Im Nachbarforum fragt Fr777: """Ein geiles Unternehmen mit einer mega Story wird zerstört.... Warum?"""
Ich kann da nur sagen: hier wird kein Unternehmen zerstört, hier verbrennen nur ein paar Kleinanleger ihre Kohle, die Begründung folgt unten.
Im gleichen Forum gibt Kornblume Folgendes zum Besten: """... kann ich dir sagen, dass ich die Aktie mittelfristig bei 70 bi 80 sehe, hab ich aber schon im Sommer gepostet. In diesem Bereich sehe ich die Risiken aus den Vorwürfen ausreichend eingepreist. Hier sollte das Chance-Risiko Verhältnis ausgewogen sein,..."""
Und Lehna aus dem gleichen Forum hat bei um 108 € geschmissen, weil sie sich dieses Ziel gesetzt hatte. Das war ihr Risikomanagement, ich halte das zwar für falsch, aber immerhin hat sie das getan, was sie sich vorgenommen hatte.
Wer so etwas sagt, bzw. tut, hatte/hat wie gesagt m.E. einfach ein falsches Risikomanagement. Was meine ich damit? Ich beginne mit Kornblume: wer bei 70 - 80 € ein ausgewogenes C-R Verhältnis erkennen will, muss schlechte Augen haben, denn es gibt doch nur zwei Szenarien:
1. M. Braun ist ein Betrüger, dann ist Wirecard gar nichts wert und wird zum Pennystock verkommen. 2. Es kamen Fehler vor, die aber keinen wesentlichen Einfluß auf den Kern des Unternehmens haben, weshalb das bis 2025 erwartete Wachstum in etwa erreicht werden wird. Dann liegt der Wert des Unternehmens, gemessen an Mitbewerbern bei 180 € oder mehr!
Um nun ein Risikomanagement zu betreiben, muss jeder für sich entscheiden, wie hoch er die Wahrscheinlichkeit für beide Szenarien jeweils einschätzt.
Dazu gilt es zu überlegen, wie leicht, bzw. schwer es ist, ein Betrugsunternehmen ca. 20 Jahre zu führen ohne aufzufliegen und das Gleiche dafür, kleinere Fehler so aufzubauschen, dass zwar grundsätzliche Zweifel am Unternehmen geweckt werden, aber nie stichhaltige Beweise dafür vorgelegt werden müssen, weil man ja nur Fragen gestellt hat.
Hinzu kommt noch, dass sich solche Berichte für die Schreiber in zweierlei Hinsicht lohnen können: 1. Klick/Auflagenzahlen 2. Belohnung von Seiten derer, die von solchen Berichten immens profitieren!
Um es kurz zu machen, für mich liegen die Wahrscheinlichkeiten von 1. zu 2. bei etwa 1 zu 9, d.h.: Braun ist ein Betrüger: ca. 10%, Berichte aus o.g. Gründen aufgebauscht: ca. 90%.
Wie gesagt, das muss jeder für sich selbst bewerten. Allerdings, wer das eine mit 0% und das andere mit 100% bewertet, der ist entweder Hellseher oder evtl. bald Pleite!
Wie sieht also mein Risikomanagement aus? Da ich dem Unternehmen "nur ziemlich" vertraue, investiere ich genau so viel, dass ich einen Totalverlust verkraften kann. Ich mache mir nämlich keine Illusionen noch rechtzeitig rauszukommen, falls die Bombe platzen würde. Aber ich investierte immerhin so viel, dass ich bei einem Verdoppler sehr gut verdienen werde. Es ist zwar schade, wegen 10% Totalverlustwahrscheinlichkeit auf mehr Gewinn zu verzichten, aber Gier kann sich an der Börse halt bitter rächen! Ich werde meinen Bestand halten, auch wenn es noch weiter runter geht, denn wie erläutert glaube ich an das Unternehmen und sehe es deshalb nur als eine Frage der Zeit, bis der Kurs die Qualität des Unternehmens widerspiegelt. Wer sich jetzt durch die Berichte und die LVs ins Bockshorn jagen lässt, leistet diesen Vorschub und verbrennt sein Geld. Wer also wie Lehna einen fixen Betrag im Hinterkopf hat bei dem er/sie schmeißt, oder gar ein Stop Loss gesetzt hat, sollte sich das noch ein mal gut überlegen, denn er hat n.m.M das falsche Risikomanagement. Wie oft wurde dieses Spiel denn jetzt schon gespielt? Was war jedesmal das Ergebnis?
Mein Fazit, wer an der Börse Geld verdienen will braucht ein gutes Risikomanagement und, genauso wichtig: gute Nerven! Angsthasen werden nichts verdienen. Und ganz ehrlich, sie verdienen es ja auch nicht. Den kritisch Eingestellten hier möchte ich noch folgendes sagen: ich akzeptiere gerne negativere Meinungen als meine, aber bitte, begründet eure Meinung, sonst seid ihr für mich nur elende Basher! In diesem Sinne, allen Investierten viel Glück! |