achte einmal auf die zahlen. 16000 + 150000 sind 165000, aber keine 200000 wie uns die polnische propaganda glauben machen will. in diesem jahr war von 200000 toten bei der niederschlagung des aufstandes die rede. aber nur 2000? tote deutsche.
katjuscha, damit wir uns richtig verstehen, mir geht es hier um die zahlenjongliererei mancher interessengruppen. außerdem wurde keine artellerie eingesetzt, sondern sprengkommandos.
ACHTUNG LINKE GESCHICHTSSCHREIBUNG!!!
Warschauer Aufstand
Angesichts des Vorrückens der sowjetischen Verbände in der Sommeroffensive 1944 bis vor die Tore Warschaus entfachte die nationalpolnische Heimatarmee (Armia Krajowa) - unterstützt von weiteren Untergrundgruppen wie der kommunistischen Volksarmee (Armia Ludowa) - am 1. August 1944 einen Aufstand gegen die deutschen Besatzer. Die rund 25.000 Aufständischen unter Führung von General Graf Tadeusz Komorowski (1895-1966) versuchten, die polnische Hauptstadt vor dem Einmarsch der Roten Armee aus eigener Kraft zu befreien. Nach erbittert geführten Häuserkämpfen in den Straßen Warschaus brachten die polnischen Verbände in den ersten Tagen bedeutende Teile der Stadt unter ihre Kontrolle, bevor deutsche SS- und Polizeieinheiten unter SS-General Erich von dem Bach-Zelewski (1899-1972) allmählich die Oberhand gewannen. Unterstützung erhielten die Polen durch die britische Royal Air Force, die wiederholt Waffen und Versorgungsgüter per Fallschirm über Warschau abwarf. Zutiefst verstimmt zeigten sich die Westalliierten über die Weigerung der Sowjets, den Aufständischen Hilfe zu leisten oder die britischen Versorgungsflugzeuge auf sowjetischen Flughäfen landen zu lassen. Josef W. Stalin hatte keinerlei Interesse an einem Sieg der nationalpolnischen Heimatarmee, die noch vor dem Eintreffen der Roten Armee in Warschau eine vermutlich antikommunistische Regierung etabliert hätte. Vielmehr war ihm daran gelegen, das kommunistische "Lubliner Komitee" als willfährige Regierung Polens zu installieren, das die Interessen Moskaus vertreten würde. Am 2. Oktober 1944 mußten die polnischen Verbände in Warschau die Waffen strecken. 16.000 polnische Bewaffnete und 150.000 Zivilisten sowie 2.000 Deutsche fielen den Kämpfen zum Opfer. Rund 70.000 Menschen wurden in Konzentrationslager deportiert und hunderttausende Warschauer in das Durchgangslager Pruszkow zwangsevakuiert. Systematisch zerstörten deutsche Verbände anschließend einen Großteil der nahezu menschenleeren Hauptstadt.
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Zweierlei Maß
Oertzen-Rothen,v.
Der polnische Vertreter auf der Londoner Konferenz. Wierglowski, erklärte am 27. Januar, daß bis zum 1. November 1947 die deutschen Ostprovinzen mit 4 298 000 Polen besiedelt sein würden. Das Büro für Kriegsverluste beim Ministerrat in Warschau gab am 1. Februar. 1947 bekannt, daß die polnischen Kriegsverluste an Menschenleben 6 023 000 betrügen, wovon allerdings nur 644 000 unmittelbar durch Kriegsereignisse hervorgerufen worden seien. Die anderen seien dem Naziterror zum Opfer gefallen. Für ein Volk von der Größe des polnischen sind dies erstaunliche Zahlen, aber sie sind von höchsten amtlichen polnischen Stellen bekanntgegeben worden, so daß ihre Richtigkeit nicht anzuzweifeln ist.
