AIG - wohin geht der Weg ?

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neuester Beitrag: 19.07.09 11:33
eröffnet am: 05.11.08 11:27 von: Lerche10 Anzahl Beiträge: 386
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03.02.09 18:35

490 Postings, 5846 Tage Yoda1901Mein Gott wie tief fallen wir noch....

1.08
-0.15 (-12.20%)
Real-time:   12:34PM EST  

03.02.09 18:58

358 Postings, 6620 Tage TitusMein Tipp: Richtung Null

Mein Tipp ist, dass es Richtung Null geht.
Der Laden wird ausgeschlachtet, wie so'n Schrottprämienauto auf'm Schrottplatz, irgendwann ist nichts mehr da, und Du musst noch für die Restentsorgung bezahlen.  

05.02.09 16:05

1140 Postings, 5866 Tage bluhmtitus

was macht die US-Regierung mit den 80 % der AIG-Aktien, wenn von AIG nichts übrig bleibt ?
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W. B.

12.02.09 12:41
1

810 Postings, 6231 Tage Lerche10Löschung


Moderation
Zeitpunkt: 13.02.09 10:38
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Urheberrechtsverletzung, vollständige Quellenangabe fehlt - http://www.ariva.de/articles/forum/urheberrecht.m; bitte nur zitieren

 

 

12.02.09 21:20

810 Postings, 6231 Tage Lerche10kommt

das Ende von AIG ???
Auch wenn dem nicht so ist, wird es viele Jahre dauern, bis sich AIG erholt !!!  

12.02.09 21:26

80400 Postings, 7485 Tage Anti LemmingBei Kursen unter 1 Dollar droht ein Delisting

an der NYSE, es sei denn, die führen noch einen "reverse split" durch. Aktuell 0,86 Dollar...  
Angehängte Grafik:
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13.02.09 11:21
2

810 Postings, 6231 Tage Lerche10Das schwarze Loch

USA
Das schwarze Loch
DIE ZEIT, Ausgabe 08, 2009

Von Heike Buchter, New York | © DIE ZEIT, 12.02.2009 Nr. 08

Der Versicherungskonzern AIG trieb Amerika tief in die Finanzkrise – und kostet das Land jetzt mehr als jede Bank
Das AIG-Gebäude in Manhattan

Warum redet in Deutschland niemand von AIG, wenn es um die globale Krise geht? Der weltgrößte Versicherungskonzern hat sie mit verursacht! Er bedroht das internationale Finanzsystem noch immer! Mehr als jede Bank!

Außerhalb der Branche ist kaum bekannt, dass AIG eine Art Schattenimperium aufgebaut hat. In 130 Ländern. Mit 74 Millionen Kunden. Unter ihnen sind Tausende von Banken, Versicherern, Großunternehmen, Städten und Gemeinden rund um den Globus – auch in Deutschland.

152 Milliarden Dollar Steuergeld hat die US-Regierung bisher an AIG überwiesen, um den Konzern vor der Pleite zu bewahren. Das entspricht dem Bruttoinlandsprodukt von Ungarn. Noch nie hat eine Regierung so viel Geld eingesetzt, um ein privates Unternehmen zu retten.

Der Fall zeigt, wie Gier, gepaart mit Selbstüberschätzung, Computergläubigkeit und immenser Fahrlässigkeit, einen »perfekten Sturm« an den Kapitalmärkten erzeugte. Er belegt, dass eine staatliche Übernahme allein die Probleme mit den Giftmüllpapieren nicht stoppt. Ohne echten Umbau der Verursacher geht die Krise einfach weiter, und so zeichnet sich ab, dass die Bürger der USA weitere Milliarden für das Abenteuer AIG aufwenden müssen – ganz so, wie es den Deutschen mit ihrem größten Sanierungsfall, der gescheiterten Immobilienbank Hypo Real Estate, nach Meinung vieler Experten ergeht.

Wie so manche Geschichte wird auch diese für Außenstehende erst sichtbar, als es zu spät ist.

Am 15. September vergangenen Jahres brannten die Lichter im Hauptquartier der American International Group (AIG) bis in die Nacht. Ein paar Schritte entfernt von der Wall Street, in einem Hochhaus mit Art-déco-Fassade, versuchten Vorstandschef Robert Willumstad und sein Finanzchef bis zuletzt Geld aufzutreiben. In den Tagen zuvor hatten sie sich an Banker gewandt, sich bei Beteiligungsgesellschaften gemeldet, bei Staatsfonds gebettelt. Die beiden Manager brauchten ein Minimum von 14 Milliarden Dollar – und zwar schnell. Sie erhielten es nicht. Es fand sich kein privater Investor oder Kreditgeber. Als nur noch wenige Stunden bis zur Fälligkeit der Summe verblieben, sah es so aus, als ob das Undenkbare geschehe: Der Versicherungsgigant mit einer Bilanzsumme von über einer Billion Dollar und 100.000 Mitarbeitern stand vor dem Aus. Da meldete sich der US-Finanzminister Henry Paulson bei Willumstad. Gemeinsam mit Notenbankchef Ben Bernanke traf er die historische Entscheidung: Der Staat würde AIG übernehmen. Noch 48 Stunden zuvor hatten Paulson und Bernanke die Investmentbank Lehman Brothers in den Konkurs getrieben. Doch AIG fallen zu lassen – das trauten sie sich nicht.

