Das ist jetzt aber eine "gewagte" Aussage - "VW wird steigen...!" ... Natürlich "wird" VW steigen, auch wenn es natürlich vorher vielleicht nochmal ein bißchen fällt. Aber die relevante Frage - auf die es natürlich keine Antwort gibt - heißt: WANN wird VW steigen und BIS WOHIN? Das weiß leider niemand, aber bekanntlich hat jede Übertreibungsphase (egal in welche Richtung) irgendwann ein Ende. Ich halte aber als "Grundvoraussetzungen" dafür, dass die "normalen" Auto-Aktien wieder KRÄFTIG steigen, die Änderungen mindestens zweier Einflussfaktoren erforderlich: 1. Es müsste ein Stimmungswechsel eintreten, bezogen auf die Frage, welche Branche gerade zu den Börsen-Lieblingen gehört (dies geschieht bekanntlich i. d. R. sehr plötzlich und unangekündigt) und dann setzt der übliche Herdentrieb ein, hauptsächlich getrieben von "fomo", was ja auch die m. M. n. einzig sinnvolle Erklärung für die Übertreibungen nach oben ist. Z. Zt. sind aber nun mal Auto-Aktien noch "out", den Hype um Tesla natürlich ausgenommen. 2. Die Kombination aus a) (welt-)politischer Gesamtlage, aus b) (welt-)wirtschaftlicher Stimmung und aus c) politischen Rahmenbedingungen müsste sich ändern. Es ist geradezu grotesk, dass - zumindest im langjährigen Vergleich - die absolute Höhe der Dividende sowohl bei z. B. MBG als auch bei z. B. VW ziemlich hoch ist, dass sich dies aber nicht im Kurs widerspiegelt. Denn "das Geschäft" mag schwanken, doch fast jedes Jahre werden trotzdem ordentliche Gewinne erzielt und Geld für Dividendenzahlungen ist genug vorhanden. Aber sehr viele scheuen wohl vor einem Invstment zurück, möglicherweise wegen a) der "unklaren" (welt-)politischen Gesamtlage (die halte ich übrigens für am wenigsten relevant für die Ertragskraft) wegen b) der (welt-)wirtschaftlichen Stimmung ("Kaufen die Leute auch in den nächsten Jahren genug von den Produkten "meines" Unternehmens?" ) und wegen c) den politischen Rahmenbedingungen ("Wenn - wie jetzt - die Politik die (Auto-)Hersteller zwingt, die Struktur ihr Gesamt-Angebots zu ändern, obwohl dies der tatsächlichen Nachfrage widerspricht, dann kann das eigentlich nicht gut ausgehen).
Der letzte der genannten Punkte ist ganz klar eine "politische Börse", aber das sog. "Verbrenner-Aus" (welch absurder Begriff) ist z. Zt. (noch) politische Realität. Es gibt genügend Fachleute, die "der Welt" beweisen können, dass Elektro-Karren ökologisch gerade NICHT besser sind als Karren mit Verbrennungsmotor, aber das will die Welt (bzw. die Politik) nicht hören. Schau dir dazu doch mals die sog. Verbrauchswerte der Autos an: Sie wird i. d. R. in Liter oder kg Benzin/Diesel oder in KWh Strom pro 100 km angegeben. Hier werden ganz bewusst "Äpfel mit Birnen" verglichen, denn um 1 kWh Strom "herzustellen", braucht man ca. 3 KWh sog. "Primärenergie. Bei Öl ist dieses Verhältnis deutlich besser. EIn Elektro-Motor ist nur dann ökologisch "besser", wenn er mit Strom aus regenerativen Quellen betrieben wird. Dass ist aber nur in Teilen der Fall: denn "Mit einem Anteil von [nur] 59,4 % stammte der im Jahr 2024 inländisch erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom [...] aus erneuerbaren Energiequellen." (Quelle: destatis.de) Selbst ein "reines" Elektro-Auto wird also rechnerisch zu über 40% "als Verbrennungsmotor" betrieben.
Und schließlich noch der 3. Punkt: Allem Anschein nach geht das Angebot an der wirklichen Nachfrage vorbei. Meine - z. T. sehr subjektive - Haltung dazu: Wenn ich die "neuen" Auto mit den "alten" vergleiche, so wundere ich mich nicht, dass "die neuen" keiner haben will: Sie sind m. M. n. hässlich (subjektiv), sie sind zu teuer (Mischung aus subjektiv und objektiv) und - eindeutig objektiv: sie verbrauchen zu viel - egal ob Strom oder Öl. Unserer früherer Mercedes (Bj. 1986) kam mit 5,9 l Diesel aus, unser "neuer Touran (Bj. 2013) verbraucht 6,0 l Benzin. Wo ist da der "Fortschritt"? Mein altes Wohnmobil (seit diesem Jahr mit H-Kennzeichen!) und Bj. 1992 verbraucht bei 3,1 t zGG bei sparsamer Fahrweise unter 9,0 l Diesel! |