da kann ich ein paar Argumente anfügen.
Der Konsenz deines Posting ist, dass du Waves kaufen möchtest um langfristig z.B. von der postiven Performance des DAXes profitieren möchtest.
Waves sind verwandt mit Optionsscheinen, allerdings ohne größere Abhängigkeit vom Zeitwert und von der Vola, dafür aber mit Knock Out. Es gibt übrigens auch Waves ohne Laufzeitbegrenzung aber mit eingebauten Stopp Loss, die sogenannten Waves XXL. Ein Beispiel für den DAX: 140871 - ein Schein Wave XXL von der DB auf den Dax mit Knock Out bei 3670 und Strike bei 3594. Bei den Waves XXL entfällt dann sogar das von dir beschriebene Umschichten in andere Scheine. Gerade das ist bei Langfristanlegern nämlich entscheident, weil man so den Gewinn nach einem Jahr steuerfrei einstreichen kann.
Richtig ist, dass du durch den Berechnungspunkt "Strike" stärker von positiven Änderung des Basiswertes profitieren kannst, als durch den Kauf des Basiswertes selber. Selbstredend ist natürlich das größere Verlustrisiko, weil die negative Änderung des Basiswertes für dich eine noch größere Steigerung des Verlustes mit sich zieht.
Soweit ist alles klar. Du gehst also von einem Jahresendstand vom DAX von 4500 Punkten aus und kaufst dir jetzt einen Wave mit Strike 3700. Kaufst bei einem DAX mit 4050 Punkten nach und dann wieder bei 3850 Punkten. Hast jetzt ne Menge Scheine im Depot und sitzt erstmal auf einem riesen Berg von Buch- Verlusten. Mal angenommen der DAX dreht so bei 3800 Punkten und schließt wirklich bei 4500 Punkten. Herzlichen Glückwunsch, dann hast du dein Kapital bestimmt mindestens vervierfacht, weil du ja immer schön, wie beschrieben, nachgekauft hast. Andersherum, was würdest du machen, wenn der Dax weiter fällt? Erst kaufst du nochmal nach, weil dein Schein so schön billig ist. Dann, wenn der DAX knapp oberhalb deines Strikes liegt, hast du jede Menge Scheine, die sind aber fast nichts mehr Wert, bezogen auf deinen Einstieg - da lohnt sich das Verkaufen nicht mehr und du wirst ausgeknockt und bekommst bei XXL- Waves dann nur noch den SL- Kurs. Insgesamt ein Verlust von bestimmt 85%. Der Dax dreht bei 3.600 Punkten und schließt auch bei 4500. Schade, du bist Pleite, dein Jahresziel wurde aber erreicht. Hättest du bloß einen Schein mit einem weiteren K.O. genommen, dann wäre das nicht passiert. Aber wo ist dieser K.O.- Punkt? Wer dass weiß, ist Hellseher und hat sicherlich nicht unsere Probleme. Mit nem langfristigen Optionsschein könntest du dieses Tal bedenkenlos durchleben und hättest trotzdem deine Performance - vorausgesetzt, der DAX steigt dann auch wirklich, was bestimmt auch keiner zu 100% garantieren kann.
Mein Tipp:
1. Wenn du langfristig mit Waves vom DAX profitieren willst, dann kauf dir einen mit einem so weiten Abstand zum K.O., einem K.O. der z.B. unter dem Alltime- Low liegt - vielleicht mit Strike bei 1500 Punkten. Der Performancezuschlag zum realen DAX ist so natürlich unbedeutend.
2. Oder aber, du kaufst dir einen Schein z.B. an einer bestimmten charttechnischen Unterstützung und hoffst das er sofort dreht und du leicht im Plus bist. In diesem Fall setzt du sofort einen Stopp Loss etwas oberhalb deines Kaufkurses und läßt den Dingen ihren Lauf. Wenn der DAX weiter steigt, hast du eine sagenhafte Steigerung und brauchst dir keine Gedanken mehr machen und kannst ihn monatelang halten, vielleicht solltest du dann den SL nachziehen, um Gewinne zu sichern. Wenn er fällt wird dein SL ausgelöst und du kannst dich wieder neu positionieren. Sollte der DAX aber an deiner Kaufmarke nicht drehen, ist eine Verlustbegrenzung z.B. mit -20% unbedungt nötig, denn dann war deine Kaufentscheidung falsch und du musst wiederum neu ran, hast aber noch genug Kapital um neu einzusteigen. So mache ich es. Ich wähle Scheine mit 300-400 Punkten Anstand zum K.O. und komme mit blauem Auge raus, wenn der DAX ein bis zwei Prozent in die falsche Richtung läuft. Dann wird mein SL ausgelöst und ich steige an der nächsten Marke mit einem weiteren Schein ein.
Am wichtigstens ist meiner Meinung nach bei Waves der richtige Kaufzeitpunkt. Wenn man den gefunden hat, ist der Rest ein Kinderspiel mit festen Regeln. Bei der Wahl des richtigen Zeitpunktes schaue ich immer bei den Jungs vom TT- Team rein und vergleiche die mit meinem Analysen. Das Zweitwichtigste ist der Abstand zum K.O. Knappe Scheine verlieren zu stark an Wert, wenn es anfänglich nicht in die richtige Richtung geht und man ist schnell die Hälfte des Einsatzes los. Zu weite Scheine bringen nicht die gewünschte Performance und verleiten zur nicht konsequenten Verlustbegrenzung, weil man immer denkt es ist noch genug Platz zum K.O. da.
Schau mal in meinem . Da bin ich mit dem 962293 (K.O. 4520) gestartet und hab den mit leichten Gewinnen verkauft, als die Richtung für mich undeutlich wurde. Beim nächsten Mal und einem besseren Richtungsgefühl bin ich in den nächst kürzeren XXL Wave 962185 (K.O. bei 4430) eingestiegen und liege gut vorne. Auch diesen Schein werde ich mit Sicherheit im Plus verkaufen. Entweder in einem Jahr steuerfrei, oder aber bald als Gewinnsicherung, wenn der Markt drehen sollte. Da ich von fallenden Märkten in 2005 ausgehe, werde ich wahrscheinlich ausschließlich Short- Waves spielen. Es sei denn, die wirtschaftliche Lage dreht klar.
Fussball- Grüße
Boxenbauer |