Das Firmenmotto: »Für jedes Risiko bieten wir eine Lösung«

Bis zu diesem spektakulären Absturz kannten Amerikaner die drei Buchstaben AIG meist nur in Verbindung mit privater Altersvorsorge, vage bekannt durch biedere Hochglanzanzeigen in Magazinen und mäßig kreativen Werbespots. Gleichwohl waren AIGs Vertreter längst in allen Sparten der internationalen Finanzwelt zu Hause: Von der Unfallpolice und Lebensversicherungen über Zinsswaps bis hin zum Flugzeugleasing boten sie alles an. Insider vergleichen AIG mit jenen Riesenkraken, die – von oben unsichtbar – in der Tiefsee lauern. Als sich die Gerüchte über die Nöte des Riesen verdichteten, rief ein Verantwortlicher bei einer Wall-Street-Institution aus: »Bitte nicht AIG! Die sind überall!«

Hinter dem Aufstieg des Sachversicherers zum globalen Finanzimperium steht vor allem ein Mann: Maurice Greenberg, genannt Hank. Er war als junger Soldat bei der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau dabei. Später zog er in den Koreakrieg. Nach seiner Zeit bei der Armee bewarb sich der damals 27-Jährige im Jahr 1961 bei C.V. Starr & Co – dem Vorläufer von AIG. Dessen Gründer Cornelius Vander Starr, ein ehemaliger Eiscremeverkäufer aus Kalifornien, war im Jahr 1919 nach Shanghai ausgewandert. Dort fiel ihm auf, dass die Niederlassungen der westlichen Versicherer ihre Policen nur an Ausländer verkauften. Die Chinesen galten als unwägbare Risiken. Starr sah das anders und zog ein schwunghaftes Geschäft auf. Genau das sollte ein Markenzeichen von AIG werden. »Für jedes Risiko und Problem eine Police oder eine Lösung zu bieten, dafür war AIG bekannt – es grenzte fast schon an Überheblichkeit«, sagt Ron Shelp, der zwölf Jahre lang mit Greenberg zusammenarbeitete. Bald war C.V. Starr auch in den USA etabliert. Doch die Herkunft blieb in der Firmen-DNA. »Das ist eine eigene Mentalität – etwa im Umgang mit den Aufsichtsbehörden«, erzählt Shelp. Bei Sanktionen war die Haltung: Zahlen wir halt den Strafzettel fürs zu schnelle Fahren.

Im Jahr 1968 übernahm Greenberg schließlich die Firma und beherrschte sie in den darauffolgenden 37 Jahren. Als American International Group brachte er sie an die Börse und trieb sie in immer neue Geschäftsfelder. Die Folge: Die Organisation mit zuletzt mehr als 4000 Unternehmensschachteln und Querverbindungen wurde unübersichtlich. Nur Greenberg selbst behielt alle Details im Auge. Das machte ihn unverzichtbar. Der zierliche Mann mit den durchdringenden blauen Augen und der heiseren Stimme war bei Mitarbeitern, Analysten, Journalisten, selbst bei Regulierern gefürchtet. Doch wer sein Spiel mitspielte, wurde belohnt. Die Bonuszahlungen machten Topmanager reich. »Millionäre waren nichts Besonderes. Es gab neben Greenberg mehrere Milliardäre im Haus«, berichtet Shelp. Gemeinsame Wochenenden in firmeneigenen Countryclubs gehörten genauso dazu wie Skiausflüge zu AIGs Edelenklave Stowe Mountain in Vermont, komplett mit Luxuslodge, Gipfellift und Wellnessanlage.

Doch Greenbergs ehrgeizige Ziele erzeugten einen ungeheuren Druck. »Er verlangte nicht, sondern er bestand auf mindestens 15 Prozent Wachstum – Gewinn, Umsatz, Rendite«, sagt Shelp. Und er akzeptierte keine Entschuldigung. Vielleicht kam es auch deshalb im Jahr 2000 zu einer folgenreichen Transaktion zwischen AIG und Gen Re, einer Rückversicherung, die zum Imperium des Großinvestors Warren Buffett gehört. Der geheime Vertrag ließ AIGs Reserven auf einen Schlag 500 Millionen Dollar höher aussehen – allerdings nur auf dem Papier. Daraufhin konnte AIG einen kleineren Wettbewerber übernehmen und mit eigenen Aktien bezahlen.

Der Bilanzkosmetik war allerdings kein langes Leben beschieden: Ein anonymer Hinweis rief die Staatsanwaltschaft auf den Plan, und so wurden vier Gen-Re-Verantwortliche und ein AIG-Manager verurteilt wegen Betrugs und Verschwörung. Greenberg, der nie angeklagt wurde, musste im Jahr 2005 immerhin seinen Chefsessel räumen. Damit verlor AIG jenen Mann, der die byzantinisch-verschlungenen Zusammenhänge des Imperiums überblickte – und das ausgerechnet zu einer Zeit, als eine kleine Einheit, die er gegründet hatte, vollends außer Kontrolle geriet. Sie sollte den Ruin seines Lebenswerkes herbeiführen.

Der Konzernchef holte sich die Spekulanten selbst ins Haus

Mitte der achtziger Jahre hatte Greenberg nach neuen Gewinnquellen gesucht, um unabhängiger vom Versicherungsgeschäft zu werden. Da stellte sich ihm ein Team von Investmentbankern vor, das einen neuen Arbeitgeber suchte. Die Männer kamen von Drexel Burnham Lambert, jener Bank, die mit riskanten Müllanleihen eine Spekulationsblase verursachte und schließlich unter dem Druck der Strafverfolgung zusammenbrach. Das Drexel-Team gründete AIG Financial Products.

