Ja, es fehlen Lehrer - aber umgekehrt finden gerade junge Lehrer keinen Job, werden nicht mal zum Gespräch eingeladen. Wie kann das sein?
Vollbeschäftigung ist unrealistisch. Es wird immer wieder Fälle geben, welche trotz Mangel nicht tätig werden können. U.a. weil sie vielleicht nicht die nötigen Bereiche abdecken können wo der Mangel besteht oder nicht den Ort entsprechend wechseln wollen. So nützt es dir nix, wenn du einen Mangel an Mathematik- und Physiklehrern hast und sich Sport- und Geschichtslehrer bewerben.
Betrachtet man die Anzahl an Lehrern von 187.000, so liegt die Quote an Arbeitslosigkeit bei deutlich unter 1%. D.h. in NRW gibt es aus statistischer Sicht Vollbeschäftigung. Die die da noch arbeitslos sind, sind nicht mehr als der Tropfen auf den heißen Fachkräftemangel - Stein.
Das Problem in der Pflege ist hausgemacht. Miese Arbeitsbedingungen, noch miesere Entlohnung. Das könnte man recht einfach lösen - auch ohne grosse Beitragserhöhung. Aber es ist politisch nicht durchsetzbar. Da sitzen zu viele Lobbyisten in den Verbänden und Kammern, die dies verhindern.
Sicherlich. Man sollte jedoch nicht außer acht lassen, dass die Demografieproblematik gerade in Dtl. besonders stark ausgeprägt ist. D.h. im Vergleich zu vielen anderen Ländern besonders wenig Junge auf besonders viele Alte kommen.
Bereits jetzt liegen die inoffiziellen Quoten bei der Pflege älterer Menschen bei über 10, Tendenz weiter steigend.
Meiner Meinung müsste man die Entlohnung der Pflegekräfte anhand der offiziellen Quoten berechnen und Mindeststandards gesetzlich festschreiben um eben die Arbeitsverdichtung die zu lasten der Alten geht, zu unterbinden. Z.B. 2000€ Brutto als Mindestlohn für die Betreuung von 5 alten Patienten. Wenn ein Pfleger stattdessen inoffiziell 10 betreut, stehen ihm dementsprechend auch 4000€ als Mindestlohn zu.
Ich denke dies würde den Beruf des Altenpflegers enorm aufwerten und die massive Arbeitsverdichtung der vergangenen Jahre honorieren. Vielleicht den einen oder anderen Pfleger weiterhin dazu animieren, sich Tag für Tag aufzuopfern. Gleichzeitig würde es junge Leute dazu annimieren den Beruf des Pflegers zu erlernen, u.a. weil es sich lohnt. Nur wie du bereits richtig geschrieben hast, die Lobby steht dem im Wege.
Zum Thema Bademeistermangel, du kannst hierzu einfach mal die Suchmaschine bedienen und wirst eine Vielzahl von Beispielen finden. Ich selbst weiß um die Problematik, weil ich selbst in einem Verein bin, welcher versucht ein Freibad am Leben zu erhalten und bereits seit Jahren immer wieder massive Probleme hatte einen Bademeister zu finden. Und die die man findet sind im Regelfall nicht fern des Rentenalters. Schwierig ist es vor allem deshalb, weil ein kleines Freibad kaum mehr als Mindestlohn bieten kann, weil u.a. die Lohnkosten eines Bademeisters einen großen Teil der Gesamtkosten ausmachen.
Du siehst es auch daran, dass wenn du in Google oder anderen Suchmaschinen den Begriff Fachangestellter eingibst, dass dann in der Vorauswahl "für Bäderbetriebe" teils ganz oben steht.
Auch in den Stellenangebote gibt es reichlich, z.B. hier allein über 460 offene Stellen.https://www.kimeta.de/...angestellter%20f%C3%BCr%20b%C3%A4derbetriebe
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