Befinden wir uns bald in der Rückentwicklung des Industriezeitalters?
Klimawandel: Ängstliche verweigern die Kommunikation
von Robert Grözinger
Der Begriff „Klimahysteriker“ ist daher vollauf berechtigt
Die Wissenschaftler, die an die Realität einer von Menschen verursachten Klimaerwärmung glauben, verweigern die Debatte. In gewisser Weise ist diese Haltung verständlich. Sie haben nicht nur die allermeisten Regierungen und deren Gelder sowie die allermeisten Medien hinter sich – jedenfalls die, auf die es ankommt – sondern inzwischen auch die allermeisten Konzerne. Wer das bezweifelt, sollte einmal einen Blick in die wirtschaftsnahe Presse werfen, etwa in die „Financial Times“ oder den „Economist“. Dort dreht sich die Debatte längst nicht mehr um das ob, sondern nur noch um das wie. Das wie nämlich der effektivsten Bekämpfung des Klimawandels. Die Konzerne sind hinsichtlich der Klimapolitik nur noch „rent-seeker“, hat Vaclav Klaus, der seltene Skeptiker unter den führenden Politikern, unlängst auf der Tagung in Davos erkannt. Sie wissen, wie und wo das große, leichte Geld, auch Subventionen genannt, zu holen ist – nämlich durch Katzbuckeln vor der Politik, den Medien und den Umweltverbänden – und spielen die Rolle begeisterter Öko-Produzenten. Dass dabei, wie mit Windrädern, Solarzellen und Biosprit, auch massive ökologische oder volkswirtschaftliche Schäden verursacht werden, die andernorts die Armut verschärfen, stört weder sie, noch die Politik, noch – Ironie der Ironien – die angeblichen Umweltschützer.
Im Angesicht einer solchen Meinungsmauer fand letzte Woche in New York eine vom Heartland Institute finanzierte internationale Konferenz von Klimawandelskeptikern statt. Frühere Konferenzen dieser Art wurden noch vom Ölproduzenten Exxon mitfinanziert, in diesem Jahr nicht mehr. Diese Tatsache stellen Ökologisten als Beweis dar, dass die Skeptiker falsch liegen müssen. Eine solche Feststellung entbehrt nicht der Ironie, denn als Skeptiker noch von Ölkonzernen finanziert wurden, warfen ihnen die Gegner vor, nicht unabhängig urteilen zu können. Die Skeptiker liegen allenfalls machtpolitisch auf der falschen Seite.
Kein geringerer als Nicholas Stern, Autor des Stern-Reports über die angeblich zu erwartenden wirtschaftlichen Schäden der Klimaerwärmung, hat die Skeptiker jüngst mit „flat-earther“ verglichen, Menschen, die glauben, die Erde sei eine Scheibe. Damit zeigt auch er, dass er kein Interesse mehr an einer Debatte hat. Sein abschätziger Vorwurf indes ist angesichts seiner eigenen Studie ziemlich bizarr. Darin geht er nämlich von einem völlig irreal niedrigen Diskontierungssatz von 1,4 Prozent aus. Das heißt, er behauptet, dass Menschen ein Gut, das sie erst in vielen Jahren erhalten werden, heute schon fast genau so hoch bewerten, wie ein gegenwärtiges Gut. Realistisch ist ein Diskontierungssatz von 4 bis 5 Prozent. In der ökonomischen Debatte hat sich Stern damit selbst als der wirkliche „flat-earther“ entlarvt, genauer gesagt als „flat-discounter“.
Siegesgewissheit kann es nicht sein, das die Klima-Ängstlichen zu ihrer arroganten Haltung veranlasst. Als der frühere US-Vizepräsident und heutige führende Klimaerwärmungspropagandist Al Gore Ende Januar vor einem Senatsausschuss mit seiner Sicht der Dinge auftrat, wurden seine Statistiken, mit denen er seinen Alarmismus vor den Politikern untermauerte, ganz untypischerweise der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht. Christopher Monckton kommentierte diesen Vorgang vor der Skeptiker-Konferenz so: „Gore hat Angst. Er wagt es nicht mehr, die Wissenschaft des Klimas mit uns oder irgendeinem noch in aller Öffentlichkeit zu diskutieren.“ Wie Monckton weiter ausführte, seien er und drei weitere Skeptiker kürzlich von der spanischen Regierung eingeladen worden, vor einem Ausschuss mit vier Klimaerwärmungsgläubigen zu diskutieren, darunter Al Gore und Nicholas Stern. Während die Skeptiker zusagten, hätten alle vier von der Gegenseite abgesagt.
