Greenvironment - "Cleantech Made in Germany"
Greenvironment / XE: GIV / WKN: A0YEKX
Eine Branche meldet sich zurück, die Hersteller und Betreiber von Mikrogasturbinen. Viele von ihnen haben einen langen Leidensweg hinter sich. Technologische Fehlschläge, die ewige Suche nach frischem Kapital, das Desinteresse in der Bevölkerung - alles Faktoren, die in der Vergangenheit das Leben der Mikrogasturbinengesellschaften nicht gerade einfacher gemacht haben, auch nicht an der Börse. Doch dies hat sich in den letzten Monaten grundlegend geändert. Denn Mikrogasturbinen sind eine Möglichkeit, Energie kostengünstig und umweltfreundlich herzustellen. Deshalb werden sie auch zunehmend von den einzelnen Regierungen mit Förderprogrammen unterstützt, so auch in Deutschland. Dort vor allem, wenn sie innerhalb eines Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozesses (KWK) eingebunden sind.
Wie stark die Nachfrage nach Mikrogasturbinen ist, zeigt ein Blick auf den weltweit wichtigsten Hersteller: Capstone Turbine. Das Unternehmen meldete vor wenigen Tagen die Ergebnisse für das dritte Quartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal legte der Umsatz um 51 Prozent auf 24,2 Millionen US-Dollar zu. Es wurden 171 Mikrogasturbinen ausgeliefert, im dritten Quartal des Vorjahres waren es 122. Entsprechend positiv hat sich in den letzten Wochen auch der Aktienkurs von Capstone Turbine entwickelt; von 0,62 US-Dollar im vergangenen September ging es hoch auf zuletzt 1,52 US-Dollar.
Diese Entwicklung könnte ein sehr gutes Omen für Greenenvironment sein. Denn Greenenvironment installiert die von Capstone Turbine hergestellten Mikrogasturbinen, betreibt und wartet sie. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Mikrogasturbine C200, eine 200 Kilowatt starke Anlage. Diese eignet sich hervorragend für die Versorgung von Industrie- und landwirtschaftlichen Einrichtungen, von kommunalen und städtischen Einrichtungen und Wohnanlagen mit Strom und Wärme. Die C200 kann auch mehrfach hintereinander geschaltet werden, so dass eine noch höhere Leistung erzielt werden. Für den Betrieb der Mikrogasturbinen kommen mehrere Quellen in Frage. Gase aus Abfallhalden sind ebenso eine mögliche Energiequelle wie Klärgase, Gase aus Fäkalien der Tier- und Pflanzenzucht und klassisches Erdgas. Greenvironment hat sich auf Erdgas und Biogas als Energiequelle fokussiert.
Bildquelle: Greenvironment
Eine von Greenvironment errichte Mikrogasturbinenanlage bei Talheim.
Greenvironment veröffentlicht am laufenden Band Auftragseingänge. Diese kommen aus Deutschland und den Nachbarstaaten. Auftraggeber sind in der Regel Industriekonzerne und Kommunen und Städte. So bekam man zuletzt von Weltec Biopower einen Auftrag zur Lieferung für Mikrogasturbinen für einen Biogaspark bei Barsikow in Brandenburg. Wenige Tage zuvor bekam man einen Auftrag aus Tschechien zur Errichtung einer 800 Kilowatt Anlage. Kurz davor einen Auftrag aus Polen für den Bau einer Anlage mit einer Leistung von einem Megawatt. Die Liste ließe sich bequem fortsetzen.
Enormes Entwicklungspotenzial sehen wir vor allem bei den heimischen lokalen Energieversorgern. Städte und Kommunen werden in den kommenden Jahren verstärkt auf den Ausbau ihrer dezentralen Stromversorgung setzen. Neben den acht großen und bekannten Energieerzeugern in Deutschland gibt es circa 80 regionale und über 900 kommunale Versorgungsunternehmen. Letztere produzieren etwa elf Prozent des deutschen Strombedarfs. Greenvironment arbeitet also in einem ausgesprochenen Boommarkt.
Wohin es mit der Aktie von Greenvironment gehen kann, zeigt ein Blick auf die Entwicklung von Capstone Turbine. Nachdem letztere durchgestartet ist, könnte es nun auch bei Greenvironment richtig heiß werden.
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Greenvironment hat rund 47 Millionen Aktien ausstehen. Aktuell kommen wir somit auf eine Börsenbewertung von etwa 10,8 Millionen Euro. Die Analysten von First Berlin gehen im Geschäftsjahr 2011/2012 von Umsätzen in Höhe von 24,58 Millionen Euro aus. Greenvironment hat derzeit also ein Kurs-Umsatz-Verhätnis (KUV) von 0,44. Natürlich kann man sich immer über die Aussagekraft des KUV streiten, aber eine wichtige Kennzahl zur Aktienbewertung ist das KUV nun einmal. Normal im weitläufigen Sinne ist ein KUV von 1. Dementsprechend müssten die Aktien von Greenvironment mindestens doppelt so hoch stehen wie aktuell. Und auch auf Basis des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) hat Greenvironment Luft: mit 0,09 Euro Gewinn je Aktie im Geschäftsjahr 2012/2013, so die Prognose von First Berlin, kommen wir auf ein KGV von 2,6. Das KGV beim Marktdurchschnitt, etwa beim DAX, liegt aktuell bei 13. Also auch hier haben wir jede Menge Platz nach oben.
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