...wünsche ich allen hier. An der Börse gab es dieses Jahr wohl viele Weihnachtsgeschenke. Ich habe leider viele liegengelassen.
Aktuell sieht es so aus, dass nach der Korrektur in der letzten Woche erstmal Ruhe einkehrt. Konjunkturdaten von heute sind gemischt. Die deutschen Importpreise sind deutlich gestiegen und deutlich höher als erwartet. Trotzdem kommt schon Minuten nach dieser Zahl ein EZB-Statement, dass der Zinspfad weiter eindeutig nach nunten zeigt. Daten hin oder her.
In den USA gibt es auf der anderen Seite negative Konjunkturdaten. Der Auftragseingang für langlebige Güter ging im letzten Monat deutlich stärker als erwarten um 1,1% zurück. Da steigt wieder die Zinshoffnung. Gold steigt danach sofort um ein paar Dollar an.
Saisonal beginnt jetzt die Weihnachtsrallye. 2 Tage vor Weihnachten, also heute, ist nach Jeff Hirsch der stärkste Tag an den US-Börsen. An der Spitze der Russell2000. Davon sieht man zur jetzigen Stunde noch nichts. Kann ja noch kommen.
An der deutschen Börse legt VW ein starkes Intraday-Reversal hin. Dank der ersten Brokerkommentare, die negativ ausfallen. Ziemlich typisch; passt nicht rein, dass man seine Meinung ändern muss. UBS ist für mich der prozyklischste Laden den ich kenne. Die gehen auf Buy wenn sich eine Aktie schon verdoppelt hat. Ich persönlich finde die Einigung nicht so negativ. Es gibt zwar keine Gehaltskürzung, aber immerhin einen Verzicht auf Gehaltserhöhungen bis zum Jahr 2030. 6 Jahre mit geschätzt durchschnittlich 4% Plus bringt langfristig vielleicht mehr als eine einmalige Kürzung von 10%.
Keine Betriebschließungen - die Headline für die Arbeitnehmer - stimmt so ja auch nicht. Ein Werk geht 2025 sozusagen vom Netzt und wird wohl verkauft; ein zweites Werk wird umgewidmet; da werden keine Autos mehr gebaut. Insgesamt werden die Kapazitäten um 750.000 Stück runtergefahren; da ist ein großer Teil der Überproduktion weg. Wir können davon ausgehen, dass die - neue - Regierung die Branche stützen wird durch was auch immer. Nächstes Bein für eine Trendwende. Man spricht von Kostensenkungen von insgesamt 15 Mrd. Euro. Und dabei reden wir nur von der Marke VW. Das ist schon enorm. Und die beiden Werksumwidmungen werden schon dafür sorgen, dass von dem geplanten Stellenabbau ein großer Teil zeitnah erfolgen wird.
Keine Aussage zur Dividende, keine Aussage zum Beitrag des Managements.
VW ist für mich eine der spannendsten Aktien des nächsten Jahres. Ich bin bei Porsche Automobil Holding engagiert; da bekommt man VW nochmals mit einem extrem hohen Discount. Es gibt bei VW zwar viel Kritik am Engagement des Staates hier. Aber ich habe auch die Familien Porsche und Piiech dabei. Hier dürfte niemand Interesse an einem Kollaps haben; deshalb wird man auch entsprechend handeln.
Ansonsten sind die Bücher bei mir weitestgehend zu. Ein Teilhedge meines Goldbestandes läuft noch, aber das ist auch schon alles. Das Longportfolio ist unverändert geblieben. Im Nachhinein muss man sagen, dass es zu defensiv gewesen ist. Aber ein Fazit 2024 kommt zwischen den Festen.
Wünsche allen ein besinnliches friedliches Fest.