Naja Aktienflüster, SAG ist nun mal in der Insolvenz und wenn es sich tatsächlich "nur" um einen vorläufigen Zahlungsverzug handeln sollte, dann wären wohl die Refinanzierungsgespräche nicht gescheitert !!! oder denke ich da falsch.
Aktienflüster, du scheinst die Lage bei SAG noch nicht ganz gecheckt zu haben. Das ist meine Einschätzung. Du tust ja gerade so, als ob bei SAG alles super gut wäre. Dem ist halt mal ganz und gar nicht so !! Wie du bei einer Insolvenzaktie einen fairen Wert errechnen kannst ist mir ein völliges Rätsel. Das so was geht wäre für mich Neu. Der faire wert einer Insolvenzaktie liegt eingentlich bei Null. So sehe ich das.
Übrigens Aktienflüster SAG hat nun alles andere als eine "relativ sehr ausgeglichene Bilanz". Die Eigenkapitalquote beträgt ja nur 11,9%. SAG hat Finanzverbindlichkeiten von satten 128,7 Mio. €, davon sind 48,3 Mio. € kurzfristig, bei einer Liquidität von nur 13,4 Mio. €. Dazu hat SAG noch 133 Mio. € Schulden aus Lieferungen und Leistung. Die kurzfristigen Schulden machen alleine 59,7% der Bilanzsumme aus !! SAG ist von einer "relativ sehr ausgeglichene Bilanz" meilenweit entfernt. Bei dieser Bilanz kann man schon durchaus sagen, dass SAG überschuldet ist.
SAG mag zwar einige interessante Assets haben mit den eigenen Solarkraftwerken und mit Metocontrol, aber die Heilsbringer werden sie auch nicht sein. Schaut man da mal auf die Zahlen, dann sind das nicht gerade Cash Cows mit denen SAG ihre durchaus schwache Bilanz einigermaßen aufpolieren könnte. Metocontrol generierte in den ersten neun Monaten 2013 einen Umsatz von 13,3 Mio. € mit einem operativen Gewinn von 2,1 Mio. €. Mit den eigenen Solarkraftwerken wurde ein Umsatz von 5,2 Mio. € erzielt bei einem operativen Gewinn von 1,5 Mio. €. Mit diesen zwei Assets wird SAG wohl kaum große Chancen haben noch den Kopf aus der Insolvenzschlinge ziehen zu können.
Wenn ich mir die Bilanz von SAG anschaue mit den hohen Schulden, dann wird es SAG verdammt schwierig haben der endgültigen Insolvenz entgehen zu können. Insovenz in Eigenverwaltung hin oder her.
Mal ganz abgesehen von der schwachen SAG Bilanz oder ob SAG überschuldet ist oder nicht, bei SAG wurden grobe Fehler gemacht. Die Jungs haben viel zu spät mitbekommen, dass in Europa Solarkraftwerke durch die deutlichen Kürzungen der Einspeisevergütungen Mangelware wurden und durch die verhängten Mindestpreise auf chinesische Module werden europäische Solarkraftwerke immer weiter unrentabler. Dass SAG offiziell immer noch an 3 spanischen Projkten festhält über insgesamt 440 MW zeigt eigentlich, dass SAG bei ihrer Strategie kein Meter weiter gekommen ist in den letzten 12 Monaten. In Spanien werden Monat für Monat neue Gesetze über Solarstrom verabschiedet und bei solchen politischen desaströsen Rahmenbedingungen wird kein Investor nur einen müden Euro investieren. Zumal ja die Modulpreise in der EU durch die Mindestpreise für die China-Solaris gestiegen sind und schon alleine deshalb sind diese geplanten spanische Solarkraftwerke ein Rohrkrepierer.
Ich gebe SAG auch kaum Chancen aus der Insolvenz raus zu kommen. Wie sollen sie das auch packen ?? Ein Geschäftsmodell mit eigenen Solarkraftwerken und Metocontrol ist doch für die Börse total uninteressant. Damit scheidet dann ein Debt Equity Deal wie z.B. bei Solarworld meiner Meinung aus.
Übrigens gebe ich kalleari mit seiner Aussage "der Chart sagt schon länger bei SAG stimmt etwas nicht" vollkomen Recht. So gut wie alle Solaraktien sind in diesem Jahr exorbitant gestiegen. Bei SAG war gar nichts. Das hat dann schon ein gewisses Geschmäckle.
Keine Ahnung wie das hier ausgeht, ist mir im Orinzip auch egal, aber ich sehe kaum Chancen, dass SAG aus dieser Insolvenz raus kommen wird bzw. kann. Dafür ist die Schuldenlast ganz einfach zu hoch. |