Klimaschutz ist gar nicht so wichtig

Seite 1 von 1
neuester Beitrag: 01.11.06 00:58
eröffnet am: 01.11.06 00:13 von: NRWTRADE. Anzahl Beiträge: 3
neuester Beitrag: 01.11.06 00:58 von: Al Bundy Leser gesamt: 3305
davon Heute: 1
bewertet mit -1 Stern

01.11.06 00:13
1

436 Postings, 6437 Tage NRWTRADERKlimaschutz ist gar nicht so wichtig


Umwelt
Klimaschutz ist gar nicht so wichtig
In den Kinos können wir derzeit den US-Politiker Al Gore bewundern, wie er gegen die Erderwärmung kämpft. Doch der Film ist verlogen: Klimaschutz ist teuer und bringt wenig. Warum Hunger, Krankheiten und die Versorgung mit Wasser die wirklich elementaren Herausforderungen für die Menschheit sind, erklärt der Statistiker und Politologe Bjørn Lomborg.
Seit einigen Wochen läuft der Film des früheren US-Vizepräsidenten Al Gore über die Klimaerwärmung in den Kinos. "An Inconvenient Truth" (Unbequeme Wahrheit) wird sowohl in Amerika als auch in Europa von der Kritik hoch gelobt und spricht offensichtlich weltweit ein großes Publikum an. Doch während der Film voller Emotionen und provozierender Bilder steckt, kommen rationale Argumente zu kurz. "An Inconvenient Truth" stellt drei Behauptungen auf. Erstens: Die globale Erwärmung ist eine Tatsache. Zweitens: Sie wird katastrophale Folgen haben. Drittens: Sie zu bekämpfen sollte unsere oberste Priorität sein. So lästig es den Produzenten des Films jedoch sein mag: Nur die erste Aussage entspricht den Tatsachen. Auch wenn es schön ist zu sehen, wie sich Gore in einem Land, in dem die meisten einflussreichen Menschen die Existenz der globalen Erwärmung noch immer leugnen, dem Trend entgegenstemmt, führen viele seiner apokalyptischen Vorhersagen in die Irre. Sein größter Irrtum freilich besteht darin, dass er suggeriert, die Menschheit habe eine moralische Verpflichtung, gegen den Klimawandel aktiv zu werden, weil uns bewusst wird, dass es da ein Problem gibt. Dies erscheint naiv, wenn nicht gar unehrlich.

Uns sind viele enorme globale Herausforderungen bewusst, die wir problemlos lösen könnten. Vermeidbare Erkrankungen wie HIV, Durchfall und Malaria kosten jedes Jahr 15 Millionen Menschen das Leben. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung leidet unter Mangelernährung. 800 Millionen Menschen fehlt es an einer grundlegenden Schulbildung. Eine Milliarde hat kein sauberes Trinkwasser. Warum sollte es angesichts dieser Herausforderungen unsere oberste Priorität sein, den Klimawandel aufzuhalten? Gores Versuch einer Antwort hält der Überprüfung nicht stand.

Gore zeigt, dass die Gletscher seit 50 Jahren zurückgehen. Was er nicht anerkennt, ist, dass sie seit den napoleonischen Kriegen Anfang des 19. Jahrhunderts schrumpfen - lange vor den industriellen CO2-Emissionen. Ebenso betrachtet er die Antarktis als den Kanarienvogel in der Kohlengrube, aber wiederum erzählt er nicht die ganze Geschichte. Er präsentiert Bilder jener zwei Prozent der Antarktis, die sich dramatisch erwärmen, und ignoriert zugleich jene 98 Prozent, die sich während der vergangenen 35 Jahre überwiegend abgekühlt haben. Die Klimakommission der Vereinten Nationen schätzt, dass die Schneemasse in der Antarktis im Verlaufe dieses Jahrhunderts tatsächlich zunehmen wird. Und während Gore auf das schrumpfende Meereis der Nordhalbkugel verweist, versäumt er es zu erwähnen, dass die Eismengen auf der Südhalbkugel zunehmen.

Der Film zeigt furchterregende Bilder der Folgen eines Anstiegs des Meeresspiegels um sieben Meter, bei dem große Teile Floridas, San Francisco, New York, Holland, Kalkutta, Peking und Shanghai überflutet würden. War ein realistischer Anstieg nicht dramatisch genug? Die Kommission der Vereinten Nationen zum Klimawandel geht von einem Anstieg von nur 30 bis 60 Zentimetern während dieses Jahrhunderts aus, verglichen mit fast 30 Zentimetern während des letzten Jahrhunderts.