Mit dem Vehikel setzten die Banker die makellose Kreditbewertung der Versicherung gewinnbringend ein. Die beste Gelegenheit bot sich Ende der neunziger Jahre, als eine US-Großbank anklopfte. Ob AIG nicht Anleihen und Kredite gegen Ausfälle versichern wolle? Diese Credit Default Swaps – kurz CDS – sahen aus wie eine rundherum gewinnbringende Idee: Der Bank, die die Versicherungen kaufte, half die Garantie durch AIG, ihr Kreditengagement abzusichern. AIG würde im Gegensatz zu einer herkömmlichen Versicherung für die CDS keine Rückstellungen für den Ausfall des Kredits bilden müssen. Doch die Gebühren würden fließen.

Bald entfernten sich die CDS von ihrer ursprünglichen Absicherungsfunktion und wurden zum beliebten Objekt für die Händler der Banken und die Milliardenjongleure der Hedgefonds, denn sie machten es möglich, auf die Kreditbewertung eines Unternehmens so zu spekulieren wie bis dahin nur mit Aktien. Doch es gab einen feinen Unterschied: CDS waren billig und beliebig vermehrbar. Es genügte, wenn zwei Vertragspartner sich fanden. Sie mussten noch nicht einmal im Besitz der Anleihe oder der Kredite sein, auf die ein CDS lautete. Dadurch explodierte das Marktvolumen und erreichte 2008 in der Spitze 62 Billionen Dollar – mehr als das vierfache Bruttoinlandsprodukt der USA.

Bald kamen Investmentbanker von außen mit einer weiteren Anfrage. Könnte AIG nicht auch die Garantie für CDO übernehmen? Collateralized Debt Obligations waren der letzte Schrei im Finanzwesen: eine neuartige Verbriefung. Dabei wandeln die Banker Zahlungsströme aus Schulden – etwa Bündel aus Kreditkartenforderungen, Autokrediten, Flugzeugleasingverträgen oder Baudarlehen – in Wertpapiere um, die sie an Investoren weiterverkaufen. Wieder schien es nur Gewinner zu geben: Im Gegensatz zur klassischen Kreditvergabe verblieben die Darlehen bei der Verbriefung nicht in den Büchern der Bank. Deshalb mussten die Banken keine Reserven für Ausfälle bilden und kassierten doch lukrative Gebühren von Investoren für die neuartigen Wertpapiere. Die Geldgeber – Pensionskassen, Investmentfonds, Versicherungen, Stiftungen oder andere Banken – fanden sie ihrerseits attraktiv, weil sie höhere Renditen versprachen als Staatspapiere. Dass die Papiere von AIG garantiert wurden, wirkte wie ein Gütesiegel.

Besonders beliebt war die Verbriefung von Immobilienkrediten. Die Wall Street konnte gar nicht genug bekommen. Deshalb lockerten Anbieter die Kreditvergabe – bis eine Spekulationsblase entstand, die historische Dimensionen erreichte. Praktisch alle größeren Finanzhäuser starteten eigene Abteilungen, meist mit jungen ehrgeizigen Mathematikern und Ingenieuren. Sie konnten frei walten, denn die eigenen Vorgesetzten verstanden die komplexen Transaktionen vielfach nicht. »Zum Teil waren die CDO so zusammengeschustert, dass Verluste unabwendbar waren«, behauptet Janet Tavakoli, eine Finanzexpertin aus Chicago. »Die Jungs produzierten wissentlich Giftmüll und suchten unwissende Abnehmer.«

Der Konzern AIG panschte also von Anfang an in der toxischen Wall-Street-Buchstabensuppe aus CDS und CDO. Angetrieben wurde die Expansion von Joe Cassano, der die Leitung der hauseigenen Investmentbanker an sich gezogen hatte. Cassanos Führungsstil ähnelte dem Greenbergs – er wurde sogar eine Zeit lang als dessen Nachfolger gehandelt. Der Sohn eines New Yorker Polizisten galt als arrogant und clever, aber weniger vertraut mit den mathematischen Grundlagen der Hochfinanz als sein Vorgänger.

Der Konzern vertraute auf ein Computermodell mit Lücken

Cassano verließ sich auf ein neues Instrument, um die Risiken der Verträge zu bewerten. Gary Gorton, ein Finanzprofessor an der Yale-Universität, hatte für AIG ein Computermodell erstellt, das anhand von historischen Kreditdaten die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen errechnen sollte. Cassano fühlte sich so sicher, dass er noch im August 2007 erklärte: »Ohne kokett sein zu wollen, können wir kein Szenario erkennen, das in irgendeiner Form realistisch erscheint, bei dem wir auch nur einen Dollar verlieren.« Es schien, als hätte AIG eine Maschine zum Gelddrucken. Zwischen 1987 und 2005 warf die Operation fünf Milliarden Dollar Profit ab. Cassano verdiente dabei laut Kongress-Akten in nur acht Jahren rund 280 Millionen Dollar. Ein Risiko tauchte in Gortons Modellen und AIGs Radar jedoch nicht auf: Die Vertragspartner bei den Kreditversicherungen konnten neue Sicherheiten von AIG verlangen, falls der Wert der versicherten Kreditbündel fiel oder AIG selbst als weniger liquide eingestuft wurde.

