HOAXES Ein Aufklärungsversuch Folgender Text bezieht sich auf ein spezielles eMail, hat aber inhaltlich allgemeine Gültigkeit
Ich bekomme alls zwei Wochen irgend ein eMail, wo es darum geht irgend ein Kind zu retten, iranische Frauen vor Vergewaltigung zu schützen, oder den Regenwald zu retten, ich vor Telefonbetrügern gewarnt werde, etc. etc. Und immer wird gebeten das eMail weiterzuleiten, an möglichst viele Freunde. Und jedes Mal bekomme ich von etlichen Bekannten so nach und nach das gleiche eMail wieder mit der Bitte es weiterzuleiten, da es _wichtig_ und _ernst gemeint_ sei.
Dabei genügt ein einfacher kurzer Check, um herauszufinden, dass es sich um einen HOAX (engl. Schabernack, mehr weiter unten) handelt: Meistens wird in diesen eMail-Hoaxes gebeten, entweder neben der Weiterverbreitung einer bestimmten in Mail angeführten eMailadresse eine Nachricht zukommen zu lassen (etwa: "und für jedes eMail das Du an arme.sau@hoaxopfer.com sendest, wird ein Doller an die Organisation zur Rettung des Urwaldes überwiesen..."), oder es wird eine eMailadresse als Kontakt angegeben, wie bei dem gegenständlichen.
Bevor man nun also flott der Anweisung nachkommt und das gerade eingelangte eMail weiter verbreitet, sollte man zumindest abtesten, ob es sich nicht um einen HOAX handelt. Wie kann man das nun tun? Dazu gibt es mehrere Wege. Wie ich es üblicher Weise mache ist im Folgenden zu lesen:
eMailadressen bestehen aus einem Usernamen und einem Rechnernamen:
usernema@rechnername (also etwa "scalliwag@gmx.net").
Ein Test wäre es nun einfach zu sehen, ob auf diesem Rechner auch ein Webserver lauft, man tippt also in den WebBrowser (InternetExplorer, Netscape, Opera, o.a.) "www.rechnername" (also etwa www.gmx.net). Oft stellen die Betreiber gleich auf die Homepage eine Bitte dem entsprechenden eMail keinen Glauben zu schenken und es nicht weiter zu verbreiten.
Ein anderer Test besteht einfach darin, markante Teststellen als Suchbegriffe im Google (oder einer anderen Suchmaschine) einzugeben. Hier genügt eine Suche nach der eMailadresse "julia.schmidt@heye.de" und man bekommt neben etlichen Weiterverteilungen über diverse eMail-Foren auch ein paar Hinweise, dass es sich bei diesem eMail um einen HOAX handelt.
Der letzte und auch einfachste Test besteht schlicht und einfach darin die in diesem eMail angegebene Telefonnummer (089/66532-428) anzurufen, dort wird man von der verzweifelten Julia über ein Band informiert, dass weder Sie noch ihr Arbeitgeber etwas mit dieser Leukaemie-Geschichte zu tun haben und man bitte das eMail nicht weiter verbreiten soll.
Von den vielen vielen Kettenmails die ich inzwischen bekommen habe war übrigens bis jetzt noch nicht _eines_ echt. Ich ignoriere diese Mails jedoch nicht, sondern versuche durch entsprechende Information die Ketten-Mails zu unterbrechen.
Der Grund warum derartige Mails gestartet werden ist leicht nachzuvollziehen. Meistens - oder fast immer - geht es darum einen Kollegen oder ungeliebten Bekannten zu mobben. Klar, nachdem der HOAX verbreitet wurde, kann der gemobbte, dessen eMailadresse in dem Kettenmail angegeben wurde, seinen eMailAccount schliessen, denn er wird mit bis zu einigen tausend eMails am Tag beglückt - weil es leider viel zu viele Leute gibt, die im guten Glauben unkritisch einfach alles für Wahr halten und brav alle Anweisungen in dem eMail befolgen.
Es gibt noch eine andere Art, wo man gebeten wird eine im eMailtext bestehende Adressenliste durch seine eigene zu ergänzen, argumentiert wird dies als "quasi"-Unterschrift, und das so adaptierte eMail an Freunde und wiederum an eine spezielle eMailadresse zu senden. Hier könnte man annehmen, dass jemand Interesse daran hat möglichst viele Adressen zu sammeln. Wozu? Hm, da kann jeder seiner Fantasie freien lauf lassen, funktionieren tut es auf jeden Fall...
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