Ich sehe den Artnet Deal auch als Befreiungsschlag an. jerobeam hat das Kerngeschäft der Mutter Weng Fine Art mit 0,50€ bewertet. Ist schon sehr wenig, wenn man bedenkt, dass die WFA historisch gesehen auch ohne Artnet Beteiligung und ohne ArtXX ein Vielfaches an Kurswert hatte. Ich sehe es aber auch so, dass das Urgeschäft, das Altgeschäft, das Kerngeschäft der Mutter Weng Fine Art extrem mühselig ist. Da hat man ein gigantisches Portofolio an Unikaten, das extrem viel Kapital bindet. Zu großen Teilen ist es fremdfinanziert und Zinsen sind ein Kostenfaktor. Ich glaube, dass in diesem Kunstportofolio beachtliche stille Reserven stecken. Das ist aber nicht der Punkt. Das ist wie bei einem Antiquar, der hat beispielsweise 1 Millot Euro in seinen Bücherbestand investiert und kann diese über die nächsten zwanzig Jahre für 5 Millionen Euro verkaufen. Insoweit hohe stille Reserven. Nur wenn er seinen ganzen Bücherbestand auf einmal verkaufen möchte bekommt er vielleicht 500TEU. So ist es auch mit dem Kerngeschäft der WFA, das profitabel betreibar ist, aber wo man eben niemals skaliert, hohe Gewinnsteigerungen hat. Das hat auch Weng erkannt, da man das Kunstportofolio peu a peu abbaut. Aber schon bezeichnend wie langsam das von statten geht. Eine ArtXX haben wir damals für 6€ ins Depot als Dividende gebucht bekommen und mussten dafür Steuern zahlen. Zuerst wollte Weng ja weniger ansetzen, hatte aber Bedenken, dass der Fiskus dies akzeptiert. Grundsätzlich würde ich ArtXX deutlich höher bewerten als 4,50€. Das Geschäftsmodell skaliert stark, das Kunstportofolio lässt sich schneller abverkaufen, und man mussten großen Teilen nur das ordern was man verkauft bekommt. Wenn der Artnetdeal durch ist, kann man Schulden reduzieren. Ansonsten hängt der operative Erfolg davon ab, ob die Branche wieder besser läuft. Das ist nicht absehbar.
Unabhängig davon ist der Markt träge geworden. Zukunft nimmt der nur noch spärlich vorweg. Kommt der Artnet Deal, dann steigt der Kurs. Dann hat WFA Geld und startet das ARP, was dem Kurs nochmals Auftrieb geben wird. Ich gehe nicht davon aus, dass Weng sein Spiel wiederholt und trotz ARP keine Aktien kauft. Einfach weil aktuell der Kurs viel tiefer ist und das Geld in einem ARP besser angelegt ist, als in irgendwelchen Ideen, die aktuell eh nicht funzen. |