Das war die Sollbruchstelle im scheinbar sicheren System von AIG. Das Desaster begann mit dem Skandal um die Bilanzkosmetik mit der Rückversicherung Gen Re. Daraufhin stuften die Rating-Agenturen AIG von der Bestmarke AAA auf AA herunter. Es folgten die ersten Sicherheitsforderungen, und das Rechenwerk stimmte nicht mehr.

Dann folgte der fatale Schlag, als im Sommer 2007 die Immobilienblase platzte. »Die Modelle der Statistiker hatten ein solches Krisenszenario, das alle 40 bis 50 Jahre vorkommt, schlicht nie in Betracht gezogen«, sagt Satyajit Das, ein einschlägiger Berater. Hausbesitzer setzten ihre Zahlungen aus, die Investoren misstrauten daraufhin den Hypothekenpapieren und damit auch den CDO, die sie beinhalteten – woraufhin die Vertragspartner der Kreditversicherungen höhere Sicherheiten in Milliardenhöhe forderten – bezahlbar in bar. Da niemand den Marktwert der notleidenden CDO bestimmen konnte, begann hinter den Kulissen ein hartes Tauziehen zwischen AIG und den Banken. Die Abwärtsspirale beschleunigte sich. Im November 2007 belief sich der Verlust in den Büchern von AIG Financial Products auf 352 Millionen Dollar. Im Dezember schätzte Greenbergs Nachfolger Martin Sullivan bereits einen Verlust von einer Milliarde Dollar aufgrund der CDS-Kontrakte. Im Februar 2008 meldete er 11 Milliarden.

Cassano gab seinen Posten als Chef-Investmentbanker auf. Doch er blieb als Berater an Bord – gegen ein Honorar von einer Million Dollar monatlich und eine Abfindung von 34 Millionen Dollar. Erst im Oktober 2008 stellte er seine Tätigkeit für den Konzern ein. Ein wütender Kongressabgeordneter nannte Cassano, der mit seinem Team von einem Büro in London aus operierte – weit von der US-Aufsicht entfernt –, den »goldenen Jungen im Londoner Casino«. Als der AIG-Chef Sullivan bei der Anhörung im Kongress schließlich gefragt wurde, warum Cassano noch immer beschäftigt werde, erklärte er: »Wir wollen seine 20-jährige Erfahrung nicht missen.« Die Antwort bewies, wie wenig Einblick die Topmanager in die inneren Abläufe ihres Konzerns hatten.

Als die Verluste im vergangenen Juni 26 Milliarden Dollar überschritten, musste auch Sullivan gehen. Die Abschreibungen höhlten die Kapitalbasis aus; schließlich stuften die Rating-Agenturen AIG an jenem schicksalhaften 15. September ein weiteres Mal ab. Das löste neue Milliardenforderungen aus, die AIG überwältigten. Die Verstaatlichung ändert daran nichts. Die Vertragspartner, mehrheitlich Banken, die selbst unter Druck stehen, fordern weiteres Geld, und so ist ein Großteil des staatlichen Rettungspaketes für AIG inzwischen an sie geflossen. Nach Informationen des Wall Street Journal verlangten allein die Großbanken Goldman Sachs, Merrill Lynch, UBS und die Deutsche Bank rund 35 Milliarden Dollar.

»Derivate sind wie die Hölle – man kommt leicht rein, aber schwer raus«

Cassanos Nachfolger bei AIG Financial Products versucht nun verzweifelt, die Kreditversicherungen aufzulösen. Doch wie schwer das ist, beschreibt der Großinvestor Warren Buffett: »Derivate sind wie die Hölle – man kommt leicht rein, aber nur sehr schwer wieder raus.« Jeder Vertrag muss einzeln rückabgewickelt werden. Buffett ordnete schon im Jahr 2001 an, die Derivateabteilung der von ihm übernommenen Rückversicherung Gen Re aufzulösen. Fünf Jahre später waren die rund 20000 Kontrakte im Nominalwert von rund einer Billion Dollar auf rund 3000 Kontrakte verringert. AIG hat noch heute zwischen 40.000 und 50.000 Kontrakte mit einem Nominalwert von 2,7 Billionen Dollar und mit mindestens 2000 Vertragspartnern in aller Welt.

Die Gegenpartei ist oft nur bereit, die Kreditversicherung aufzulösen, wenn AIG eine angemessene Zahlung leistet und den Vertragspartner so für die Rücknahme des Risikos entschädigt. Vor allem dafür braucht AIG immer neues Geld, und genau das sollte bei deutschen Verantwortlichen Alarm auslösen: Solche Dinge geschehen, wenn ein Institut verstaatlicht wird, ohne Grundprobleme zu lösen.

Angesichts der Milliardenhilfen könnte man sich die Frage stellen, ob eine Pleite billiger gewesen wäre. Doch das sollten gerade die Europäer nicht tun. Eine Fußnote im Jahresbericht 2007 lässt die Brisanz erkennen: Allein bei AIG stehen für hiesige Banken mehrere Hundert Milliarden auf dem Spiel. »Hauptsächlich europäische Banken« seien CDS-Kontrakte in Höhe von 379 Milliarden Dollar eingegangen. Ginge AIG doch noch pleite, dann »kann das eine weitere Runde Verluste für die europäischen Kreditinstitute bedeuten«, prognostiziert Chris Whalen von der New Yorker Firma Institutional Risk Analytics. Schon verdichten sich Gerüchte an der Wall Street, AIG brauche einen Nachschlag vom Staat. Das dürfte im Kongress extrem schwierig werden. Derivate-Experte Satyajit Das sagt: »Das kann für die Europäer noch extrem hässlich werden.«

http://www.zeit.de/2009/08/AIG  

18.02.09 11:35

810 Postings, 6231 Tage Lerche10Chinas Staatsfonds bietet 8 Mrd.USD

Wirtschaftsnews -  von heute 10:18
Chinas Staatsfonds bietet 8 Mrd.USD für American International Group Tochter

