nun auch schlechter und auf dem Weg nach Nonogasta fuhr ich für einige Km durch Nieselregen. Auf den nächsten 30km ging es teilweise steil bergab und als ich wieder Asphalt unter den Pneus hatte konnte ich bis zu 40km/h schnell radeln. Nach Nanogasta ging es wieder leicht bergauf und hier in Chilecito befinde ich mich wieder auf 1.200Hm.
Heute war übrigens mein 700. Tourtag....
Seit Santiago hatte ich wirklich bestes Radlerareal und jetzt freue ich mich auf den Anstieg zum 4.700m hoch gelegenen Pso. San Franzisco.
Gruß Weltumradler
1
http://www.recetasdehoy.com/tmp/images/chilecitojpg.jpg
http://www.liveargentina.com/chilecito/img/FotoCentralChilecito.jpg
Das ca. 200km entfernte Fianbola liegt auf ca. 1.600Hm und auf den nächsten 200km gilt es 3.000Hm zu überwinden. Ab wann es wirklich zur Sache geht weiß ich nicht, ist letztendlich ja auch nicht so wichtig, denn über die Anden führt meistens sowieso nur eine Straße.
Eine Vorfreude auf diese Kletterei kann ich in mir auf alle Fälle feststellen, bin echt gespannt wie mir hier in SA die Höhe bekommt.
Weniger Freude bereitet mir der Anblick vor der Nationalbank. Die Schlange an geduldsam anstehenden Leute schätze ich auf ca. 50m, sie wollen wohl ihr Erspartes abheben. Am Eingang befand sich ein Security Mann und die Leute durften vereinzelt in die Bank eintreten.
Zuvor war ich in einem Internetshop gewesen, habe dort die BZ gelesen doch war die Leitung extrem langsam. Der SC ist 10 Spieltage vor Ende der Saison punktgleich mit Cottbus und nur aufgrund der besseren Tordifferenz auf keinem Abstiegsplatz.
Wie geplant habe ich heute Morgen meine neue Kette aufgezogen und möchte diese nun häufiger wechseln. Mit der alten bin ich seit Santiago knappe 1.100 km gefahren und werde sie wohl wieder in Antofagasta aufziehen.
Nachher werde ich wohl noch einen Mittagsschlaf machen denn trotz schlafreicher Nacht fühle ich mich müde.
Gruß Weltumradler
1
Ob es am 2 1/2 stündigen Mittagsschlaf oder aber an den 8-10 Moskitostiche lag weiß ich nicht, geschlafen habe ich während der Nacht kaum. Allerdings waren die Stunden zuvor recht angenehm und unterhaltsam. Bis 22.00 verweilte ich an der Plaza und der Bierverkäufer stellte mir seine Familie vor.
Um 8.20 fuhr ich los und nach einer 5km langen Abfahrt erfolgte ein ca. 15km langer Anstieg. Wieder einmal folgte ich einem Hochtal welches man in dieser Größenordnung wohl vergebens sucht. Nach wie vor sehe ich Kakteen an den Berghängen, wie sehr man sich doch an Gegebenheiten gewöhnt.
Ursprünglich wollte ich ja in Famatina Frühstücken doch erst an der Weggabelung der Ruten 40 und ? stellte ich fest, dass Famatina gar nicht entlang meines geplantes Weges lag. Ich stoppte ein Fahrzeug und dessen Fahrer meinte, dass ich doch lieber der Ruts 40 folgen solle.
Ich folgte seinem Rat und auf ewig langen geraden schien man die leichten Auf- bzw. Abstiege gar nicht wahr zunehmen. Ein leichter Gegenwind erschwerte das radeln, sodass ich es nicht wie zuletzt gewohnt habe laufen lassen können. Bisher habe ich genau 70km zurückgelegt und dabei einen Schnitt von 16,9km/h erreicht.
