"Der Fahnder wirkt abgeklärt. Seit 2 Wochen habe er mehr und mehr Strafanzeigen wegen Betrugs auf dem Schreibtisch. Manche kämen von Bürgern, andere vn Behörden. [...] Seine Fälle haben fast alle mit Corona zu tun. Meist soll jemand Geld abgegriffen haben, das ihm nicht zusteht. "Das wundert uns nicht, wir sind von Anfang an davon ausgegangen, dass Betrüger davon nicht die Finger lassen werden."
Selten musste der Staat so schnell sein. Nothilfe bereitstellen, Kredite ausreichen, Kurzarbeitergeld bewilligen, alles innerhalb weniger Wochen. Vieles davon hat gut funktioniert, aber nicht alles.
Es wird deutlich: die Selbstbedienung gelingt in der Virus-Krise prächtig. Im Kleinen, wie im Grossen, ob kriminell, unangemessen oder dreist.
Das bayerische Wirtschaftsministerium bestätigt auf Anfrage eine steigende Zahl von Verdachtsfällen, die sich auf die "betrügerische Erlangung von Corona-Soforthilfen" beziehen.
In NRW hat das Justizministerium vergangene Woche einen Bericht an den Rechtsausschuss des Landtages geschickt, das das Ausmass des Missbrauchs erahnen lässt.
Allein bei der Sonderkommission "Klon" des LKA sind 873 online gestellte Anzeigen und 182 Anzeigen bei Kreispolizeibehörden aufgelaufen, die sich auf gefälschte Webseiten beziehen.
Die kriminelle Energie, die hinter den Betrugs-Aktivitäten zum Erlangen staatlicher Unterstützung stehen, sind in der Summe gewaltig. Und weitgehend von deutschen Staatsangehörigen verursacht. |