Peking 18.02.09 (www.emfis.com) Wie die Shanghai Daily berichtet, ist der chinesische Staatsfond, die China Investment Corp (CIC) an der Übernahme der Flugzeug-Leasing-Einheit der American International Group (AIG) interessiert. Dazu befindet sich die CIC in Gesprächen mit einheimischen Banken, um gemeinsam ein Gebot in Höhe von 8 Mrd. US Dollar für die International Lease Finance Corp (ILFC) abzugeben. Bei den Banken soll es sich unter anderem um die Industrial and Commercial Bank of China und Bank of China handeln.
Die Bank of China besitzt bereits Asiens größtes Flugzeug-Leasing Unternehmen, die in Singapur ansässige BOC Aviation. Diese hatte die BOC im Januar 2006 für 1 Mrd. US Dollar aufgekauft. Damals firmierte das Unternehmen noch als Singapore Aircraft Leasing Enterprise.
Die in die Schieflage geratene AIG muss Vermögenswerte verkaufen, um Rückzahlungen an die US – Regierung tätigen zu können. Dazu gehört auch der Verkauf der ILFC.
Neben der CIC gibt es aber auch noch andere Bewerber. Wie Reuters berichtete, bemühen sich die Carlyle Group und Kohlberg Kravis Roberts & Co, sowie Staatsfond Singapurs, die Temasek Holdings, die Istithmar World und die Kuwait Investment Authority um Übernahme der ILFC.
Ende dieses Monats soll eine zweite Angebotsrunde starten.


Quelle: EMFIS.COM, Autor: (il)

http://www.emfis.de/global/global/nachrichten/...Tochter_ID77578.html  

24.02.09 13:36
1

810 Postings, 6231 Tage Lerche10AIG vor 100 Milliarden Jahresverlust

25.02.09 11:47

810 Postings, 6231 Tage Lerche10Drei Gebote für Asien-Tochter

Der Kreis der Interessenten für die milliardenschwere asiatische Tochter des angeschlagenen US-Versicherungskonzerns AIG ist Kreisen zufolge auf drei Unternehmen geschrumpft.

Demnach erwägen der britische Versicherer Prudential, der kanadische Versicherer Manulife sowie der Singapurer Staatsfonds Temasek für die rund 20 Mrd. Dollar (15,7 Mrd. Euro) teure Sparte AIA zu bieten. Die endgültigen Gebote seien bis Freitag fällig.

Die Bank of China und, HSBC sind demnach nicht mehr an AIA interessiert. Falls die Auktion nicht erfolgreich verlaufe, erwäge AIG, die Sparte an die Börse zu bringen, erklärten mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen heute.  

25.02.09 15:48

810 Postings, 6231 Tage Lerche10AIG-Hoffnung auf Tafelsilber-Verkauf in Asien schw

AIG-Hoffnung auf Tafelsilber-Verkauf in Asien schwindet
Mittwoch, 25. Februar 2009, 13:45 Uhr

Hongkong, 25. Feb (Reuters) - Der taumelnde US-Versicherer AIG(AIG.N: Kurs) muss beim Verkauf seines Tafelsilbers in Asien offenbar alle Hoffnungen auf nur noch drei Bieter setzen. Die Wirtschaftskrise schmälere die Chancen auf einen erfolgreichen Verkauf der hoch geschätzten Lebensversicherungssparte AIA rasant, mehrere potenzielle Bieter seien bereits abgesprungen, erklärten mit dem Verkaufsprozess vertraute Personen am Mittwoch. Der einst weltgrößte Versicherer benötigt dringend Geld, denn im vergangenen Vierteljahr verbuchte er Finanzkreisen zufolge mit 60 Milliarden Dollar den größten Verlust in der Wirtschaftsgeschichte und steht damit schon zum dritten Mal innerhalb weniger Monate vor der Pleite.

Lediglich der britische Versicherer Prudential(PRU.L: Kurs), der kanadische Rivale Manulife(MFC.TO: Kurs) sowie Singapurs Staatsfonds Temasek erwägen ein Gebot für bis zu 49 Prozent an der rund 20 Milliarden Dollar teuren Sparte AIA, wie Reuters erfuhr. Die endgültigen Offerten sind bis Freitag fällig, für den richtigen Preis will AIG auch eine Mehrheit abgeben. Die Bank of China(601988.SS: Kurs) und HSBC(HSBA.L: Kurs) seien nicht mehr interessiert, hieß es in den Kreisen weiter. Falls die Auktion nicht erfolgreich verlaufe, erwäge AIG einen AIA-Börsengang. Die genannten Unternehmen wollten sich nicht zu dem Verkaufsprozess äußern.

