UET-Group HV 29.02.2024 Um 10:36 Uhr wurde die HV vom AR – Vorsitzenden eröffnet. Gut 30 Aktionäre waren anwesend. Laut Präsenzliste gab es 35 Positionen mit 4.307.621 Aktien. Dies entsprach 28,27 % des Grundkapitals. Als Indikator, dass es unserer UET – Group mittlerweile besser geht, kann man die Verpflegung heranziehen. Vor Beginn der HV gab es Kaffee, Kaltgetränke und kleine Häppchen. Nach der HV konnten die Aktionäre sich an einem warmen Buffet richtig satt essen. Von allem und für jeden war etwas dabei. Nur ein Baumsetzling als Gimmick gab es nicht. Kommen wir zur HV. Herr Neubauer begann seinen Vortrag mit den GJ 2020-2022. Beschrieb die Probleme, die die kurzen Laufzeiten des Fremdkapitals für die GJ 2021 und 2022 bedeutete. Es ging da wohl um den Bestätigungsvermerk der Wirtschaftsprüfer. Man bedauerte die ausgefallenen HV´s, bzw. die verspätete HV und gelobte Besserung. Er berichtete auch für die GJ 2021 und 2022 die Entwicklung der Lieferkettenprobleme und dem Preiszyklus bei den Halbleitern. Er berichtete von Preissteigerungen von +20% bis in der Spitze von +5000% im Bereich von Q4/21-Q1/23. Er berichtete darüber, wie man bei UET darauf reagierte. Aufgrund der Preisentwicklung entwickelte sich die Rohertragsmarge von 53% in 2022, über 56% in 2021 auf 50% in 2022. Aktuell ist die Versorgungslage gut, so dass die Kunden keinen Drang verspüren massiv Aufträge zu vergeben. Könnte sich aber bald wieder ändern (Zyklus Halbleiterindustrie). Die Einkaufspreise liegen aktuell etwa 25-35% oberhalb des 2020 er Preisniveaus. Risiko eines kommenden Peaks Ende 2024 möglich. In 2023 gab es einen Cyberangriff, den man aber nach einigen Wochen (3-4 Wochen) mit 24h Rund um die Uhr arbeiten, in den Griff bekommen hat. Effektive Kosten des Angriffs dürften abzüglich einer Cyber Versicherung ca. 750.000 € betragen haben. Man hat aus diesem Angriff viel gelernt, sodass die echten Kosten nicht so hoch anzusetzen wären. Herr Neubauer sprach einige Punkte zur Unternehmensentwicklung an. Die Wachstumsdynamik (Bestellverhalten Kunden) lässt etwas nach. UET geht von einer Umsatzentwicklung von 71,1 Mio. € in 2023, auf 78 Mio. € in 2024 und 85 Mio. € in 2025, bei einer Ebit Marge von 8-10%. Für das Carbon Capturing in Ghana hat man 3 Mio.€ investiert. Den Flächenkauf (51%, 48.000 Ha) muss man sich als Form einer Erbpacht vorstellen (Landlead, britisches Recht). Hier fallen pro Jahr nochmal ca 100.000 € an Pacht an. Man erwartet aus dem Ghana Projekt eine Umsatzentwicklung von 1,3 Mio. € in 2023, 2,3 Mio. € in 2024, 12 Mio. € in 2025 bis hin von 50 Mio. € in 2028. Ab 2028 soll mit Bio Energy (Biomethanol) weiteres Umsatzpotential erschlossen werden. Ebit Margen beim Ghana Projekt liegen bei 15-25%. Da kommt dann schnell die Frage auf, ob UET, demnächst jedenfalls aconnic, ein Bio – Energy Produzent mit angeschlossener Netzwerkausrüstungsabteilung ist. Das Zertifizierungsverfahren für mögliche CO2 Zertifikate findet aktuell statt. Mitte 2023 hat man die Finanzierungsrunde abgeschlossen. Da sieht es wohl aktuell so aus: 3,0 Mio. € Wandelanleihe (6% Zinssatz). Die soll wohl gewandelt werden, daher die Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht für Aktionäre. Der Rest von ca. 23 Mio. € hat eine Laufzeit von 24 Monate und der Zinssatz liegt bei Euribor plus 10%. Hier will man aber wohl mit verbesserten Zinssatz ablösen, also umschulden. Die größten Kunden sind Deutsche Telekom, American mobile, 1&1, Telefonica und Telekom Austria. Diese 5 Größten Kunden vereinen 75% des Umsatzes auf sich. Der aktuelle Auftragsbestand (Ende Februar 2024) liegt bei 38 Mio. €. Im Bereich der Nachhaltigkeit sieht man sich gut aufgestellt. Produkte klimaneutral zu deklarieren scheint wohl immer mehr gefordert zu werden, daher auch wohl das Ghana Projekt, welches man wohlüberlegt ausgewählt hat. Präsenzliste: Es gab 3 Positionen mit mehr als 1.000.000 Aktien. 2 Positionen mit mehr als 100.000 Aktien und 12 Positionen mit mehr als 10.000 Aktien. Alles in allem war es eine interessante HV. Im Netzwerkbereich sieht man sich gut aufgestellt, auch wenn die Kunden aktuell zögerlich Aufträge vergeben. Der Service Bereich wächst stark und beim Bereich Software mit wiederkehrenden Umsätzen ist man auch dran. Auch wenn das Ghana Projekt für viel Verstimmung in der Anlegerschafft geführt hat, sind die Chancen, dass es wirklich mal ordentliche Erträge abwirft, gar nicht so schlecht. Dies hängt aber sicherlich von zukünftigen Preisen für CO2 Zertifikate oder auch ab 2028, dem Bio- Methanolpreis ab. Beim Biomethanol soll der Bedarf für Transportschiffe hoch sein. Die nächste HV findet im August in München statt. Alle Angaben meinerseits ohne Gewähr. Ich hoffe ich habe alles richtig wiedergegeben. Sollte ich etwas falsch verstanden haben oder wichtiges vergessen haben, so bin ich für eine Korrektur oder Ergänzung dankbar. LG Fundamental_a |