mußte ich das auffällige Interesse für weibliche Boardteilnehmer diagnostizieren. Die Häufigkeit läßt auf nicht stoffgebundene Suchtformen schließen:
Im weiteren Sinne gibt es Abhängigkeit und Sucht nicht nur im Zusammenhang mit Drogen, sondern auch bei Handlungen und Verhaltensweisen, die auch bei "Gesunden" im täglichen Leben vorkommen. Entscheidend für die Definition einer Sucht ist hierbei die "süchtige Fehlhaltung", d.h. das "Nicht-bleiben-lassen-können" eines Fehlverhaltens und die Flucht aus einer für nicht erträglich gehaltenen Realität. Als Beispiele können die Magersucht (für die es ganz spezielle Erklärungstheorien gibt) und die Eßsucht dienen. Auch die Arbeit oder der Sport können als Ausgleich einer als unbefriedigend erlebten Lebenssituation dienen, und auch hier kann sich, bei "übertriebener" Betätigung, eine Abhängigkeit ausbilden ("Workaholics"). Im Extremsport kommt hinzu, daß bei einer extremen körperlichen Belastung mit großer Erschöpfung vom Gehirn sogenannte Endorphine freigesetzt werden, die in ihrer Wirkung den Morphinen ähneln (genauer gesagt beruht die Wirkung der Morphine wohl darauf, daß sie die gleichen Bindungsstätten besetzen wie die Endorphine). Eine andere wichtige Abhängigkeit ist die Spielsucht. Man schätzt, daß in Deutschland über 1% der Bevölkerung Spieler sind. Bei einem gar nicht so kleinen Teil von Ihnen findet man typische süchtige Symptome wie Nicht-aufhören-können und Kontrollverlust.
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