In ähnlicher Weise führten die tödlichen Hitzewellen des Jahres 2003 Gore zu dem Schluss, dass der Klimawandel weitere Todesopfer fordern wird. Aber die globale Erwärmung würde die Zahl der Todesfälle aufgrund kalter Temperaturen verringern - die in einem Großteil der entwickelten Welt die der durch Hitze verursachten drastisch übersteigen. Allein für Großbritannien wird geschätzt, dass der Temperaturanstieg bis 2050 zusätzliche 2000 Todesfälle aufgrund von Hitze verursachen würde, aber zugleich 20 000 weniger Todesfälle aufgrund von Kälte.

Die finanziellen Verluste durch Wetterereignisse haben während der vergangenen 45 Jahre dramatisch zugenommen. Gore führt dies auf die Klimaerwärmung zurück. Aber diese Zunahme beruht überwiegend darauf, dass heute mehr Menschen mit mehr Besitz näher in gefährdeten Gebieten leben. Nähme man für alle Hurrikans, die die USA getroffen haben, die heutigen demografischen Verhältnisse an, so wären die größten Schäden nicht durch "Katrina", sondern durch einen Hurrikan im Jahre 1926 verursacht worden. Berücksichtigt man die Veränderungen bei der Zahl der Menschen und ihrem Vermögen, sind die Verluste aufgrund von Überflutungen tatsächlich sogar leicht zurückgegangen.

Der Film lädt die Zuschauer zu der Schlussfolgerung ein, dass der Hurrikan "Katrina" durch die globale Erwärmung verursacht wurde, und Gore behauptet, dass das warme Wasser der Karibik den Sturm verstärkt habe. Aber als "Katrina" auf das Land traf, war er kein katastrophaler Hurrikan der Kategorie 5, sondern ein milderer der Kategorie 3.

Tatsächlich besteht unter Wissenschaftlern keine Einhelligkeit darüber, dass - wie Gore behauptet - die globale Erwärmung die Zerstörungskraft der Hurrikans zunehmen lässt. Der Autor, auf den Gore selbst sich bezieht, hat erklärt, es wäre "absurd, die ,Katrina"-Katastrophe auf die globale Erwärmung zurückzuführen".

Nachdem er seine Argumente für die potenziell katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels präsentiert hat, enthüllt Gore dann seine Lösung: Die Welt solle sich das Kyoto-Protokoll zu eigen machen, das darauf abzielt, die Kohlenstoffemissionen in den entwickelten Ländern bis 2010 um 30 Prozent zurückzufahren.

Doch selbst wenn jedes einzelne Land dem Kyoto-Protokoll beiträte, würde dies die Erwärmung bis 2100 um lediglich sechs Jahre verzögern - bei jährlichen Kosten in Höhe von 150 Milliarden Dollar. Das Kyoto-Protokoll hätte New Orleans nicht vor dem Hurrikan "Katrina" gerettet. Verbesserte Deiche und Wartungsmaßnahmen hätten es gekonnt. Als Gore in den 1990er-Jahren für das Kyoto-Protokoll warb, hätte ein besserer Einsatz der Ressourcen darin bestanden, die Schutzmaßnahmen gegen Hurrikans zu verbessern.

Tatsächlich geht es in Wirklichkeit um den intelligenten Einsatz von Ressourcen. Das Kyoto-Protokoll wird nicht verhindern, dass die Entwicklungsländer am meisten unter dem Klimawandel leiden werden - aus dem einfachen Grund, dass sie in wärmeren Klimazonen liegen und über weniger Ressourcen verfügen. Aber diese Länder haben drückende Probleme, die wir mit Leichtigkeit lösen könnten. Laut UN-Schätzungen würden 75 Milliarden Dollar pro Jahr - die Hälfte der Kosten, die durch die Umsetzung des Kyoto-Protokolls verursacht würden - ausreichen, um für sauberes Trinkwasser, Hygiene, grundlegende Gesundheitspflege und eine Schulbildung für jeden einzigen Menschen auf Erden zu sorgen. Sollte das nicht eine höhere Priorität haben?

