KarstadtQuelle heißt bald Arcandor

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neuester Beitrag: 12.11.09 16:45
eröffnet am: 29.03.07 16:01 von: utimacoSecu. Anzahl Beiträge: 56
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29.03.07 16:01
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1095 Postings, 8519 Tage utimacoSecuritieKarstadtQuelle heißt bald Arcandor



Der Essener Handelskonzern KarstadtQuelle hat einen neuen Namen gefunden. Was die Wortneuschöpfung bedeuten soll, ließ Unternehmens-Chef Thomas Middelhoff in der Ankündigung allerdings zunächst offen.

Den neuen Namen für die Konzernholding solle die Hauptversammlung (HV) im Mai beschließen, sagte Middelhoff am Donnerstag. Der Duden kennt das Wort Arcandor nicht. Die Suchmaschine Google spuckt aber knapp 700 Treffer dazu aus, darunter viele Computerspieler, die sich in Parallelwelten tummeln.

Middelhoff hatte die Namensänderung im vergangenen Jahr angekündigt. Die Umbennung solle deutlich machen, dass Einzel- und Versandhandel sowie das Touristikgeschäft unter einem Dach versammelt sind, hieß es damals. FTD-Online startete daraufhin eine Umfrage bei den Lesern. Die schickten mehr als 100 verschiedene Namensvorschläge von Altravena bis Zacosprint. Die Favoriten aber waren "Quintas - Quality in Travel and Shopping" oder "My World". An der nicht repräsentativen Online-Umfrage hatten knapp 2200 Leser teilgenommen.

Der Konzern teilte gestern mit, dass alle Marken der Gruppe, die Karstadt-Warenhäuser, die Versandhandelsgruppe Quelle und der Touristikkonzern Thomas Cook, ihre Namen behalten werden. Mit der Umbenennung will KarstadtQuelle der zunehmenden Internationalisierung der Geschäfte Rechnung tragen. Mit der Komplettübernahme von Thomas Cook erzielt der Konzern inzwischen mehr als die Hälfte seiner Umsätze im Ausland. Vor drei Jahren waren es erst rund zehn Prozent.

In der wohl letzten Bilanz unter dem Traditionsnamen präsentierte Middelhoff am Donnerstag knapp drei Jahre nach der Beinahe-Pleite wieder ein positives Ergebnis. Dazu trugen ein Gewinnsprung bei den Warenhäusern sowie der milliardenschwere Verkauf von Kaufhaus-Immobilien bei. Auch die 2006 in die roten Zahlen gerutschte Versandsparte werde Ende des Jahres wieder schwarze Zahlen schreiben, versprach Middelhoff: "Wir schalten jetzt um auf gesundes und ertragreiches Wachstum.". Seit Mitte Februar lägen alle operativen Bereiche über dem Vorjahresergebnis. Die Aktie von KarstadtQuelle legte nach der Präsentation zu.

Touristik-Tochter mit Rekordgewinn

2006 verbuchte KarstadtQuelle einen Konzerngewinn von 345,6 Mio. Euro nach einem Verlust von 316,5 Mio. Euro im Jahr davor. Im operativen Geschäft gelang - allerdings ohne die verkauften Immobilien sowie die Dienstleistungsbereiche - eine Steigerung des Ebitda um 20,2 Prozent auf 313,2 Mio. Euro. Dabei verdoppelten die Warenhäuser das operative Ergebnis auf 146 Mio. Euro. Einen Teil der verbliebenen Kaufhäuser hat Middelhoff auf den Prüfstand gestellt. Die kleineren und mittleren Häuser würden auf ihre Planerfüllung hin geprüft, sagte der Konzernchef.

Das Touristikgeschäft von Thomas Cook, das nach dem Kauf der Lufthansa-Anteile ganz zu KarstadtQuelle gehört, kam mit einem operativen Gewinn von fast 200 Mio. Euro auf ein Rekordergebnis. Die Versandsparte rutschte mit 32 Mio. Euro dagegen in die Verlustzone. Der Negativtrend im Versand sei seit dem vierten Quartal 2006 deutlich gebremst, aber noch nicht gestoppt, sagte Middelhoff. Neckermann.de, die zweite Versandmarke neben Quelle, soll noch 2007 an die Börse gebracht werden.

Die Karstadt-Warenhäuser sollen Umsatz und Gewinn in diesem Jahr deutlich steigern. Die in Primondo umbenannte Versandhaus-Sparte werde ein leichtes Umsatzplus einfahren und operativ (Ebitda) die Gewinnschwelle erreichen. Der geplante Verkauf der verbliebenen Immobilienbeteiligung 2007 zudem zu einem hohen außerordentlichen Ertrag führen.