Die American International Assurance (AIA) gilt als Kronjuwel unter den asiatischen AIG-Sparten, von denen derzeit gleich mehrere zum Verkauf stehen. Ihr Verkauf wurde bereits im Herbst auf den Weg gebracht, nachdem die US-Regierung AIG erstmals vor der Pleite retten musste. Das einst stolze Unternehmen wurde danach ein weiteres Mal vor dem Bankrott bewahrt und hat mittlerweile Geldspritzen von insgesamt 152 Milliarden Dollar erhalten. Mit dem Verkauf von Firmenteilen will AIG die Staatshilfen teilweise zurückzahlen. AIG hatte den Angaben zufolge vor allem gehofft, die kapitalstarke Bank of China würde ein hohes Gebot einreichen. Eine große Hürde für viele Interessenten dürfte nämlich die Finanzierung des Kaufs sein, denn viele Banken haben die Kreditvergabe im Zuge der Finanzkrise eingeschränkt.

Die "Financial Times" hatte zuletzt berichtet, dass auch die deutsche Allianz(ALVG.DE: Kurs) Informationen zu dem geplanten Geschäft angefordert hatte. Europas Branchenprimus hat jedoch immer wieder betont, kaum Spielraum für Zukäufe zu sehen. Viele Unternehmen scheuen wegen der Finanzkrise derzeit größere Deals und haben stattdessen mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen.

Für seine Lebensversicherungssparte American Life Insurance hat der US-Konzern der Agentur Bloomberg zufolge Gebote von MetLife(MET.N: Kurs) und Axa(AXAF.PA: Kurs) erhalten. MetLife biete vorläufig 11,2 Milliarden Dollar, dies könne jedoch noch auf acht Milliarden schrumpfen, hieß es am Dienstag. Das Axa-Gebot beziehe sich nicht auf das Japan-Geschäft, das den Löwenanteil des Umsatzes erwirtschaftet.

(Reporter: Michael Flaherty; bearbeitet von Sören Amelang; redigiert von Christian Götz)

© Thomson Reuters 2009 Alle Rechte vorbehalten.

http://de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDELP20888220090225  

26.02.09 08:47

810 Postings, 6231 Tage Lerche10Anhörung über Versicherer AIG Anfang März

Anhörung in US-Senat über Versicherer AIG Anfang März

Washington, 26. Feb (Reuters) - Der Bankenausschuss des US-Senats hat Kreisen zufolge für Anfang März eine Anhörung über die staatlichen Hilfen für den schwer angeschlagenen Versicherer AIG(AIG.N: Kurs) geplant. Als Termin sei der 5. März vorgesehen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Mittwoch. Befragt werden sollten unter anderem der Vize-Präsident der US-Notenbank Fed, Donald Kohn. Dabei sollten Fehler, die Intervention der Regierung und die Folgen für die künftige Regulierung geprüft werden, hieß es.

Der Staat hat der AIG bislang mit 150 Milliarden Dollar unter die Arme gegriffen. Nun droht dem einst weltgrößten Versicherer im vierten Quartal nach Angaben aus Finanzkrisen ein Verlust von beispiellosen 60 Milliarden Dollar. Daher werde es weitere Krisensitzungen mit der Regierung geben, hieß es.

(Reporter: John Poirer, bearbeitet von Sabine Ehrhardt)

http://de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDELQ59130520090226  

03.03.09 10:34

810 Postings, 6231 Tage Lerche10Greenberg verklagt AIG wegen Betrugs

Ex-Chef Greenberg verklagt US-Versicherer AIG wegen Betrugs
Dienstag, 3. März 2009, 01:38 Uhr

New York, 03. Mär (Reuters) - Nach dem Rekordverlust im vierten Quartal droht dem US-Versicherungsgiganten AIG(AIG.N: Kurs) weiteres Unheil. Ex-Firmenchef Maurice "Hank" Greenberg, der größter Einzelaktionär bei AIG ist, hat den Konzern wegen Betrugs verklagt. Er wirft dem Unternehmen vor, ihn bei der Zuteilung von Aktien im Rahmen seiner Abfindung falsch über die finanzielle Lage der Firma informiert und Risiken bei den Kreditderivaten verschwiegen zu haben. Eine AIG-Sprecherin wies die Vorwürfe am Montag als unbegründet zurück.

Greenberg hat nach eigenen Angaben am 30. Januar 2008 AIG-Aktien zu einem Kurs von 54,37 Dollar erhalten. Am Montag schlossen die Papiere bei 42 Cent. Er fordert von AIG den Differenzbetrag zurück und zudem eine Erstattung von Steuern von mehr als 70 Millionen Dollar. Greenberg war knapp vier Jahrzehnte AIG-Chef, bevor er im März 2005 vom damaligen New Yorker Generalstaatsanwalt Eliot Spitzer aus dem Amt gedrängt wurde.

AIG hatte am Montag einen Fehlbetrag von 61,7 Milliarden Dollar im vierten Quartal bekanntgegeben - der größte Verlust in der Wirtschaftsgeschichte. Im Gesamtjahr betrug das Minus knapp 100 Milliarden Dollar. Verantwortlich sind vor allem Fehlinvestitionen, Abschreibungen und Restrukturierungskosten. Die US-Regierung musste den einst weltgrößten Versicherer innerhalb weniger Monate zum dritten Mal vor der Pleite retten.

http://de.reuters.com/article/deEuroRpt/idDEL361829320090303  

03.03.09 11:20
1

29693 Postings, 5871 Tage Rico11Greenberg

Greenberg nimmt sich wichtiger ist, als er ist.
Er hat dieses Unternehmen fast 40 Jahre geführt und sich die Taschen
voll gemacht, oder wie ist er sonst zu ca. 200 Mio Stück AIG gekommen,
die mal einen Wert von ca. 12-20 Mrd. US-Dollar hatten.
Wenn man ein Unternehmen 40 Jahre geführt hat, dann kennt mann auch
noch Jahre nach dem Ausscheiden welche Leichen und Risiken im
Keller liegen.  