Pituil entspricht mal wieder einer kleinen Oase wie wieder etliche Einheimische auf hohem Ross unterwegs sind. Überrascht war ich dann doch ein wenig über die Reben, welche ich am Ortseingang zu sehen bekam. Den Mecicana habe ich nun in südöstlicher Richtung umfahren, von Pituil aus hat man jedoch auch einen herrlichen Blick auf den Berg, auch wenn dieser jetzt doch schon recht weit weg ist.
Die zweistündige Mittagspause hat mir sichtlich gut getan denn danach ging es mit neuem Elan weiter. Bei der 35km langen Fahrt zum Nächtigungsort machte ich lediglich zwei kleinere Trinkpause und erreichte Salado gegen 16.45. Nachdem ich hier eine tolle Aussicht sowie die Möglichkeit eines kühlen bades im Fluss hatte war klar, dass ich hier am Rio Abaucan übernachten würde.
http://www.bing.com/maps/...amp;qpvt=Salado+argentinien&FORM=MIRE
(mein weiterer Routenverlauf war entlang der Ruta 60 nach Copiapo).
Die Hitze des heutigen Tages war enorm und bisher habe ich 4l Wasser, 3l Cola sowie 1l Bier getrunken, dies ist ja schon fast Pakistanniveau, bis auf letztgenanntes. Na ja, mit der Hitze wird es ja spätestens übermorgen vorbei wenn die nächste Andenquerung über den Pso. San Franzisco ansteht.
Gruß Weltumradler
2
Geradelt bin ich heute natürlich auch noch, vermutlich ein wenig anders wie es auf meiner Karte eingezeichnet ist. Fast 100km war ich unterwegs und auf der karte sieht es nach nichts aus, der Maßstab kann also nicht stimmen. Entweder habe ich eine nicht aussagekräftige karte oder die Straße ist neu.
heute morgen ging es kurz vor 8.00 los und erst nach 20km kam ich zur Weggabelung der Ruta 40/60 welche ich glaubte bereits gestern erreicht zu haben. Gute 10km später passierte ich den Ort Salado. Das was ich gestern als Salado deutete war wohl die Anreihung mehrerer kleinerer Ortschaften welche entlang des lebensspendenden Fluss lagen.
Irgendwann sah ich dann mal ein Hinweisschild Pituil (Schotter) mit dem Hinweis von 40km. Was soll`s dachte ich mir, die von mir gefahrene Strecke folgte jedenfalls immer bestem Asphalt. Zahlreiche Orte durchradelte ich heute und die einzelnen Häuser sahen doch recht verarmt aus. Als Baumaterial werden Backsteine, Mörtel und für das Dach Holz verwendet. Selbst hier in dem 3-5`Einwohner zählenden Ort fahren die Leute mit alten an die Zapfsäule und tanken oftmals für lediglich 3-5 Pesos, die alten Autos verbrauchen teilweise bestimmt 15l......
Kurz vor Tinogasta kam ich mal wieder in eine Polizeikontrolle und musste seit langer Zeit mal wieder meinen Pass vorzeigen. Der Polizist machte auf mich einen recht grimmigen Eindruck. Nachdem das Eis zwischen uns geschmolzen war versorgte er mich mit etlichen Infos. Bis zur Passhöhe sind es jetzt noch ca. 250km und ca. 100km davor muss ich mir den Ausreisestempel besorgen. Es gäbe keinerlei Probleme wenn das Ausreisedatum mit dem tatsächlichem nicht übereinstimme, denn die 100km wären wohl nicht machbar gewesen.
auch hier in Tinegasta wird hauptsächlich wein/Reben angebaut.
Gruß Weltumradler
1
Aufgrund der wärme habe ich heute Nacht abermals recht schlecht geschlafen. Trotz fast geöffneten Zelt schwitze ich bis gegen Mitternacht. Getrunken hatte ich wohl zwischen 10-11l von denen ich vermutlich höchstens einen habe "Wasser lassen".
Richtig müde bin ich dann gegen 8.00 aufgestanden und das was mich am meisten aufbaute war die Aussicht auf höhere Gefilde.
