HINTERGRUND: Nach Kursrutsch nehmen Schwankungen am Aktienmarkt deutlich zu Mittwoch, 14. März 2007 Nach dem erneuten Kursrutsch an den Weltbörsen raten Marktexperten den Anlegern trotz steigender Schwankungen zur Ruhe und warnen vor überstürzten Verkäufen. "Die Aktienmärkte in Europa und den USA werden sich in den kommenden Monaten wahrscheinlich ohne klare Richtung bewegen", prognostiziert Aktienexperte Franz Wenzel von AXA Investment Managers der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Mittwoch. Kursausschläge bis zu zehn Prozent in beide Richtungen seien durchaus möglich.
Wenzel empfiehlt Anlegern, dennoch in Aktien investiert zu bleiben und nicht in die derzeitige Abwärtsbewegung hinein zu verkaufen. Dabei sollten sie den Fokus verstärkt auf Dividendentitel richten, rät der Experte. Von Versorger- und Energietiteln rät er allerdings ab, da diese bereits relativ teuer seien.
IMMOBILIENKRISE IN USA
Als Grund für die aktuelle Entwicklung nennt Aktienhändler Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser Ängste am Markt über ein Platzen der Immobilienblase in den USA - diese seien zwar nicht neu, hätten sich aber nach der drohenden Zahlungsunfähigkeit der US-Hypothekenbank New Century Financial verstärkt. Helmer prognostiziert: "Der negative Trend dürfte sich fortsetzen und könnte den DAX in den nächsten Tagen bis auf 6.200 Punkte drücken" Aktuell liegt der Leitindex bei 6.500 Punkten.
Entscheidend für den weiteren Verlauf ist laut Aktienexperte Wenzel, wie sich der Hypothekenmarkt für Kunden mit niedriger Bonität in den USA entwickelt. Der Immobilienmarkt könnte auch weiter nach unten gehen, weil die Häuserpreise noch nicht nachhaltig gefallen seien, sagt er. Wie der Aktienmarkt insgesamt auf diese Entwicklung reagieren wird, sei allerdings schwer abzuschätzen.
In Europa drohten weitere Zinserhöhungen, und in den kommenden Wochen fehlten Unternehmenszahlen als Impulsgeber, sagt Wenzel. Allerdings habe es hier zuletzt gute Konjunkturdaten gegeben, und weitere Dividendenerhöhungen könnten den Markt stützen.
Auch Verbraucherschützer raten zur Ruhe. "Die Anleger sollten jetzt nicht auf kurzfristige Kursverluste reagieren" sagt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Verkaufen sollte nur, wer das Geld dringend brauche oder kein breit gestreutes Portfolio habe./gl/mw |