03.03.09 13:50
1

140 Postings, 5851 Tage Sisley2008Sehe ich genauso...

so ein ausgemachter Blödsinn ist mir selten vor die Linse gekommen :o) Vermutlich weiß Greenberg als einer der Wenigen, was in den letzten Jahren losgewesen ist. Und wenn man recht schaut, liegen die Ursprünge dieser ganzen Krise vielleicht auch noch in seiner Zeit. Man weiß es nicht, wir wissen ja nicht einmal, wie groß die AIG wirklich ist und wie viele Verzweigungen in andere Branchen es noch gibt.

Der Mister hat vielleicht nur einen Hals, weil von dem vielen Geld nichts mehr übrig ist. Aber ich bin mir für meinen Teil sicher, dass auch er eine Mitschuld daran trägt und sich so nur möglichen Angriffen entziehen will. Diese unzureichende Information muss erst einmal nachgewiesen werden. Bin gespannt, wie er das anstellen will :o)

 

03.03.09 14:59

29693 Postings, 5871 Tage Rico11Sisley

Wer 40 Jahre dabei war, hat so gut wie alles mit auf den Weg gebracht.
Zum Glück hat sich das Problem "Greenberg" in absehbarer Zeit biologisch
erledigt. Der Mann sollte ganz kleine Brötchen backen, wenn er clever ist,
was er ja immer behauptet.  

03.03.09 15:58

140 Postings, 5851 Tage Sisley2008Das wünsche ich ihm nun nicht...

und schön fänd ich es auch nicht (mir reicht mein heutiger Todesfall im Geschäft). Aber ein gewisses Schmunzeln kann ich mir nicht verkneifen wenn er mit dieser Klage abprallt. Sei ihm der Spaß gegönnt, weit kommt er damit eh nicht.

Aber heute gehen wir schonwieder ein bisschen zurück, seit die Amis geöffnet haben. Bin mal gespannt, wie das heute noch weitergeht.

 

03.03.09 20:48

688 Postings, 6651 Tage EnnaBernanke: AIG Hedge-Fund

Still, in the last 18 months of the financial crisis, Bernanke said the AIG episode has made him the most angry.

"AIG exploited a huge gap in the regulatory system; there was no oversight of the financial products division," he said. "This was a hedge fund basically that was attached to a large and stable insurance company, made huge numbers of irresponsible bets, took huge losses."

Und davon wußte Greenberg natürlich nichts ?

Vielleicht steht er nach seiner Klage selbst als Angeklagter da, jedenfalls wenn es nach Bernanke geht.

http://finance.yahoo.com/news/...ml;_ylt=AuxTSuqLE8kj52OFJNdwPfe7YWsA  

05.03.09 08:54
1

1140 Postings, 5866 Tage bluhmoperatives Geschäft

http://www.ariva.de/...kordverlust_neuen_Hoehepunkt_n2905850?secu=399

Im operativen Geschäft verzeichnete AIG bei den Nettoprämien ein leichtes Plus auf 46,2 Milliarden Dollar. Der operative Verlust fiel mit 5,7 Milliarden Dollar vergleichsweise gering aus. 2007 hatte der Konzern operativ allerdings noch 10,5 Milliarden Dollar verdient. Mit einem Ausblick auf 2009 hielt sich AIG größtenteils zurück und äußerte sich nur zu einzelnen Sparten. So sei im Sachversicherungsgeschäft bisher eine stabile Prämien-Entwicklung zu beobachten. Insgesamt wird das operative Geschäft aber weiter von den hohen Kosten für die staatlichen Rettungspakete überlagert. So werde das Ergebnis im laufenden und auch den kommenden Jahr "deutlich" von den Zinsen für die Überbrückungskredite und Vorzugsaktien belastet.
-----------
W. B.

05.03.09 09:02

22764 Postings, 6088 Tage Maxgreeen#238 - ich weiss zwar nicht warum Herr Greenberg

2005 aus dem Amt gedrängt wurde, vielleicht wollte er nicht soviel Risiko eingehen wie andere Anteilseigner. Es ist gut möglich das erst nach seinem Ausscheiden "wilde Sau" bei der AIG gespielt wurde. Maybe
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"Ein Analyst ist ein Mensch, der hinterher genau erklären kann warum er falsch lag"

05.03.09 09:56

1140 Postings, 5866 Tage bluhmGeheimhaltung war wohl PRINZIP

239. Greenberg

Moin Rico,

bei Greenberg kommt heute die Erkenntnis, daß der Erfolg von AIG an der Börse "nur durch Geheimhaltung von RISIKEN" zu erklären war. Da die AIG Mannschaft am Börsenerfolg und am operativen Erfolg (2007: 10,2 Mrd $$)  gemessen wurde, gab es kein Interesse die Risiken sorgfältig aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Viele Risiken sind ja auch erst "mit der Pleite von LEHMANN" sichtbar geworden und haben fast alle Banken "kalt erwischt". Die großen Investoren in AIG-Aktien wurden DESHALB auch kalt erwischt. Wer konnte schon die komplexen Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen "Anlage-Objekten" an der NYSE analysieren, wenn bis Sept 2008 überall das Prinzip "Geheimhaltung von Risiken" zum Erfolg führte.
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W. B.