Laut Aussage von Tourist Office liegt Fiambala ca. 1.600m hoch und bis zum Pass sollen es noch 200km sein. Das ca. 70km entfernte Chachuil soll bereits auf ca. 3.000m Höhe liegen. Bis auf die Grenzabwicklung in Aduana in ca. 100km soll es keine weiteren Verpflegungsmöglichkeiten geben und so habe ich mich nochmals mit ein wenig Proviant eingedeckt. Morgen möchte ich dort ankommen und wie es derzeit ausschaut wird die Passüberschreitung wohl erst in 3 Tagen möglich sein. Das was ich anhand des Prospektes habe erkennen können stimmt mich mehr als zuversichtlich. Auf guter Straße wird es wohl eine herrliche Landschaft zu sehen geben.
Heute ist es leicht bewölkt und somit nicht mehr ganz so heiß wie die Tage zuvor. Der Anstieg beginnt eigentlich schon jetzt und so 2-3h möchte ich heute schon noch radeln. Im Gegensatz zu Tinogasta soll das Wasser ab jetzt wieder trinkbar sein und somit werde ich nur 3l mitnehmen in der Hoffnung, dass es kein Problem sein wird an den Fluss heranzukommen.
Na ja, aus dem Vorhaben noch 2-3h im Sattel zu sitzen ist aufgrund starker Winde nichts mehr geworden. Während der Mittagspause ist es äußerst windig geworden und auf den ersten 10km schob er mich förmlich den Berg hinauf, sodass ich ohne Probleme auf dem mittleren Ritzel habe fahren können. danach kam der Richtungswechsel Richtung Südwesten und ich hatte absoluten Gegenwind. Ich fand eine Stelle mit fließendem Wasser und baute recht bald mein Zelt dort auf in der Hoffnung, dass der Wind bis morgen nachließe.
Das äußerst sandige Wasser habe ich seit langem mal wieder gefiltert und der farbliche Unterschied der 6l war schon enorm. Im Moment pustet es noch ordentlich und mit jeder heftigen Briese prasselt Sand an mein Zelt. Kurz bevor es dunkel wurde habe ich dann doch noch mein Außenzelt aufgebaut da im Norden recht dunkle Wolken auszumachen waren.
Kurz nach der Stadtausfahrt habe ich einen Friedhof in der Wüste gesehen. Es war ein recht trostloser Anblick diese Ruhestätte mit all seinem angewehten Plastiktüten/Müll zu sehen. Der Sand sorgte auch für keinen friedlicheren Anblick, Pflanzen waren keine zu sehen.
Bis Chaschuil sind es jetzt noch 52km und so lange werde ich diese Richtung beibehalten, danach geht es wieder nordwärts.
Gruß Weltumradler
2
Kurz vor 8.00 begann dann der lange Anstieg zu Pso. San Franzisco. Meine gestrige Entscheidung nicht mehr weiterzufahren war goldrichtig, denn heute morgen war es windstill, später hatte ich dann starkem Rückenwind.
der heutige Tag war wie fast vermutet richtige Schwerstarbeit und in den ersten 3 1/2 h brachte ich es gerade einmal auf 31km. Es ging die ganze Zeit über bergauf und der schönste Teilabschnitt war gleichzeitig auch der anstrengendste. Wieder einmal radelte ich entlang extrem roten Gesteins und für diese 6km war mal wieder Schotter angesagt. Ich hatte einen treuen Begleiter in Form eines Bachlaufes und entlang seiner Ufer war gar Vegetation anzutreffen.
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/102870514.jpg
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/64559699.jpg
http://2.bp.blogspot.com/-yVzDtBESIV8/VDv-2nZTkRI/...e%2B%2838%29.JPG
Nach 50km erreichte ich Chaschuil und hoffte vergebens hier etwas einkaufen zu können. Die Ortschaft ist auf meiner SA-Karte vermerkt doch außer zwei Hütten konnte ich nichts ausmachen. Diese scheinen jedoch bewohnt zu sein, denn ich sah einen Esel mit einem Sattel. Kurz vor den Häusern versorgte ich mich mit frischem Quellwasser welches direkt aus dem "Nichts" kam. Eigentlich hätte ich auf dieser herrlich grün gelegenen Hochebene gut mein Zelt aufschlagen können doch den starken Rückenwind musste ich einfach ausnutzen.
