sind nicht unbedingt zu hoch!
Wir wissen alle, dass der Zins sich danach bemisst, wie wahrscheinlich die Rückzahlung ist, bzw. unwahrscheinlich der Ausfall des verliehenden Geldes. Und wenn nun einer verhältnismässig hohe Zinsen zahlen muss, dann heisst das auch, dass die Bonität ehr schlecht vom Markt eingeschätzt wird. Adler war vor einigen Monaten noch unbekannter als heute schon. Adler hat zwar eine Jahrelange Vergangenheit, kann darin aber kein eingeführtes und langjährig gewinnträchtiges Geschäftsmodell nachweisen!
Grundsätzlich gelten Immobilien als sehr sicher. Also Grund- und Boden hat wohl einer der höchsten Sicherheitsratings. Wenn das Grundstücke, bebaut oder unbebaut als Sicherheit für Darlehen anbieten kann, also der Nichtrückzahlungsfall, der Gläubiger sich daran befriedigen könnte, dann zahlt man in der Regel die nidrigsten Zinsen.
Eine natürliche Person -also jeder normale Arbeitnehmer , hat auch noch seine eigene Arbeitskraft, seine Persönlichkeit als zusätzliche Sicherheit, auf sowas kann kein Unternehmen verweisen. Deshalb räumt man einem Angestellten, einem angestellten Ehepaar noch mehr, auch die günstigsten Zinsen ein. Denn zum einen, werden die alles dafür tun, dass sie auch ihr Eigentum behalten könnnen ,und selbst wenn sie wirklich einmal nicht mehr alle Schulden bezahlten könnte, kann eine Bank sich an dem Immobilienvermögen versuchen schadlos zu halten. Sollte das auch nicht gelingen,dann wird das Ehepaar 30 Jahre dafür arbeiten müssen, um die Bank zu befriedigen, bzw. nach dem neuen Verbraucherinsolvenzrecht, mind 7 Jahr.
Eine Firma, auch eine AG, wie Adler Real Estate, haftet nur bis zur Pleite, müsste also bei sonst gleicher Sicherheit und auch bei grösserer Abnahme von Darlehenssummen eher höhere Zinsen zahlen.
Natürlich kann es sich nicht rechnen., 6 % zinsen zu zahlen und 8,75 % schon gar nicht, wenn man damit dann vermietete Immobilien kaufen möchte, und von den Überschüssen, nach Instandhaltung, Verwaltung , eben Zinsen etc, noch seine allgemeine Kosten decken muss und noch Gewinn erwirtschaften will.
Heute ist es wohl üblich, dass gewerbliche Vermieter nach Möglichkeit 40 % Eigenkapital einbringen und die Banken finanzieren dann die fehlenden restlichen 60 % zu den günstigsten Zinsen, zur Zeit wohl um 1 bis 1,75 % auf Tages/Wochen/Monatsbasis, oder ca 2 bis 2,75 % bei 10jähriger Festschreibung!
Adler hat jetzt aber nicht und vorher noch weniger, nicht diese 40 % Eigenkapital. Es waren ende 2013 ca 20% Eigenkapital. Damals hatte man einige Finanzierungen so gemacht, dass man nur 3 % vom Erwerbspreis an eigenem Cash hatte, und ca 15 bis 20% an Gelder aus den ausgegebenen Anleihen einbringen konnte, - also eigentlich hatten diese Anleihen keine sonstige sachliche Sicherheit, ausser Ansprüche gegen Adler, die restlichen 80% hat dann die Bank als Darlehen gegeben, und auch da konnte man auch nicht mit dem niedrigsten Zinssatz rechnen. Gehe da mal , geschätzt von 3 % - damals , ca vor einem halben jahr, auf 10 Jahre.
Das heisst somit, wenn man so im Schnitt finanziert hätte, dann hätte man bei einer 100 Mio Wohnanlage 3 Mio eigenes Cash eingebracht - ca 17 Mio aus den Gelder eingebracht, die man durch die Anleihen einnahm und ca 80 Mio aus Bankgeldern. Dann müsste man auf ca 17 Mio . 7 % zahlen ca 1,20 Mio und auf 80 Mio 3 % - 2,4 Mio. also zusammen dann ca 3,6 Mio. Das macht dann Gesamtzinsen von 3,6 Mio für einen Immobilienbestand von 100 Mio. Oder auch 3,7 Mio auf das gesamte Fremdkapital.
Das ist sicherlich wesentlich mehr als andere zahlen mussten die 40 % Eigenkapital nachweisen, aber wenn Adler auch 40 % Eigenkapital hätte einbringen wollen, hätte man wohl kaum 1000 Wohnungen kaufen können.
Angesichts der extrem niedrigen Zinsen und doch noch guten Mietrendite grundsätzlich, und besonders für die von Adler gekauften Objekte, lohnt sich das ganz auch, mit vielleicht 1 % höheren Zinsen, also sonst viele andere erhalten bei höheren Eigenkapitalraten!
Es ist nur so, anhand der Bilanzzahlen können wir Zinssätze und auch Mietmultiple , auch genaue Leerstände nicht ersehen und nachvollziehen. Entweder sagt uns das Adler in den Berichten oder wir erfahren es nicht. Denn weil Adler noch so stark im Aufbau ist, erhöhte sich bei Adler in 2013 und auch noch mehr in 2014 der Bestand, aber auch die Verbindlichkeiten, der Umsatz etc sehr stark. Und man kann nicht nachvollziehen, wann von den ca 1 Mrd Verbindlichkeiten für welche Zeit in Anspruch genommen hat, ob nun für 6 Monate oder nur für 10 Tage.
Wenn Adler insgesamt auf alles Fremdkapital mehr als 4 % zahlen müsste, wäre das sehr viel; könnte aber sein, dass man damit doch noch Gewinn macht....aber es wird immer schwerer! Und wenn man 5 % erwirtschaften will, dann ist das eine gute Basis!
Durch die Neubewertung der angekauften Mietwohnungen nach dem DCF, also auf Grundlage der zukünftigen Geldeingänge durch Mieten, wird Eigenkapital geschaffen! Somit erhöht sich durch Ankäufe hier schon das Eigenkapital.
Wenn man jetzt sagt, man habe noch genügend Geld aus der letzten Anleihe, und könnte deshalb noch weiter kaufen, dann wird man trotzdem ganz bestimmt nicht, bei einem Kauf über vielleicht 50 Mio, dann die 50 Mio aus der Anleihe verwenden, sondern evtl 10 aus den Geldern und 40 Mio dann über eine Bank mit 3 % finanzieren und so könnte man für die nächsten ca 300 Mio Wohnungsbestände mit dem Geld aus der Anleihe gegenüber der Bank den Eigenanteil nachweisen! |