© 2007 Financial Times Deutschland

Gruß

uS
Moderation
Zeitpunkt: 21.10.09 15:04
Aktion: Forumswechsel
Kommentar: Falsches Forum

 

 

03.06.07 21:12

17100 Postings, 6859 Tage Peddy78KarstadtQuelle stellt 27 Häuser auf Prüfstand.

News - 03.06.07 19:59
KarstadtQuelle stellt 27 Häuser auf Prüfstand - keine Schließung

ESSEN (dpa-AFX) - Der KarstadtQuelle -Konzern will im Warenhaus- Geschäft international expandieren und stellt in Deutschland bis zum Jahresende 27 Häuser auf den Prüfstand. Das kündigte Vorstandschef Thomas Middelhoff in einem Gespräch mit dem 'Spiegel' an. Die Unternehmenssparten Tourismus und Versand seien 'schon jetzt international aufgestellt. Und das Warenhausgeschäft ist auf dem Weg in diese Internationalität'. Gerade da wolle das Unternehmen wachsen - vor allem durch Zukäufe oder auch Fusionen, nicht durch Expansion der eigenen Marke Karstadt, sagte Middelhoff. Schließungen sind laut Unternehmen aber nicht geplant.

Im Inland habe KarstadtQuelle gemeinsam mit dem Betriebsrat 27 Warenhäuser identifiziert, deren Verbleib im Konzern noch nicht gesichert sei. Bis Ende des Jahres laufe die Bewährungsfrist. Objekte, die dann ihre Ziele nicht erreichten, 'werden wir abgeben', kündigte Middelhoff an. 'Wir sind allerdings optimistisch, bis zum Ende des Jahres den größeren Teil der Häuser durchs Ziel zu bringen', sagte Unternehmenssprecher Jörg Howe der dpa am Sonntag.

Der Konzern helfe den 27 Häusern: 'Es wird investiert und es gibt Marketingmaßnahmen.' Kaufhäuser, die die Gewinnziele zum Jahresende nicht erreichten, würden verkauft. 'Es wird kein einziges Haus geschlossen.' Wie viele Menschen in den 27 unter Bewährung gestellten Häusern arbeiten, sagte Howe nicht und nannte auch keine Standorte. Margenprobleme gab es in der Vergangenheit meist in kleineren und mittelgroßen Städten.

Die britischen Investoren Hilco und Dawnay Day hatten Ende 2005 bereits 74 kleinere Warenhäuser im Zuge der Sanierung des in die Krise geratenen KarstadtQuelle-Konzerns übernommen und später den Traditionsnamen Hertie wieder belebt.

Middelhoff konkretisierte in dem 'Spiegel'-Interview Pläne, die KarstadtQuelle-Belegschaft nach den Jahren der Krise auch am Unternehmenserfolg zu beteiligen. Er strebt eine Gewinnbeteiligung an, die 'unterm Strich' für viele Mitarbeiter '2008 ein bis eineinhalb Monatsgehälter bedeuten' könnte. 'Auf Basis von Wertkonten könnte man das steuerlich attraktiv gestalten', sagte Middelhoff, der damit 'auch mal Dankeschön sagen' wolle für die Anstrengungen, die seine Mitarbeiter während der harten Sanierungsjahre erlebten. Ohne dieses Engagement hätte 'der Konzern nicht überlebt'.

Middelhoff bekräftigte, dass er den Konzern Ende 2008 verlassen werde. Sein neuestes Kursziel bis dahin: '40 Euro plus x halte ich für durchaus möglich und erreichbar.' Am Freitag notierte die im MDAX  gelistete Aktie bei 26,70 Euro./bb/rs/DP/sf

Quelle: dpa-AFX

News druckenName  Aktuell Diff.% Börse
KARSTADT QUELLE AG Inhaber-Aktien o.N 26,74 +0,53% XETRA
MDAX Performance-Index 11.182,65 +1,16% XETRA
 

19.06.07 09:41
1

362 Postings, 7270 Tage atfkKarstadt 40,- €

Das finde ich schon bemerkenswert. Da behauptet Middelhoff, sein Unternehmen sei 40 € Wert. Nur die dummen Franktfurter Investoren würden das nicht blicken. Daher geht er einfach nach London wo man sich angeblich auskennt. Folge heute 5% plus. Dabei sind die Aussagen ja nicht neu.
Na ja mir soll es recht sein, bin hier schon längst investiert :-))

KarstadtQuelle_Middelhoff_erw_228_gt_Notierung_in_London  

20.06.07 09:00
1

80400 Postings, 7296 Tage Anti LemmingWas Middelhoff mit Karstadt macht

ist so, als würde jemand eine schlecht laufende Currywurst-Bude am Stadtrand besitzen, die dann verpachten und mit den Pachteinnahmen als Sicherheit sämtliche global verfügbaren Döner-Buden auf Kredit aufkaufen, um daraus einen "Weltkonzern" zu schmieden.

Unterm Strich bleiben schlecht gelaunte Karstadt-Verkäuferinnen, die gähnend in der Nase bohren.