Die Hurrikans der jüngsten Zeit haben Tausende Menschen getötet - aber auf Haiti und nicht in Florida, denn Haiti ist arm und kann sich nicht einmal grundlegende Vorsorgemaßnahmen leisten. Der Kampf gegen Krankheit, Hunger und verschmutztes Wasser würde Millionen von Menschen unmittelbare Vorteile bringen und es den ärmeren Ländern ermöglichen, ihre Produktivität zu steigern, um den Kreislauf der Armut zu durchbrechen. Dies wiederum würde ihre Bewohner weniger verletzlich gegenüber Klimaschwankungen machen.

Auf dem Höhepunkt seines Films argumentiert Gore, dass zukünftige Generationen uns Vorwürfe machen werden, weil wir uns nicht zum Kyoto-Protokoll bekannt haben. Wahrscheinlicher ist, dass sie sich fragen werden, warum in einer Welt, die von "unbequemen Wahrheiten" nur so wimmelt, Gore sich aber nur auf die eine konzentrierte, wo mit größtem Kostenaufwand am wenigsten erreicht werden kann.


© Project Syndicate, 2006

01.11.2006

 

01.11.06 00:44

10739 Postings, 9090 Tage Al BundyViele Geschütze gegen Al Gore

aber die Argumente sind dürftig. Nur ein Beispiel:
"Allein für Großbritannien wird geschätzt, dass der Temperaturanstieg bis 2050 zusätzliche 2000 Todesfälle aufgrund von Hitze verursachen würde, aber zugleich 20 000 weniger Todesfälle aufgrund von Kälte." Und was gilt für Länder, die südlicher als das nördliche Inselvolk leben?
Churchill meinte damals treffend: "Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe."

Al grüßt  

01.11.06 00:58

10739 Postings, 9090 Tage Al BundyUnd hier noch ein "JIMPS" das Du heute nicht

gelesen hast:
Erderwärmung: Weltwirtschaft könnte um Fünftel schrumpfen  
   Die globale Erderwärmung wird sich nicht nur auf die Natur auswirken: Laut britischen Ökonomen ist auch die Weltwirtschaft betroffen - sie könnte durch den Klimawandel um 20 Prozent schrumpfen.  
   
   
 


 Sofort eingeleitete Gegenmaßnahmen würden hingegen nur ein Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts kosten, schätzt Sir Nicholas Stern: Der ehemalige Chef der Weltbank hat am Montag einen 700 Seiten umfassenden Bericht vorgelegt, der die Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung auf die Weltwirtschaft untersucht.  
   
275 Milliarden Euro als "Gegengift"    
 


 Nach den Berechnungen der "Stern Review on the Economics of Climate Change" würde eine rasche globale Offensive gegen die zunehmende Belastung der Erdatmosphäre rund 350 Milliarden Dollar (275 Milliarden Euro) kosten.

Dadurch bestünde allerdings nicht nur die Chance, verheerende Folgen der Erderwärmung für weite Teile der Welt abzuwenden. Die Weltwirtschaft könne mit zielgerichteten Umweltinvestitionen bis 2050 sogar insgesamt einen "Profit" von etwa 2,5 Billionen Dollar erwarten.  
   
Maßnahmen nur international sinnvoll    
 

 Dürre oder Überflutungen könnten demzufolge weltweit bis zu 200 Millionen Menschen obdachlos machen. Jeder sechste würde in Zukunft von Wasserknappheit bedroht sein, bis zu 40 Prozent aller Arten der Tierwelt könnten aussterben, so die Szenarien des Berichts.

Die Maßnahmen dagegen können nur in internationaler Kooperation erfolgreich sein, betonte Stern gegenüber der BBC.

Der britische Regierungschef Tony Blair pflichtete ihm bei und sprach sich für internationale Anstrengungen aus, die über das Kyoto-Protokoll hinausgehen.  
   
Hilfe für ärmere Länder nötig    
 

 Zu den dringend erforderlichen Aktionen zur Gefahrenabwehr gehören laut Nicholas Stern, dass die Ziele der Schadstoffreduzierung deutlich erhöht werden und dass sich Länder wie die USA, China und Indien an deren Einhaltung beteiligen.

Zur Hilfe für ärmere Staaten müsse die Weltbank rasch einen Fond in Höhe von 20 Milliarden Dollar schaffen. Ländern wie Brasilien, Papua-Neuguinea und Costa Rica müsse geholfen werden, weite Teile der tropischen Regenwälder aufzuforsten.

[science.ORF.at/dpa, 30.10.06]  

Al grüßt die "Republikaner"
 

   Antwort einfügen - nach oben