Die Wohnbevölkerung des früheren polnischen Staates betrug diesseits der neuen polnischen Ostgrenze an der Curzon-Linie (Bug-San) 1939 (ausschließlich Danzig) 23,02 Millionen Einwohner (Statistisches Hauptamt, Warschau). Diese Zahl erhöht sich um den Teil der polnischen Bevölkerung, der von den Russen jenseits des Bug und San aus jenen Gebieten vertrieben wurde, die sich Polen 1921 entgegen den Bestimmungen des Versailler Vertrages angeeignet hatte. In diesen an Rußland zurückgegebenen Gebieten bekannten sich von den 11,7 Millionen Einwohnern nur 3,25 Millionen zur römisch-katholischen Religion, die in diesen Gegenden das einzig stichhaltige Kriterium für die polnische Nationalität darstellt. Man darf jedoch annehmen, daß genau so wie die katholischen Litauer in ihrer Heimat belassen wurden, auch ein großer Teil der polnischen Kleinbauern und Landarbeiter von den Russen nicht vertrieben worden ist, so daß der Menschenzuwachs, den Polen aus dem Osten erfahren hat, zwei Millionen kaum überschreiten dürfte.
[...] Nach wiederholten polnischen Regierungserklärungen sind oder sollen alle Deutschen evakuiert werden. Hiervon wurden in Westpreußen. Posen, Ostoberschlesien und Kongreßpolen 950 000 Deutsche betroffen. 150 000 Polen sollen sich in Danzig, das bisher 410 000 Einwohner zählte, niedergelassen haben. Die Zahl der Juden, die nach Kriegsende aus Polen emigriert oder evakuiert sind, ist nicht bekannt, doch hat die Militärregierung sich zur Aufnahme von allein 100 000 Juden in die amerikanische Besatzungszone Deutschlands im Vorjahre bereit erklärt. Andere Juden sind auf verschiedenen Wegen nach Cypern und Palästina gelangt.
Einen weiteren Ausfall stellen die verschleppten Polen dar, die sich weigern, in ihre Heimat zurückzukehren, und deren Zahl nach Bekanntmachungen der UNNRA auf etwa 700 000 zu beziffern ist. Nimmt man dann noch die Armee des Generals Anders hinzu, so ergibt sich, daß alle diese Einbußen an Menschen den Menschenzuwachs aus dem Osten wahrscheinlich nicht unerheblich überschreiten. Der natürliche Bevölkerungszuwachs in den letzten sieben Jahren kann den der Friedenszeit nicht erreicht haben. Berücksichtigt man, daß der Geburtenüberschuß in den von Russen bewohnten Gebieten erheblich höher (2,1 v. H.), war als der polnische Gesamtdurchschnitt (1,21 v. H.), so wird der natürliche Bevölkerungszuwachs seit 1939 wohl mit rund 3,5 v. H. oder 810 000 Menschen angesetzt werden können. Nach Abzug der von den Polen angegebenen 6 023 000 Kriegsverluste beträgt demnach die heutige Bevölkerung des neuen Polen 17,81 Millionen Einwohner. Bei diesem enormen Verlust an Menschen kann auch nicht damit gerechnet werden, daß der Geburtenüberschuß in den nächsten 15. Jahren die Höhe der Vorkriegsjahre erreichen wird.
Von dieser Gesamtbevölkerung von 17,81 Millionen Menschen haben nun nach polnischen Angaben 4,50 Millionen ihre Heimat verlassen, um sich in den deutschen Ostprovinzen niederzulassen, so daß nur 13,5 Millionen im bisherigen Polen verblieben. Weitere Millionen würden folgen müssen, um den Raum auszufüllen, den bisher 8,9 Millionen Deutsche bewohnten. Dies um so mehr, als die polnische Regierung erklärt hat, das Land in kleine Bauernstellen aufteilen zu wollen. Demnach können höchstens 10 Millionen im Raum des bisherigen Polens verbleiben, das im Jahre 1939 rund 23 Millionen Menschen beherbergte. Eine ungewöhnliche Menschenleere muß die Folge sein, denn die polnischen Städte und Dörfer sind mit Ausnahme von Warschau nicht annähernd so zerstört wie die deutschen und waren nicht den verheerenden Bombenangriffen der Westmächte ausgesetzt.
Weite Landstriche werden wegen Menschenmangels unbestellt liegenbleiben müssen - im übervölkerten Europa eine groteske Situation. In Deutschland dagegen sollen 71 Millionen Menschen (einschließlich der Kriegsgefangenen) auf 13.94 Millionen Hektar Acker zusammengepreßt werden, nur um 17.8 Millionen Polen 16.5 Millionen Hektar Land geben zu können. Es soll sich mit anderen Worten eine viermal so große Bevölkerung von einer erheblich kleineren Ackerfläche ernähren, als sie Polen erhalten soll.
(c) DIE ZEIT 1947
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