Ich habe da ein Werk, welches gut läuft. Soweit so gut. In Deutschland ist der Arbeitnehmer ja bekanntlich nicht einer der Billigsten. Zudem muss ich mir auch immer noch von Betriebsräten in meine Unternehmsentscheidungen reinreden lassen. Und was mich ganz besonders wurmt, selbst dann, wenn mein Werk aufgrund von Produktumstellungen, Störungen oder Umbauten ruht, muss ich die gesamte Belegschaft mit durchfüttern. Wenn der Konjunkturgott es dann auch mal nicht so günstig mit mir meint, dann stehe ich vor den gleichen Problemen und betriebsbedingte Entlassungen kosten auch noch extra.
Ich muß also raus aus diesem Dilemma und teilweise klappt das ja schon recht gut. Also knapp 10 Prozent zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse sind für ein Werk, welches boomt doch schon mal eine recht hohe Zahl. Da hab ich schon mal ein Kostendämpfer drin und 10 Prozent kostengünstigen Personalabbau in wirtschaftlich schlechten Zeiten.
Aber ich denke mal so 25 bis 30 Prozent an variabelen Personal wären da besser. Und wofür gibt es eigentlich Hartz-IV? Maßgeschneidert, von einem Personalexperten der Automobilbranche für den Rest der Clique.
Also, über Fluktationen und sonstige Dinge reduziere ich meinen Personalbestand. Dafür lasse ich meine Mitarbeiter Sonderschichten fahren. Und wenn die mal nicht wollen, dann die Pistole auf die Brust mit Abwanderung ins Ausland und so. Die meisten der so entlassenen Mitarbeiter finden in der Regel keinen neuen Job. Woher auch, machen ja schließlich fast alle großen Unternehmen so. Und was boomt mal wieder z.Z.? Na klar, die Zeitarbeit. Bisher haben die aber kaum qualifiziertes Personal gehabt. Auch klar, bei den Hungerlöhnen, die die zahlen. Aber jetzt mit Hartz-IV ist das alles kein Problem mehr. Da stehste als ehemaliger Arbeitnehmer spätestens nach einem Jahr am Überlebenslimit und die von den Arbeitsagenturen sagen dir auch noch, mach mal den Job da bei den Zeitsklaven und wenn nicht, dann streichen wir dir 30 Prozent oder mehr.
Also, du musst dich entscheiden zwischen täglich Haferflocken und Zwangsarbeit. Naja, und ehe du dich versiehst, machst du dann den gleichen Job wie vorher. Nur eben für nen anderen Arbeitgeber bei deutlich geringeren Löhnen und sonstigen Bedingungen.
Okay, wird der Kritiker jetzt vielleicht sagen, und was ist mit der Qualität und den zusätzlichen Belastungen während der Umstellung. Da muss man als Unternehmer durch. Aber wenn da am Ende ein Personalbestand von 25 oder mehr Prozent an voll flexiblen Arbeitskräften und ne Menge Kostenesparnis winken, dann aber hallo. |