Kurze Zeit später kam mir das erste Auto am heutigen Tag entgegen, wenig später überholte mich noch eines.......
Die letzten 30km waren dann doch recht einfach und gegen 16.30 erreichte ich das 3.400m hoch gelegene Cortadenas. Zuerst wollte ich hier mein Zelt aufschlagen entschloss mich dann doch für 10 Pesos in der Hospedaje zu übernachten. Die hat den Vorteil, dass ich morgen früh gleich losfahren kann und nicht erst noch alles zusammen zu packen.
Der Ort besteht aus mehreren Containern und die Ausreiseformalitäten werde ich morgen erledigen. Das Office soll bereits gegen 7.00 geöffnet sein. Ein weiterer Checkpoint soll nach 100km auf 4.000 Höhe liegen, danach sind es noch 23km bis zum "Gipfel".
Ob dies alles so seine Richtigkeit hat weiß ich nicht, gem. den hier zu sehenden Hinweisschildern sind es nur noch 100km bis zum Pass. Sollten die Windverhältnisse ähnlich gut sein wie heute, hätte ich morgen vermutlich einen leichteren Tag als heute, es sei denn ich vertrage die Höhe nicht. Mein Ruhepuls hatte soeben 76 betragen......, normal sind so um die 60. Seit Chaschuil folge ich dem gleichnamigen Tal und dies wird wohl bis zuletzt so sein.
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/23726847.jpg
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/64557149.jpg
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/53347199.jpg
Zur Feier des Tages habe ich mir heute das erste mal hier in SA ein Essen in einem argentinischen Restaurant gegönnt. es gab eine riesen Portion Spaghetti sowie ein Schnitzel. Es fällt mir nun leichter etwas zu gönnen, denn Tini hat mit mitgeteilt, dass die Bank für die abgehobenen 300 Pesos incl. Gebühr 357,31 DM (183 Euro) berechnet hat. Argentinien ist somit für mich ein wirklich preiswertes Reiseland geworden.
Gruß Weltumradler
2
3
https://www.youtube.com/watch?v=USLUtf1MtZE
gruß Weltumradler
2
La Grute ist der zweite Kontrollpunkt, liegt auf 4.000m Höhe und in einer herrlichen Lage. Zu sehen sind insgesamt 4 x 6.000er und zwar der 6.620m hohe Nevada de Incahuasi, der Nevado Ojos del Salado (6.880m), der Tres Cruces (6.358m) sowie der San Franzisco, der angeblich 6.100m hoch sein soll.
Bis auf dem Kschmir Ladakh Circle wird dies heute meine höchstgelegene Nacht sein, und ich bin echt gespannt wie ich schlafen kann. Gestern Abend ging es mir ja auch gut doch dauerte es bis ca. 1.00 bis ich einschlafen konnte. Trotzdem war ich heute Morgen recht fit, blickte jedoch ein wenig sorgenvoll zur Argentinischen Fahnenstange. Der Wind hatte mal wieder über Nacht gedreht und würde mir heute das Radeln erschweren. So gesehen war ich vor dem Start doch ein wenig skeptisch ob ich La Grute heute erreichen könnte.
Die "Ausreise" aus Argentinien stellte mich vor keinerlei Probleme, die eigentliche Grenze zum San Franzisco Pass ist jedoch noch ca. 105km entfernt.
Um 8.00 ging es los und auf den ersten km folgte ich der Laguna Cortadena. Nach Patagonien habe ich nun wieder einige Flamingos gesehen, außerdem Guanacos sowie etliche Esel. Allein bei dieser Lagune hätte man sich locker einen kompletten Tag aufhalten können. Der Nordostwind ließ mich jedoch nicht ruhen, denn in den letzten Tagen pustete er nachmittags jeweils ordentlich. Die ganze Zeit über ging es leicht bergauf, kürzere Abfahrten sorgten für Entspannung.
