Es ist mir ehrlich gesagt unbegreiflich, warum ein stellv. AR-Vorsitzende eine Woche (!) vor Veröffentlichung von Quartalszahlen und fast vier Wochen nach dem Ende der Berichtsperiode sich zu solchen Käufen hinreißen lässt. Ist für mich einfach eine ziemlich schlechte Governance und nicht ohne Grund gibt es Empfehlungen, wann am besten Insiderdeals erfolgen sollen (Stichworte: Handelsfenster & Blackout-Perioden; habe unten mal eine Quelle angeführt).
Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein AR-Vize am 25. April noch nicht eine einzige Info aus dem Unternehmen erhalten hat, wie das erste Quartal (oder Teile davon) gelaufen sind und somit hat er diesen Kauf mit Unterstützung dieser Informationen getätigt. Andersherum würde es mich erschrecken, wenn der AR bis Ende April keine aktuellen Infos über die Geschäftsentwicklung des Unternehmens hätte.
Ist zwar schön, vor den Zahlen eine solche Bestätigung zu sehen, aber aus Corporate Governance-Sicht für mich ein ganze schlechte Aktion und je nachdem wie die Zahlen werden, sollte/könnte sich mE auch mal die BaFin einen solchen Deal anschauen. Ausnahme wäre natürlich, wenn dieser Deal schon lange vorher geplant/eingestellt/kommuniziert wurde, dann ist mein Posting irrelevant.
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"Ergänzend zu den Regelungen in der MMVO gibt es die so genannten Handelssperrzeiten (auch als Quiet Periods oder Blackout Periods bekannt), die in der Regel 30 Tage vor der Veröffentlichung jedes Quartalsberichts beginnen und bis kurz nach dessen Veröffentlichung anhalten.
Während dieser Zeit kommuniziert die Investor Relations-Abteilung in der Regel nur sehr eingeschränkt mit einzelnen Investoren bzw. dem Kapitalmarkt, um den Anschein der Weitergabe von Insiderinformationen zu vermeiden. Darüber hinaus sind Insidergeschäfte in diesem Zeitraum nicht gestattet."
https://diyinvestor.de/Lexikon/insiderhandel-oder-insider-trading/