Behrens hat nur etwas mehr als 60 % der neu auf den Markt gebrachten 8 %-Anleihe (fünf Jahre Laufzeit) platzieren können. Das ursprünglich gewünschte Volumen hätte einen Gesamt-Anleihebetrag von 30 Mio erreichen sollen. Behrens hatte keine Kreditinstitute mit der Platzierung beauftragt, sondern sich gänzlich auf die sog. Platzierungsplattform Bondm der Börse Stuttgart verlassen. Für mich bleibt noch immer die Frage offen, wie es Behrens gelingen wird, die Zins- und Tilgungsleistung für die weiterhin hohe Verschuldung zu erwirtschaften.
Behrens nannte als Planzahl für den Jahrescashflow "5 % vom Jahresumsatz". Und mit dieser Information muss ein Anleihegläubiger rechnen, um herauszufinden, ob eine Anleihe später seitens der Behrens AG ohne Probleme zurück gezahlt werden wird. Behrens erzielte im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 47 Millionen. Daraus würde bei einem Cash-Flow von 5 % dann rund 2,4 Mio. in der Kasse bleiben. Daraus kann dann gezahlt werden. Rund 1,4 Mio Zins würde dann die Finanzierung der Anleihe aufzehren. Da aber auch noch weitere Bankverbindlichkeiten zu verzinsen sind, würden diese bei unterstelltem Zinssatz von ebenfalls 8 % weitere 0,96 Mio Zinsaufwand bedeuten. Beide Zinszahlungen zusammen würden also fast den gesamten Cashflow „auffressen“. Und ob die starke „geplante“ Umsatz- und Cashflow-Steigerung sich einstellt, dass ist m.E. nicht völlig sicher. |