http://viajarg.com/wp-content/uploads/2012/10/...uil-laguna-verde.jpg
Landschaftlich war es wohl mit das faszinierendste was ich bisher gesehen habe. Das gelbe Gras entlang der Bachläufe, die vielfarbigen Gesteinsarten der westlichen Berge, die "Sandhügel" des Ostens, der blaue Himmel sowie die Giganten der Anden.
http://farm3.static.flickr.com/2356/5804581079_472807a19a.jpg
Außerdem hatte mich heute die Tierwelt begeistert. Immer wieder sah ich große Guanacos Herden, zahlreiche Esel, einen Fuchs und der Condor durfte hierbei natürlich auch nicht fehlen. Die kahle Bergwelt ähnelte doch ein wenig der, der Ladakhs.
Auf halber Strecke überholte mich heute das einzige Auto am ganzen Tag, es waren die Grenzposten die zum 2. Kontrollpunkt fuhren. Sie hielten an und wollten mich mitnehmen, natürlich lehnte ich dankend ab. Überhaupt muss ich feststellen, dass in den letzten beiden Tagen jedes!!! Auto anhielt welches mich überholte, und die Fahrer erkundigten sich nach meinem Befinden.
Auf dem 2. Teilstück merkte ich dann doch ein wenig die Höhe sowie den stärker werdenden Wind. Mäßige Steigungen fuhr ich dann doch im 2. oder 3. Gang. Richtig überrascht aber sichtlich erleichtert war ich dann darüber, dass es auf den letzten 8km steil bergab ging. Mittlerweile hatte sich auch das Wetter verschlechtert und im leichten Hagelschauer sowie von einigen Donnerschlägen begleitet raste ich zur La Gruta.
Si fiel es mir nicht schwer mich für die Nächtigung im Dorm zu entscheiden.
Bis zum San Franzisco Pass sind es anscheinend exakt 21,3km, mal sehen wie lange ich hierfür brauche.
Gruß Weltumradler
1
http://fotos.piqs.de/2/5/6/8/4/640e9c23bbb0fb9f031f1a5d9a10038e.jpg
Im Osten scheint es mal wieder zu regnen während im Westen noch größtenteils blauer Himmel zu sehen ist. Mein heutiger Zeltplatz ist vielleicht der Spektakulärste seit meinem Tourstart. Solche Tage wie heute sind der lohn meiner Strapazen, welche ich auf mich nehme und gleichzeitig Motivation weiter zu radeln.
Heute Nacht habe ich abermals schlecht geschlafen und dies hatte wohl zwei Gründe. zum einen gab es da den Schnarcher im Dorm und zum anderen habe ich mich vermutlich noch nicht an die Höhe gewöhnt. Für kurze Zeit überlegte ich mir ernsthaft ob ich denn nicht einen Relaxtag zur besseren Akklimatisation hier oben einlegen sollte. Schlecht hatte ich mich nicht gefühlt, auch hatte ich kein Kopfweh wie damals bei der Mount Kenia Besteigung oder gar Herzrasen. Das Wetter war am Morgen dann jedoch doch zu gut und so entschloss ich mich trotz Gegenwind zum losfahren. Die Leute hier waren sehr herzlich zu mir, schade, dass ich mich mit ihnen nicht habe unterhalten können.
Nach 2 Morgenkaffees ging es etwas verspätet gegen 8.20 los. Das Anschauen eines Formel 1 Rennen hätte mich schon interessiert doch entschloss ich mich zum Aufbruch.
Recht schnell merkte ich, dass ich heute nicht sonderlich gut in Form war. Die ersten 3,5km fuhr ich durch, danach musste ich so alle 500 - 2.000m eine kleinere Pause einlegen. Trotz dieser Mühen konnte ich den Anstieg genießen, zu famos ist die Landschaft. Nach 15km passierte ich die "Kuppe" und danach ging es in südöstlicher Richtung um den Mt. Franzisco herum.
La Gruta konnte ich fast während des gesamten Anstieges im Sonnenlicht funkeln sehen. Der Mt. Franzisco sah von hier oben gar nicht mehr so hoch aus, der riesige Krater war bestens zu sehen. Auch meine ich einen Weg erkannt zu haben, und mit einem Weggefährten sowie genügend Wasser hätte ich vielleicht sogar einen Aufstieg gewagt.
