Meine Ausführungen, siehe oben, sollen nicht bedeuten, dass man sich nur fundamental ausrichten sollte. Denn Fundamentale Aspekte und Marktmeinungen laufen manchmal diametral auseinander. Sowohl in Richtung Überbewertung als auch in Richtung Unterbewertung. Sie sind also nicht kompatibel. Ich will damit nur sagen, dass derjenige, der sich an Trendfolgemodellen orientiert, die Fundamentals immer im Hinterkopf behalten sollte. Denn dann kann er vor unliebsamen Überraschungen bewahrt werden.
1. Trendfolgemodelle (Dummtraderstrategien) und die auf ihnen basierenden Empfehlungen von Charttechnikern sind die eigentlichen Blasenerzeuger im Markt
2. Zum Platzen gebracht werden solche Blasen häufig durch Strategien, die gerade das Gegenteil davon, nämlich Absicherung des Investments, zum Ziel hatten.
Nämlich durch SLs. Solche SLs werden von Shortsellern oft bewusst ausgelöst, insbesondere dann, wenn sie im System gespeichert sind und lösen dann, weil den hohen Verkäfen keine Nachfrage entgegensteht, in einer Art Kettenreaktion auch die darunter liegenden SLs aus, usw. usf.
Shortseller gewinnen dadurch eine Macht, die weit über ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten hinausgeht. Eine solchermaßen losgetretene Verkaufslawine führt in der Regel dazu, dass Anleger auf ihren Aktien sitzen bleiben und einen massiven Vermögensverlust erleiden.
Letztlich sind sie also ihrer eigenen Absicherungsstrategie zum Opfer gefallen. Investoren bei De Beira mögen ein Lied davon singen können.
Ansonsten hatte ich das Relevante zu De Beira bereits an anderer Stelle gepostet:
Lieber Horst Szentiks,
wer sich als Person in die Zeitgeschichte schreiben will, wer sich als Revolverheld geriert, dem der Colt locker in der Hüfte sitzt, wer von „verheerenden Präzisionstreffern“ und „Todesküssen“ fabuliert, der sollte sich über Ereignisse wie die von Ihnen geschilderten nicht wundern: „Irgendeiner wartet immer“.
Im vorliegenden Falle war es nicht irgendeiner und auch nicht irgendeine, sondern ich, die sie ins Fadenkreuz nahm. Die Drohungen stammen nämlich nicht von mir. Denn ich drohe nicht, weil man dadurch das „Fenster der Verwundbarkeit“ verkleinert. Denn dieses haben Sie so weit geöffnet, dass man Sie praktisch schon an ihren roten Schuhen packen muss, damit sie nicht abstürzen.
Ihre Prognose von De Beira war nämlich völlig falsch angelegt. Dass die Zukunft ungewiss ist und eine Prognose daher naturgemäß mit vielen Unsicherheiten behaftet ist, ist eine Binsenweisheit, die Sie hätten nicht erwähnen müssen. Als Entschuldigung für die Fehlprognose kann diese Feststellung allerdings ebenso wenig herhalten wie die „noch junge Zeitreihe“. Die Bewertung eines Explorers folgt nämlich langfristig dem Status der Projekte (Akquisition, News, Exploration, Fund, Förderung, CashFlow) und nicht irgend einem historischen Chart. Sie haben bei De Beira schlicht und einfach vergessen, die fundamentalen Aspekte – bei einem Explorer also die Würdigung des Unternehmens aus der Substanzwertperspektive – einzubeziehen.
Dabei war es praktisch nicht zu übersehen, dass die Aktie zum Zeitpunkt Ihrer Prognose bereits völlig überbewertet war und man einen Crash nicht nur riechen sondern praktisch schon schmecken konnte..
Gemessen am Ressourcenpotential war die Aktie nämlich 80 mal so hoch wie EnerGulf bewertet, die damals noch mit 0,90 Euro notierten. Das hätten Sie erkennen können und müssen, zumal sie der viel niedriger bewerteten EnerGulf-Aktie bereits eine Überbewertung attestierten! Solche Mängel kann man eingestehen, denn nicht jeder hat immer einen guten Tag und die Aufgabe Neues zu schaffen, beinhaltet immer auch die Möglichkeit zu scheitern. Klittern sollte man diese Dinge allerdings nicht. Insbesondere nicht dadurch, dass man sich selbst vom Täter zum Opfer stilisiert. Denn dann handelt man sich Duelle wie dieses ein und wird möglicherweise mit einem „Loch im Fell“ aus der Arena getragen.
Derjenige, der sich mit den fundamentalen Aspekten einer Aktie auseinandersetzt und vielleicht darauf aufbauend ein Kursziel ausgibt, macht noch keine Prognose, Prognose ist die Interaktion, die zwischem aktuellen Kurs und Kursziel geschieht und die ihrerseits davon geprägt wird, ob und wie die Anleger die von der Firma geschaffenen Fakten antizipieren. Dass sich die Meinung eines fundamentalenAnalysten an den Fakten – und nur an den Fakten – orientiert, dürfte auf der Hand liegen. Würde, wie sie schreiben, die Meinung vom eigenen Depot gebildet („Verhaltensfalle“) könnte man sich derartige Analysen von vornherein ersparen und sollte sie sich auch ersparen. |