Regierung Tãriceanu bleibt im Amt, die Krise geht weiter Staatshaushalt 2008 als nächstes Kräftemessen Bukarest (Mediafax/ADZ) – Für den Misstrauensantrag, der die Regierung Tãriceanu zu Fall bringen sollte, gab es 220 Stimmen. 232 wären nötig gewesen, damit der Antrag durchkommt. Eindeutig gegen den Antrag haben 152 Parlamentarier gestimmt, und 59 haben sich der Stimme enthalten. Außer der regierenden PNL und ihres Partners, des Ungarnverbands (UDMR), hatte sich die Konservative Partei (PC) gegen den Antrag ausgesprochen, die PRM hatte erklärt, dass sie sich nicht an der Abstimmung beteiligen würde.
Die beiden Parteien, PSD und PD, die das stärkste Interesse daran hatten, dass die Regierung Tãriceanu verschwindet, haben mit allen möglichen Mitteln versucht, die Abstimmung unter Kontrolle zu halten, sogar zwei eigene Kameraleute wurden eingesetzt, damit sie den Vorgang filmen. Das hat im Falle Ion Iliescu nichts genützt, der sowohl dem Saal als auch der Kamera den Rücken zukehrte, um so abzustimmen, wie er wollte. Dafür gab es offenen Applaus. PSD-Vorsitzender Mircea Geoanã hatte am Ende das Abstimmungsergebnis so kommentiert, dass eine Gelegenheit vertan wurde, um eine bessere Regierung zu schaffen. Die „Feigheit“ einiger Parlamentarier sei daran schuld.
In seiner Ansprache im Plenum hatte Mircea Geoanã der Regierung Tãriceanu II insbesondere vorgeworfen, dass nichts oder viel zu wenig für die Absorption der EU-Fonds getan wurde. Der stellvertretende PNL-Vorsitzende Crin Antonescu hatte sich gegen den apokalyptischen Titel des Antrags gewendet, Rumänien habe sich in keinem „Chaos“ befunden. Man solle versuchen, das eine oder andere fortzusetzen, ohne zu behaupten, dass die Regierung Tãriceanu perfekt sei und „in der Sonne glänze”. PRM-Chef Corneliu Vadim Tudor formulierte überspitzt: Die Regierung Tãriceanu hänge an einem Haar. Er bevorzuge aber ein Haar am Kopf von T²riceanu, statt am Kopf von Bãsescu.
Premier Cãlin Popescu Tãriceanu, der mit technischen Daten den Misstrauensantrag z. T. widerlegt hatte, gab im Wesentlichen bekannt, dass er – wenn er an der Regierung bleibt – sofort mit sämtlichen Parteien Verhandlungen über den Staatshaushalt 2008 beginnen werde. Das ist auch das nächste Kräftemessen, das ansteht.
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