Auch George Monbiot, prominenter Umweltjournalist des Londoner „Guardian“, will nicht mehr diskutieren. Er hat vor kurzem einen „Christopher Booker Prize for Climate Change Bullshit“ ausgelobt. Christopher Booker ist ein Journalist, der seit Jahren skeptische Artikel über menschlich verursachten Klimawandel schreibt. Am 31. Dezember letzten Jahres erschien von ihm im „Daily Telegraph“ ein Artikel mit der Überschrift „2008 war das Jahr, in dem menschengemachte Klimaerwärmung widerlegt wurde“. Statt mit ihm zu debattieren, findet Monbiot es witzig, den Namen seines Kontrahenten mit einem Müll-Preis in den Dreck zu ziehen.
Seit 10 Jahren ist die globale Temperatur nicht mehr angestiegen. In den letzten zwei Jahren sind die Winter rund um den Globus so kalt wie schon lange nicht mehr gewesen. In Umfragen rangiert die Sorge um die Klimaerwärmung inzwischen ganz unten. Kein Wunder, dass die Ökologisten nervös werden. Dass sie nicht debattieren wollen, zeigt, dass die Bezeichnung „Klimahysteriker“ für sie nicht unzutreffend ist.
Ausgerechnet diese Hysteriker wollen die Skeptiker in die Klapsmühle stecken, oder zumindest als psychisch gestört darstellen. An der Universität Bristol in Südengland fand am 7. März diesen Monats eine Konferenz mit dem Titel „Facing Climate Change“ statt. Psychologieprofessor Paul Hoggett, einer der Organisatoren, erklärte: „Wir werden Leugnung [menschengemachten Klimawandels] aus verschiedenen Perspektiven beleuchten – als Produkt einer Konsumsucht, als Ergebnis einer Diffusion von Verantwortung und der Vorstellung, dass jemand anderes sich darum kümmern wird und als Ergebnis eines Lebens in einer perversen Kultur, die Vernebelung, Selbstgefälligkeit und Verantwortungslosigkeit fördert“.
Diese Worte sind nicht nur aufgrund ihrer anmaßenden Arroganz witzig. Vielmehr noch ist bemerkenswert, dass Hoggett recht hat, ohne zu wissen warum. Denn es gibt tatsächlich eine „perverse Kultur der Vernebelung, der Selbstgefälligkeit und der Verantwortungslosigkeit“. Zu besichtigen ist diese Kultur überall dort, wo der Staat mitmischt, zum Beispiel bei den vielen staatlich finanzierten Klimaforschungsinstituten. Die zu empfehlende Therapie ist jedoch nicht, beim – staatlich geprüften – Psychoanalytiker auf der Couch zu sitzen oder in einer staatlich geführten Nervenklinik zu verschwinden, sondern den Staat aus der Finanzierung und Beeinflussung der Forschung und der angeblichen Lösungen zurückzuziehen.
Selbst Klimaforscher würden dann schnell feststellen, dass die beste Antwort auf jeden Klimawandel – nicht nur den menschengemachten – nur das in freier Kooperation handelnde menschliche Individuum liefern kann. Je mehr Individuen in Freiheit leben und handeln, desto besser und vielfältiger wird die Antwort sein. Herumkommandierte, mit erdrückenden Steuern belastete und von selbsternannten, hysterischen Experten gedemütigte Individuen werden keine Antwort finden, die auch nur annähernd so gut sein wird.
Quelle: http://ef-magazin.de/2009/03/16/...liche-verweigern-die-kommunikation |