Maschinen werden zu Geld gemacht
Balda Solutions lässt Objekte aus der Spritzgussproduktion versteigern
Bad Oeynhausen (fro). Matthias Mewes gerät ins Schwärmen: "Die sind von guter Qualität und im besten Gebrauchsmaschinenalter." Sein Urteil hat Gewicht - als Mitarbeiter der Hamburger Firma Angermann, Bahrs & Lüders (ABLNETBID) hat er jetzt 130 Maschinen von Balda Solutions unter die Lupe genommen - und bewertet.
Am 27. März wird sich zeigen, wie viel sein Urteil wert ist. Ab 11.30 Uhr werden in der Firmenhalle an der Bergkirchener Straße 228 Maschinen, Roboter sowie Zubehör aus der Spritzgussproduktion meistbietend versteigert. "Wir haben für alle Objekte Mindestgebote festgelegt, verschenkt wird nichts", betont Mewes. Schließlich will nicht nur seine Firma, sondern auch deren Auftraggeber Geld sehen. "Wir müssen Kosten reduzieren und Schulden abbauen", sagt Balda-Pressesprecher Clas Röhl.
Auch nachdem Balda sein Tochterunternehmen Balda Solutions wieder zurückgenommen hat, werde der geplante Kurs der Restrukturierung beibehalten. Röhl: "Wir müssen uns verschlanken, um wieder wettbewerbsfähig zu werden." Überkapazitäten abbauen - das gilt nicht nur mit Blick auf die Mitarbeiter. Auch auf rund 40 Prozent der Maschinen, die in der Vergangenheit überwiegend für die Produktion von Handy-Schalen genutzt wurden, soll künftig verzichtet werden.
Mit der Abwicklung des Geschäfts wurde das auf Industriebewertungen spezialisierte Hamburger Unternehmen beauftragt. "Der Verkaufserlös geht zu 100 Prozent an Balda Solutions", verspricht Mewes. Die Provision für sein Unternehmen in Höhe von 18 Prozent plus die Mehrwertsteuer müssen die Käufer zahlen. Die erwartet er nicht nur aus der Region: "Wir haben auch in den anderen Spritzgusshochburgen inseriert." Zu denen zählt der Raum Stuttgart sowie der Kreis Crailsheim im Fränkischen.
Schon am Mittwoch können sich die Interessenten vor Ort in Wulferdingsen informieren, um dann einen Tag später ihre Gebote abzugeben. Und um Geld auf das Konto von Balda Solutions zu bringen. Einen "mittleren sechsstelligen Betrag" hält Mewes für realistisch. Weitere Reisen nach Bad Oeynhausen hat der Projektleiter übrigens nicht geplant. "Wir haben derzeit nur diesen einen Auftrag." Insbesondere der Maschinenpark von Balda bleibe unangetastet. "Der bleibt bestehen und wird gebraucht."
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