05.03.09 11:05

29693 Postings, 5871 Tage Rico11Greenberg

Greenberg wurde 2005 zusammen mit dem CFO Howard Smith entlassen,
weil sie die Bilanzen von AIG geschönigt haben. AIG hat von 2000-2005
die Nettogewinne um ca. 3,9 Mrd US-Dollar zu hoch ausgewiesen haben.

@bluhm
Wie soll man Risiken aufarbeiten? Entweder man geht Risiken ein oder man läßt es.
AIG hat hoch riskante Produkte kreiert und wie fast alle anderen Banken und
Versicherungen auch in diese investiert. Der Zusammenbruch des US Immobilien-
marktes hat diese Risiken dann zur Realität werden lassen. Wenn Greenberg
sich jetzt hinstellt und behauptet "nur durch Geheimhaltung von Risiken ist der
Erfolg von AIG zu erklären" dann lebt dieser Mann vollkommen neben der
Realität. Niemand konnte ahnen, daß der US Immobilienmarkt in diesem Außmaß
zusammenbrechen wird, was letztendlich der Auslöser dieser gewaltigen Finanzkrise
war.  

05.03.09 16:00

1140 Postings, 5866 Tage bluhmrisiken aufarbeiten

man muß die Risiken beschreiben, wenn man sie bewerten will  und nicht einfach sagen "das Produkt beinhaltet Risiken", ohne die Details beim Namen zu nennen.

Im 100 Seiten CBL Leasingvertrag der "deutschen Gemeinden" ist ja auch vieles beschrieben, was "wie zu regeln ist". Für die deutschen Gemeinden war leider unvorstellbar, daß AIG Probleme bekommen kann - weil über die wackeligen Beine, die das Fundament von AIG waren, vermutlich wenig gesprochen wurde.

Der nachfolgende Absatz aus #244 (kopiert) belegt mit Zahlen, was bei AIG  in 2007 und 2008 passierte.

" Im operativen Geschäft verzeichnete AIG bei den Nettoprämien ein leichtes Plus auf 46,2 Milliarden Dollar. Der operative Verlust fiel mit 5,7 Milliarden Dollar vergleichsweise gering aus. 2007 hatte der Konzern operativ allerdings noch 10,5 Milliarden Dollar verdient."
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W. B.

05.03.09 16:26

29693 Postings, 5871 Tage Rico11bluhm

Ich bleibe dabei.
Der Ursprung der Finanzkrise ist der US-Immobilienmarkt und nicht AIG.
Wenn unsere öffentlichen Träger jetzt am jammern sind, dann hätten
sie sich ja bei der Allianz gegen das Ausfallrisiko versichern können.
Warum haben sie sich wohl bei AIG versichert?

Zu Risiken:
Man kann Risiken nicht beschreiben!
Bei vielen Produkten/Waren, die wir kaufen, gibt es Risiken.
Wie z.B. bei Waren (gebr. Autos, Waschmaschinen), bei Flugreisen,
Immobilien und  Pferden. Sogar Frauen stellen ein Risiko dar.
Wie willst Du das Risikio einer Heirat bewerten, wenn Du niemals
geheiratet hast.  Es kann gut oder schlecht ausgehen.
Leider ist man immer erst hinter schlauer, gilt für alles im Leben.

Bei AIG ist es doch so.
AIG kann nicht pleite gehen und wird nicht pleite gehen.
Solange man das Geld nicht benötigt, Zeit hat und NICHT verkauft hat,
ist doch noch alles in Ordnung.  

05.03.09 20:18
1

810 Postings, 6231 Tage Lerche10Scheitern von AIG kann nicht zugelassen werden

05.03.2009, 16:52
Fed/Kohn: Scheitern von AIG kann nicht zugelassen werden

WASHINGTON (Dow Jones)--Der schwer angeschlagene US-Versicherungskonzern American International Group (AIG) ist nach Ansicht eines führenden US-Währungshüters so sehr mit dem gesamten Finanzsystem verwoben, dass die Regierung einen Zusammenbruch des riesigen Instituts nicht zulassen kann.

Ein Scheitern von AIG würde unnötige und bedrückende Verluste für viele Menschen, Haushalte und Unternehmen verursachen, die Finanzmärkte sprengen, die Furcht und die Unsicherheit über die Lebensfähigkeit unserer Finanzinstitutionen erhöhen," sagte der stellvertretende Fed-Chairman Donald Kohn am Donnerstag bei einer Anhörung im Bankenausschuss des Senats.

Erst am Montag hatte das Finanzministerium der AIG weitere Kapitalhilfen in Höhe von 30 Mrd Dollar zur Verfügung gestellt, womit sich die gesamte Last für die Steuerzahler auf 163 Mrd Dollar erhöhte. Kohn sagte, die Maßnahmen seien notwendig gewesen, räumte jedoch ein, dass diese Entscheidungen "sehr schwierig" und "unbequem" gewesen seien. "Wir sind der Ansicht, dass wir keine andere Wahl hatten, wenn wir für die Stabilität des Finanzsystems sorgen wollen."

Die AIG-Sparte für Finanzprodukte verfügt nach Kohns Angaben immer noch über "sehr große Bestände" an Derivaten, die eine Vielzahl von Kontrahenten in der gesamten Finanzwelt betreffen. Und obwohl die US-Regierung und die Federal Reserve versucht hätten, mit Billionen von US-Dollar das Finanzsystem zu stabilisieren, habe die weiter bestehende Unsicherheit den AIG-Konzern daran gehindert, einen Teil seiner Geschäfte zu verkaufen.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/vwdnews/...28244742,00.html  

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