https://deutsche-boerse.com/dbg-de/...in-MDAX-SDAX-und-TecDAX-3874628Im Vorfeld des zum Stichtag 18.03.2024 beschlossenen Rauswurfs aus dem TecDAX findet bei Verbio seit mehreren Tagen ein stetiger Abverkauf statt.
In der Xetra-Schlussauktion am 15.03.2024 dürfen einige Fonds und vor allem passive ETFs auf den TecDAX Verbio aus den Depots entfernen. Das unsägliche Zusammenspiel zwischen Indexänderungen und hierdurch motivierten Aktienverkäufen spielt Shortsellern insbesondere bei weniger liquiden und damit hochvolatilen deutschen Mittelstandsaktien in die Karten.
Ein besonders krasses Beispiel dafür konnte man im letzten Jahr bei Aroundtown sehen, als anlässlich des Exits aus dem MSCI-World-Index ca. 20% der ausstehenden Aktien in der Xetra-Schlussauktion Ende März/2023 abgeworfen wurden. Die Shortseller feierten damals eine Party sondergleichen.
Wenngleich in deutlich geringerem Umfang ist das durch vorhersehbares Trading-Verhalten passiver ETFs angereiztes Shortselling auch im Vorfeld von MDAX- und TecDAX-Änderungen beobachtbar.
M.E. ist der seit einigen Handelstagen laufende, nahezu widerstandslose Abverkauf in der Verbio-Aktie durch die o.g. Indexänderung verursacht und konterkariert geradezu die für das am 01.07. beginnende Wirtschaftsjahr 2024/2025 prognostizierten Umsatz- und Gewinnsteigerungen.
Sobald die Indexänderungen am 18.03. abgehakt sind, dürfte sich der ein oder andere Analyst wieder mit positiven Kommentaren für Verbio aus der Deckung wagen.
Es ist - leider - immer wieder das gleiche Spiel bei Verbio. Die Lemmingherde der Kurzfristzocker rennt dem kurzfristigen Trend hinterher und benötigt für jede Trendumkehr eine externe Ansage.
Durch Fundamentalanalyse und eigenständiges Denken motivierte Kauf- und Verkaufsentscheidungen scheinen in der heutigen Zeit kurzfristigen Algotradings und Shortsellings zunehmend aus der Mode zu kommen. Für langfristig orientierte Aktionäre sind das m.E. alles andere als schöne Nachrichten, wenn sich Aktienkurse vor allem an Sentiment und Chartsignalen statt an Fundamentaldaten orientieren und somit eine am objektivierten Unternehmenswert gemessen "faire" Bewertung faktisch bestenfalls "zufällig" zustande kommt.