Warburg Research - CompuGroup Medical Schätzungen angepasst
13:24 08.12.10
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Andreas Wolf, Analyst von Warburg Research, rät die Aktie von CompuGroup Medical (Profil) weiterhin zu kaufen.
Gestern habe eine Roadshow mit CFO Christian Teig in Wien stattgefunden. An den Meetings hätten sowohl neue Investoren als auch Investoren teilgenommen, die das Unternehmen bereits gekannt hätten. Bei den Fragen habe der Schwerpunkt hauptsächlich auf dem Geschäftsmodell und den Wachstumsperspektiven gelegen.
Als Anbieter von Software für das Gesundheitswesen baue CompuGroup das Geschäft auf einer breiten Basis von ambulanten Ärzten auf (zurzeit ca. 165.000). Obwohl auch die Technologie eine Rolle spiele, werde der Verkauf von Software an Ärzte von einem guten Service flankiert (Support Hotlines etc.), zu dem auch CompuGroups Reselling-Partner beitragen würden.
Mund-zu-Mund-Propaganda forciere den Absatz ebenfalls und werde durch CompuGroups hohen Marktanteil von über 40% in den meisten europäischen Ländern gestützt (Ärzte würden Systeme kaufen, die ihre Kollegen bereits nutzen würden). Sobald ein Arzt die Software installiert habe, sei er im Allgemeinen ein loyaler Kunde. Dies spiegele sich in niedrigen Wechselquoten von unter 3% wider, die zu einer hohen Umsatzvisibilität führen würden.
Der einzigartige Zugang zum Workflow der Ärzte ermögliche es CompuGroup zudem, softwaregestützte Disease-Management-Programme anzubieten. Die Einsparungen z.B. je Diabetispatient und Jahr lägen bei ca. EUR 1.500. Darüber hinaus biete die Steigerung des Anteils an den Werbebudgets der Pharmaunternehmen (zurzeit unter 5%) weitere Wachstumsperspektiven für 2011e und die Folgejahre. CompuGroups Werbelösungen für Originalpräparate seien ein integraler Bestandteil der Ärztesoftware.
Durch drei Akquisitionen zähle CompuGroup mit einer Kundenbasis von ca. 19.000 Ärzten bereits zu den Top 10-Anbietern von Ärztesoftware in den USA. Mit ca. USD 5.000 je Arzt werde üblicherweise ein fairer Preis für das erworbene Geschäfts bezahlt. Die Wertschöpfung resultiere aus dem Verkauf von elektronischen Patientenakten, durch die sich der Wert eines Arztes für CompuGroup auf USD 15.000 bsi 20.000 erhöhe.
Es sei davon auszugehen, dass das Unternehmen innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate weitere Softwarehersteller in den USA akquiriert. Damit scheint eine Kundenbasis von ca. 30.000 Ärzten in den USA bis Mitte 2012 in Reichweite zu sein, so die Analysten von Warburg Research. CompuGroup dürfte auch Kunden von kleineren Wettbewerbern abwerben können. Diese Erwartung beruhe auf der Tatsache, dass nur ca. 20% der etwa 700 Hersteller von Ärztesoftware in den USA ihren Kunden elektronische Patientenakten anbieten würden: Entwicklungskosten, Marketing, benötigte Zertifizierung, würden den Marktaustritt kleinerer Softwarehersteller forcieren.
Die Guidance für 2011 werde im Februar bekannt gegeben. CompuGroup liefere keine mittelfristige Guidance, allerdings sei die Aufrechterhaltung von durchschnittlich zweistelligen organischen Wachstumsraten durch die Erhöhung des Umsatzes je Arzt ein Ziel des Unternehmens - dies lase noch Raum für die Analystenschätzungen ab 2012e. Höhere WR-Erwartungen für die Wachstumsrate würden sich durch die Realisierung von Disease-Management-Programmen ergeben, mit der auch die Profitabilität deutlich steigen würde. Derzeit sei das EBITDA mit ca. EUR 4 Mio. durch die Kosten für die Disease-Management-Programme (z.B. F&E, Vertrieb etc.) belastet.
Die Schätzungen seien leicht angepasst worden, da die Analysten davon ausgehen würden, dass 2012 das Jahr mit dem höchsten Umsatzbeitrag aus dem Verkauf der elektronischen Patientenakten in den USA sein sollte (nicht wie bisher 2011). Die Auswirkungen auf die Bewertung seien begrenzt.
Folglich wird sowohl die Kaufempfehlung als auch das Kursziel von EUR 12 für die Aktie von CompuGroup Medical von den Analysten von Warburg Research bestätigt. (Analyse vom 08.12.2010) (08.12.2010/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen. Quelle: Aktiencheck ----------- Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist. (David Ben Gurion) |