URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,246613,00.html Zwischenfall bei Bagdad US-Soldaten schießen in Menschenmenge - mindestens 13 Tote
In einem Ort bei Bagdad haben US-Soldaten Schüsse auf eine wütende Menschenmenge abgegeben. Mindestens dreizehn Personen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Bagdad - Demonstranten hätten vor einer von US-Truppen besetzten Schule in der 50 Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Stadt Falludscha den Abzug der Soldaten gefordert, berichtete ein sunnitischer Geistlicher der Nachrichtenagentur Reuters. Diese hätten daraufhin das Feuer eröffnet. Verschiedene Augenzeugen sprachen von 13 bis 17 Toten. Ein Reuters-Korrespondent beobachtete eine Beerdigung. Die Trauernden riefen: "Unsere Seelen und unser Blut werden wir euch Märtyrern opfern." Der arabische Sender al-Dschasira berichtete ebenfalls vor dem Vorfall. Eine Gruppe von etwa 200 Personen sei nach dem Abendgebet in einer Moschee dem Aufruf des Predigers gefolgt und habe gegen die Anwesenheit der US-Truppen im Irak protestiert, sagte der Korrespondent. Aus der Menge sei ein Stein auf die Soldaten geworfen worden, die darauf hin das Feuer eröffneten. 15 Menschen seien getötet und 70 verletzt worden. Die Verletzten würden in fünf verschiedenen Krankenhäusern des Ortes behandelt. Nach dem Sturz der Regierung von Iraks Präsident Saddam Hussein ist insbesondere von irakischen Geistlichen wiederholt ein Abzug der alliierten Truppen gefordert worden. Ein Sprecher der US-Armee, Oberst Arnold Bray, erklärte am Dienstag, die Soldaten hätten das Feuer erwidert, nachdem am Montagabend aus der Menge auf sie geschossen worden sei. Seinen Informationen zufolge wurden mindestens sieben Personen von Kugeln getroffen.
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