Genauso schwer wie Verluste begrenzen: Gewinne laufen lassen
Auch erfahrene Anleger begehen diesen Fehler immer wieder: Eine Aktie, die 10 oder 20 % im Plus notiert, wird verkauft, um die Gewinne zu realisieren. 'An Gewinnmitnahmen ist noch keiner arm geworden', heisst es. In der Tat, man wird dadurch natürlich nicht arm. Aber reich wird man mit dieser Strategie auch nicht unbedingt.
Stellen Sie sich vor, ein Unternehmen entwickelt sich prächtig, expandiert und steigert seine Gewinne von Jahr zu Jahr. Puma zum Beispiel. Wer im Jahr 2001 für 5.000 Euro Aktien zu 13 Euro gekauft hat, der hätte aktuell bei einem Kurs von 244 Euro mittlerweile über 93.000 Euro bzw. über +1.700 % Gewinn.
Über eine solche Performance können sich allerdings wohl nur sehr, sehr wenige Investoren freuen. Denn aus Furcht, die Gewinne könnten wieder dahin schmelzen, haben sicherlich die meisten Privatanleger mit verhältnismässig kleinen Gewinnen verkauft. Natürlich ärgert man sich in solchen Situationen besonders, wenn die Aktie danach munter weiter steigt und man nur zuschauen kann.
Fatal sind regelmässige Gewinnmitnahmen, wenn man gleichzeitig Verluste unbegrenzt in Kauf nimmt. Eigentlich müsste einem sofort klar sein, dass eine Strategie 'Gewinne begrenzen, Verluste laufen lassen' nicht erfolgreich sein kann. Bei vollem Risiko hat man von Beginn an nur eine verhältnismässig kleine Gewinnchance. Allerdings agieren viele Anleger hier wie blind und lassen sich von Gefühlen leiten, die verhindern, dass Verlierer-Aktien verkauft und Gewinner-Aktien gehalten werden.
Nehmen Sie sich daher diese Börsenweisheit wirklich zu Herzen und lassen Sie Gewinne laufen, während Sie Verluste rigoros begrenzen. Auf diese Weise können Sie bei einem Glücksgriff auch einmal mehrere hundert Prozent Gewinn erzielen. |