... ein paar gute Wochen am Stück gebrauchen. Eigentlich ist es Unsinn, dass der Markt in den USA jetzt so stark einbricht, nachdem die Steuersenkungen in den kommenden Quartalen doch so viel höhere Gewinne versprechen und der schwache Dollar obendrein noch mehr gute Chancen für die produzierende und exportierende US-Industrie eröffnet, aber vermutlich war es jetzt auch einfach einmal Zeit, ein paar Gewinne mitzunehmen und sich neu zu positionieren, bevor es weiter in Richtung Norden geht. So gesehen war das bis jetzt einfach nur eine ziemlich gesunde Reaktion, sofern man es nicht übertreibt.
Man darf gespannt sein, wie sich die US-Indizes in dieser Woche verhalten werden, denn während die einen schon einen "überverkauften" Markt sehen, meinen andere, dass diese "Korrektur" nur der Anfang eines sehr viel größeren Rücksetzers ist. Dafür müsste dann aber irgendwo eine größere Blase platzen und der zu beobachtende Verfall der Kryptowährungen sollte meiner Meinung nach damit eher nicht gemeint sein. Dafür ist das Gesamtvolumen (selbst bei $20.000 pro Bitcoin) doch zu gering, als dass das die Wall Street derart in die Knie zwingen könnte. Mein Mitgefühl gilt denen, die bei $20.000 noch eingestiegen sind, um ihren Einsatz in wenigen Wochen zu vervielfachen. Wer hat den allen Ernstes geglaubt, dass sich die "seriösen" Player auf dem Geld- und Devisenmarkt sich ernsthaft mit einem solchen Thema beschäftigen könnten? Mit der Ankündigung, das die Bank of America ab sofort den Kauf von Kryptowährungen mit Hilfe von (über von ihr ausgegebene) Kreditkarten verbietet, kann nur als Vorbild für die anderen Institute verstanden werden, selbst auch entsprechende Schritte einzuleiten. Im schlimmsten Fall wird man ein paar dieser Geschäfte aus der Vergangenheit wohl abschreiben müssen, weil die Kunden diese "Investitionskredite" wohl niemals werden zurückzahlen können, aber Gier frisst nun einmal Verstand und wer die Bonität hatte, seine Kreditkarte mit mehreren $1.000 für solche Zukäufe zu belasten, der wird vermutlich auch die eine oder andere Immobilie haben, die er hierfür nun an die Bank verliert. Es wäre ja auch nicht das 1. Mal, dass Menschen Opfer eines derartigen "Hypes" werden. Schlimm genug, dass die Politik da viel zu lang tatenlos zugeschaut hat und nicht verhinderte, dass schlicht gestrickte Seelen ihr gesamtes Hab und Gut für ein solches "Investment" hergeben konnten. Ich bin gespannt, ob ein paar von ihnen auf die Idee kommen, die Banken für ihre Verluste verantwortlich zu machen!? Es würde mich nicht wundern ...
Ich selbst habe übrigens den Rücksetzer beim Silber genutzt, um mir ein paar 1.000 Unzen davon zu kaufen. Während es nicht klar ist, ob und wann der Aktienmarkt wieder ansteigen wird, ist der Kauf von Silber in Euro auf dem aktuellen Niveau vermutlich kein allzu großer Fehler, selbst wenn er noch ein wenig weiter fallen sollte. Für mich ist das auch eher Teil meiner Altersvorsorge, weil physisches Silber sich nicht ganz ohne einen gewissen Mehraufwand wieder verkaufen lässt. Ich besitze noch jede einzelne Unze, die ich mir je gekauft habe, und bin mit dem damit verbundenen Werterhalt eigentlich ziemlich zufrieden. Wäre cool, wenn ich eines Tages einfach einmal so ein paar 1.000 Unzen Gold kaufen könnte, aber dazu müsste es dann doch an anderer Stelle besser laufen ... ;-)
Euch allen eine spannende Börsenwoche!
@brokersteve: Ich würde Tesla trotzdem nicht shorten! Apple hat auch nicht zwingend das "bessere" Produkt, aber trotzdem will es "jeder" haben. (Ich selbst stehe ja eher auf Samsung-Hardware). Ich werde mir sicherlich irgendwann wieder einen "großen" Tesla leasen und jeder andere, den ich kenne und der einen fährt, sieht das ganz ähnlich. Ich möchte auch das Model 3, weil ich es einfach schade finde, den großen Wagen 10 Stunden am Tag am Bahnhof zu parken. Das Model 3 wird dann meinen Ford ersetzen, wenn er irgendwann geliefert wird. Mir ist das auch vollkommen egal, ob ich noch 6, 12 oder 24 Monate darauf warten muss. Ich will diese Kiste einfach haben und nicht nur am Wochenende lautlos in der Gegend herumfahren. Der BMW i8 kommt für mich allein aus Platzgründen nicht in Frage und für einen (teil)elektrischen "Supersportwagen" fehlt mir schlichtweg das nötige Kleingeld, aber der Tesla S ist für meine Belange genau richtig: Da passen meine 4 Mädels und ich + Gepäck für einen schönen Wochenendausflug prima zusammen rein und er hat uns bisher stets gut und entspannt an unser Ziel gebracht. Und was ich gelegentlich am Supercharger an Geld spare, das gebe ich nebenan bei McDonald's oder Burger King eben für einen längeren Imbiss aus, falls wir doch einmal irgendwo unterwegs "nachladen" müssen. Ich bin halt Überzeugstäter und hoffe, dass irgendwann auch ein einfacher Batteriewechsel-Stop möglich sein wird. Bis dahin aber lebe ich (gut) mit dem, was Tesla mir aktuell (an)bietet ...
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