Was dann kam lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Je mehr ich mich dem Pass näherte, desto mehr riesige Vulkane kamen zum Vorschein. Sie erhoben sich vereinzelt aus einer Hochebene dessen Farbenvielfalt mich mehrfach anhalten ließ.
Um 11.45 war es dann soweit und nach 3h05`Fahrzeit hatte ich die 21,2km (6,9 km/h) auf den 4.720m hohen Pso. San Franzisco bewältigt. Eigentlich wollte ich auf Passhöhe meine Emotionen niederschreiben doch aufgrund des starken Windes zog ich es vor weiterzufahren.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/..._San_Francisco.jpg
Der Belag wechselte nun auf Schotter und nach 2 weiteren Km hatte ich die schönste Aussicht auf die Vulkane, die wie sanfte Riesen zu schlafen schienen. Bei der folgenden Abfahrt musste ich ständig auf der Hut sein, da manche Abschnitte doch recht sandig waren.
http://www.windrose-unterwegs.com/berichte/...ebeneamsanfrancisco.jpg
http://www.geovirtual2.cl/MVpaisaje/Atacama-Incahuasi-7684gr.jpg
Irgendwann glaubte ich dann Halluzinationen zu sehen. Da war dann plötzlich eine türkisblaue Lagune zu sehen, die Laguna Verda. Die erste Kontrollstation auf chilenischer Seite kam und von ihr aus hatte ich einen herrlichen Blick auf die Lagune sowie den Mt. Franzisco. Irgendetwas scheint nicht mit meinem Reisepass zu stimmen, denn die Zöllner wollten irgendein Formular sehen. Nach längerem Warten, ca. 45 Minuten, durfte ich letztendlich passieren. Ich vermute fast, dass ich gestern bei der Kontrolle in La Gruta hätte irgendetwas ausfüllen müssen.
Nachdem ich habe meine Wasservorräte auffüllen können fuhr ich noch dem Kilometer bis zur Therma weiter und ließ es mir dort gut gehen. ich war nicht alleine den Deutsche und Österreichische Kartographen waren hier drei Wochen arbeiten und wollen eine "Wanderkarte" für den deutschen Alpenverein erstellen.
Von ihnen erfuhr ich dann auch, dass lediglich die letzten 30km nach Copiapo asphaltiert sind und noch zwei längere Anstiege mir bevorstünden. Sie teilten mir auch mit, dass ich mit dem Erreichen des Pso. San Franzisco die Ausläufer der Atacamawüste erreicht hätte. Für die 286km bis Copiapo rechne ich trotz 4.000m Gefälle mit 3 Fahrtagen.
Gruß Weltumradler
http://www.motorradonline.de/static/specials/.../img/gallery/sa05.jpg
2
http://de.wikipedia.org/wiki/Atacamaw%c3%bcste
Mein wegverlauf war vom Paso Franzisco nach Copiapo, danach ging es über Antofagasta nach Calama und von dort aus nach San Pedro de Atacama. danach folgte bermals eine Andenquerung nach Salta, doch dazu später mehr.
Gruß Weltumradler
2
Abermals habe ich heute Nacht schlecht geschlafen, dieses mal war es ein Franzose, der sich im 2h Takt hatte übergeben müssen. Entweder hatte er etwas schlechtes gegessen oder die Höhe machte ihm zu schaffen. Andererseits muss ich aber auch gestehen, dass ich heute Nacht ein wenig aufgedreht war, immer wieder musste ich an die grandiose Landschaft des Tages denken.
