Ibrahim Rugova ist tot Präsident des Kosovo erliegt Krebserkrankung Pristina - Der Präsident der serbischen Unruheregion Kosovo, Ibrahim Rugova, ist am Samstag im Alter von 61 Jahren gestorben. Das verlautete aus Provinz-Regierungskreisen in Pristina. Rugova war im vergangenem August an Lungenkrebs erkrankt.
Porträt: Ibrahim Rugova, der "Gandhi von Pristina"
Den Angaben zufolge kamen die Regierungsparteien, sowie Vertreter der UN und der NATO in Pristina zu einer Krisensitzung zusammen. Rugova war immer für eine friedliche Lösung des Kosovo-Konfliktes eingetreten. Das Europaparlament hatte den Pazifisten 1998 mit dem "Sacharow-Preis" geehrt.
Rugova hatte seine Erkrankung im September vergangen Jahres bekannt gemacht. Nach einem Aufenthalt im US-Militärkrankenhaus im rheinland-pfälzischen Landstuhl hatte er erklärt, die Ärzte in Deutschland hätten festgestellt, dass er an Lungenkrebs leide. Der Krebs sei jedoch "lokal begrenzt" und die Mediziner seien optimistisch für seine künftige Behandlung. Er wolle seine "Pflichten als Präsident weiterhin erfüllen".
Widerstand gegen Milosevic
Der Literaturwissenschaftler und Dichter war nach längeren Aufenthalten in Paris seit Ende der 80er Jahre zur Speerspitze des Widerstandes gegen die gewaltsame Zentralisierung durch den damaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic geworden. Milosevic steht heute wegen Kriegsverbrechen in Den Haag vor Gericht.
Der Kosovo wird seit dem Krieg Ende der 90er Jahre von den Vereinten Nationen verwaltet. Während die Kosovo-Albaner die Unabhängigkeit der Region fordern, lehnt die serbische Regierung dies kategorisch ab. In dem mehrheitlich von ethnischen Albanern bewohnten Gebiet leben noch etwa 80.000 Serben in verstreuten Enklaven, 200.000 Serben flohen nach dem Krieg aus dem Kosovo. (md/dpa/AFP)
Schwer gezeichnet: Ibrahim Rugova machte im September 2005 seine Krankheit bekannt. (Foto: dpa) |
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