Powerline an kritischem Punkt Lange Zeit wurde Powerline, die Datenübertragung über das Stromkabelnetz, als Alternative zu anderen Breitbandverbindungen angesehen. Große Unternehmen haben sich umfangreich auf diesem Gebiet engagiert. Nach Ansicht der Analysten wird das Jahr 2001 jedoch ein kritischer Punkt für diese Technologie. "Meine Ansicht ist, dass noch viel mehr Unternehmen an der Technologie arbeiten würden, wenn sie richtig funktioniert", sagte Jeff Moore, Analyst beim Marktforscher Current Analysis. Doch auch wenn alles gut geht, müssten die Anbieter sich den Berg hinaufkämpfen, auf dem DSL, Satellitenübertragung und Kabelmodem schon stehen, so Moore weiter.
In Europa werden demnach wohl zwei Anbieter mit Powerline-Technologie auf den Markt gehen. Diese Angebote starten jedoch unter einem schlechten Vorzeichen. So hat Siemens sein Engagement in dem Bereich vor kurzem aufgegeben. Auch die weniger bekannte US-Firma Media Fusion, die ein System testete, das unlimitierte Bandbreite versprach, ist in der Versenkung verschwunden.
Die Idee, Daten durch Stromleitungen zu verschicken, ist nicht neu. So nutzen Arbeiter von Energieunternehmen die Kabel für Sprachübermittlung über kurze Distanzen, wenn sie an den Kabeln arbeiteten. Anfänglich wurde es als sehr einfach angesehen, auch Daten auf diese Weise zu verschicken. Probleme gab es jedoch in Praxistests, als elektrische Geräte die Datenübertragung störten. Jetzt plant das Schweizer Unternehmen Ascom, zusammen mit dem Energiekonzern RWE, in diesem Jahr 16.000 Haushalte per Stromleitung online bringen. In den USA sind die Testphasen noch nicht beendet. Die ersten Services werden voraussichtlich in 12 bis 18 Monaten starten. |