Kurz nach 8.00 bin ich losgefahren und das erste Foto musste ich an der Luftgetrockneten Kuh und Esel machen. Wer diese Tiere dorthin gestellt hatte weiss ich nicht, doch wirkte der Anblick wie eine Art Warnung der Atacamawüste auf mich. Die Luft ist hier so trocken, dass das Fleisch nicht verwest, Geier oder Raubtiere scheint es keine zu geben.
http://www.v-e-i.de/pictures/chi/ojos204.jpg
(So ähnlich sah meine Kuh und Esel aus, es war grauenhaft)
Bereits der erste Anstieg von gerade einmal ca. 100m hatte es so in sich, dass das Rad geschoben werden musste. Ich war noch nicht eingefahren und die dieser Höhe verursacht eine solche Anstrengung Herzrasen. Danach folgte eine 6-8km lange Abfahrt zu einem riesigen Flussbett. Ob dies durch Wassermassen oder gar dem Wind geformt wurde weiß ich nicht. Plötzlich tauchte er dann auf, so ganz aus dem Nichts, der Ojosdel Salado.
http://m0.fast-meteo.com/system/images/12819/...Salado.jpg?1366908820
http://humanandnatural.com/data/media/36/...ndes__argentina_chile.jpg
http://meioambiente.culturamix.com/blog/...cao-ojos-del-salado-13.jpg
Mit 6.864Hm, alte Karten geben die Höhe von 6.879m an, ist es der dritthöchste Berg Südamerikas wobei die letzten 50Hm im 3. Schwierigkeitsgrad geklettert werden müssen.
Danach folgte eine 12km lange "Wellblechstrecke" und ich war wirklich froh, dass ich Rückenwind hatte. Auch hatte ich insgesamt ein leichtes Gefälle, sodass der Schwung meistens für den nächsten Anstieg ausreichte. Immer neue Berge tauchten am Horizont auf und dazwischen lag ein totes Gebiet, indem nichts zu gedeihen schien.
Letzter richtig markanter Berg war der 6.358m hohe Tres Cruces, dessen drei Gipfel mittlerweile in
http://www.alexo-photography.com/Best_of/..._Nacional_Tres_Cruces.jpg
Wolken verhüllt waren. danach folgte eine ca. 10km lange Abfahrt und ein richtiger Bach war mein Wegbegleiter. Das Wasser musste jedoch auch recht salzhaltig sein, denn die entsprechende Kruste war nicht zu übersehen. Zahlreiche Guanacos sah ich in dieser "weißgelben Oase".
http://www.geovirtual.cl/MVpaisaje2/Paredones7689n.jpg
Das Wasser fließt in eine riesige Senke, der Laguna Maricunga. Diesem größtenteils ausgetrockneten See folgte ich auf einer Länge von ca. 30km bis zum Nordende.
http://static.latercera.com/20100219/699289_400.jpg
http://geovirtual2.cl/MVpaisaje/Atacama-Salar-Maricunga-3039n.jpg
Ein weiterfahren hätte nun keinen Sinn mehr gemacht da ein Richtungswechsel anstand, und ich von nun an Gegenwind gehabt hätte. Derzeit befinde ich mich auf 3.700Hm und morgen geht es erst einmal nochmals für 500Hm bergauf.
Was mich derzeit besonders aufbaut ist die Tatsache, dass Copiapo nur noch ca. 180km entfernt ist. Der Ort liegt übrigens nur noch auf 400Hm, schwitz...... heute bin ich übrigens meinen 6.000 SA km gefahren.
So, jetzt werde ich zum Zöllner gehen und hoffentlich ohne Probleme meinen Einreisestempel erhalten.
Gruß Weltumradler
3
http://www.tresamericasenbici.com/uploads/1/2/6/5/...7238955_orig.jpg
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/90320730.jpg
http://www.geovirtual.cl/MVpaisaje3/OlaMaricunga10561n.jpg
Das mit dem Einreisestempel war gar nicht so einfach. Die zuständigen Leute, insgesamt waren es 4, meinten, dass ich erst morgen kommen solle, da ich ja auch erst morgen einreisen würde. lt. der Anzeigetafel würde das Büro jedoch erst gegen 9.00 öffnen und da ich ja früher losfahren wollte blieb ich hartnäckig, und hatte mal wieder Erfolg..... die ganze Prozedur des "Einreisens" dauerte dann ca. 1 Std. ja sogar meine Sachen wurden durchsucht.
so, jetzt freue ich mich erst einmal auf die bevorstehende Abfahrt von 3.800Hm nach Copiapo.
Nein, es hat nicht sollen sein...., was denn?!, na, dass ich eventuell schon heute Capiapo hätte erreichen sollen. Wie ich auf diese verrückte Idee kam? Bei der Abfahrt vom Cuesta Codoceo bin ich wohl mal wieder in einen Rausch hineingefahren und hatte kurzfristig ernsthaft daran geglaubt durchzufahren. 25-30km/h war überhaupt kein Problem und ich träumte schon vom kühlen Bier in der Kneipe. Nach und nach wurde der Wind jedoch stärker, teilweise war die Straße auch in einem schlechten Zustand, sodass ich zuletzt nur noch 15km/h fahren konnte.
"Hinunter" quälen wollte ich mich auf keinen Fall und nachdem so ca. 100km vor Copiapo eine grüne Oase mit etlichen Pferden und Eseln auftauchte war mir klar, dass ich hier nächtigen würde. Das Wasser ist laut Aussage eine "Viehhirten" nicht trinkbar und so stoppte ich ein 4-Wheel Fahrzeug am Straßenrand um mir Wasser zu besorgen. Die zwei Deutschen Insassen kamen gerade von der Ojos del Solado Besteigung und gaben mir 5l. Der Autoverkehr wird jetzt doch stärker, so alle 5 Minuten passiert ein Fahrzeug mein Nachtlager.
Das Bild, welches sich mir hier bietet ist schon eigenartig. Die Hügel sehen aus wie riesige Schutthalden, keine Vegetation ist auf ihnen zu erkennen, und unten im Tal diese Oase. etwas komisch kam es dann mir vor, als vorhin ein Condor recht knapp über meinen Kopf flog.....
Morgen bin ich nun schon tatsächlich zwei Jahre auf Achse, und sollte alles normal verlaufen müsste ich an diesem Jubiläumstag meinen 44.000.ten radeln....
Gruß Weltumradler
2
http://estilofemenino.com/wp-content/uploads/2011/05/16.jpg
http://farm9.staticflickr.com/8443/7743803212_fab97508df_z.jpg
Ein Tag, der ganz im Zeichen vom Erreichen von Copapo stand. Etwas nervös war ich heute Morgen schon, und so konnte ich es nicht erwarten im Sattel zu sitzen. In Rekordtempo hatte ich alles zusammengepackt und war gegen 7.45 startklar. Wozu die Eile, na es war windstill und ich wollte die Abfahrt genießen. Dies gelang mir dann auch vorzüglich und nach einer Stunde Fahrzeit hatte ich bereits 32km zurückgelegt, trotz teilweise schlechter Straße.
Nach 50km kam mir einer der Geologie Studenten entgegen, der für die nächsten drei Wochen Proviant für die Crew gekauft hatte. Kurze Zeit später überholte er mich nochmals denn der Spritkanister hatte ein Leck und er musste wieder zurück nach Copiapo....
Zuletzt wurde es dann flacher und dank ordentlichen Gegenwindes musste ich noch ordentlich in die Pedale treten. Bis auf den letzten 20km folgte ich seit der Cuesta Codocea ausschließlich einem Tal, das zuletzt dann doch recht breit war. Die Kargheit der Hügel ist geblieben, zuletzt sah ich dann eine Dunstglocke über der Stadt.
Nachdem ich für 3`Pesos eine Bleibe gefunden hatte habe ich noch bei den Eltern angerufen, für 21 Minuten zahlte ich 21`Pesos. Mutti hat gerade eine Grippe auskuriert, Papa ist gerade dabei den Speicher "abzureißen". Das was vor 30 Jahren Stand der Technik war (Isolierung) ist heute natürlich total veraltet. Er macht dies derzeit alleine, ich glaube dass es gut für ihn ist. Für den 17-30 Juli haben sie nun den Flug zur Christa gebucht, am 4. Mai sind sie beim Saisonfinale in München.
Gruß Weltumradler