HANDELSBLATT, Mittwoch, 20. Juni 2007, 07:56 Uhr
Börsengang für Warenhäuser angedacht

Middelhoff zerstückelt Karstadt-Quelle

Vor drei Jahren stand es schlimm um Karstadt-Quelle: Das Geschäft lief dermaßen schlecht, dass selbst eine Pleite möglich schien. Dann übernahm Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Middelhoff den Chefposten. Durch Verkäufe spülte er Milliarden in die klamme Kasse. Doch setzt er seinen neuesten Plan um, bleibt von dem einst stolzen Handelskonzern kaum mehr etwas übrig.


HB LONDON. Middelhoff nimmt sich die Touristik-Sparte als Vorbild für die Zukunft der Karstadt-Warenhäuser. Er denke daran, die Kaufhäuser mit einem Konkurrenten zusammenzulegen und sie dann in spätestens 18 Monaten an die Börse zu bringen, sagte Middelhoff der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. „Was wir mit Thomas Cook gemacht haben, könnten wir leicht auch mit den Warenhäusern tun. Ich glaube, im Warenhausgeschäft wird das Gleiche passieren.“ Die Zeitspanne ist allerdings eng: Middelhoff will den Konzern Ende 2008 verlassen.

Die Reisetochter Thomas Cook hatte im Februar den britischen Konkurrenten My Travel geschluckt. Am Dienstagmorgen gab das fusionierte Unternehmen als Thomas Cook Group in London mit Kursgewinnen sein Börsendebüt. An der Thomas Cook Group hält Karstadt-Quelle 52 Prozent, die bisherigen My-Travel-Aktionäre 48 Prozent.

Setzt Middelhoff seine Pläne für die Kaufhäuser um, bliebe von dem einstigen Traditionskonzern praktisch nichts übrig: Die Versandtochter Neckermann.de will er an die Börse bringen, von den Immobilien der Warenhaussparte und 74 kleineren Kaufhäusern hat sich Middelhoff im Zuge der Sanierung bereits getrennt; das Geld nutzte er zum Schuldenabbau. Bleibt noch der restliche Versandhandel mit der Hauptmarke Quelle. Doch auch hier hat Middelhoff bereits Immobilien abgestoßen und den Einkauf zu großen Teilen an ein chinesisches Handelshaus ausgelagert.

KARSTADT QUELLE AG O.N.

Chart: KARSTADT QUELLE AG O.N.
Empfehlungen            Kursziel          Durchschnitt
Analystenmeinung
§
Der ehemalige Bertelsmann-Chef verglich seine Strategie ausdrücklich mit der des britischen Mischkonzerns GUS, der sich im vergangenen Jahr von der Börse zurückgezogen hatte, nachdem er seine Haushaltswaren-Handelssparte Home Retail Group und den Kreditinformationsanbieter Experian abgespalten hatte. Schon zuvor war der Modekonzern Burberry von GUS abgetrennt worden.

Große Pläne mit Warenhäusern

Middelhoff hat für die Kaufhaus-Sparte hochfliegende Pläne. Noch in diesem Jahr könne ein Edel-Warenhaus im russischen Sankt Petersburg eröffnet werden. Auch in Moskau sei man in Verhandlungen, des weiteren denke er an Istanbul und an Dubai als Standorte. Insgesamt könne Karstadt nach dem Vorbild des Berliner KaDeWe im Ausland sieben bis acht Nobel-Kaufhäuser mit jährlichen Umsätzen von jeweils 150 bis 200 Mill. Euro betreiben, sagte er.

Am Touristikgeschäft will Middelhoff festhalten: „Wir glauben an Thomas Cook. Das wird signifikante Werte für die Aktionäre schaffen“, sagte er. Das könne die Aktie von Karstadt-Quelle über 40 Euro treiben; am Dienstag schloss sie bei 25,90 Euro. Sie war wegen enttäschender Umsatz- und Gewinnzahlen zuletzt stark unter Druck geraten.

Die Reisetochter habe Spielraum für Sonderausschüttungen und könne trotzdem Übernahmen stemmen, sagte Middelhoff. Banken seien angesichts der hohen Liquidität schon auf das Unternehmen zugekommen und hätten ihm Sonderdividenden oder Zukäufe nahe gelegt, sagte Middelhoff, der dem Aufsichtsrat der britischen Tochter vorsitzt. Bis Herbst solle eine Entscheidung fallen. Chancen für Übernahmen gebe es in asiatischen Ländern wie China, Indien oder Japan – aber auch im Wachstumsmarkt Russland.

 

29.06.07 23:31

17100 Postings, 6859 Tage Peddy78KarstadtQuelle heißt ab Sonntag Arcandor.

News - 29.06.07 13:55
KarstadtQuelle heißt ab Sonntag Arcandor

ESSEN (dpa-AFX) - Nach sechsmonatiger Vorbereitung heißt die KarstadtQuelle AG  von Sonntag (1. Juli) an Arcandor AG. Die Namensänderung beziehe sich ausschließlich auf die Geschäfte der Dachgesellschaft, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Marken Thomas Cook für das Reisegeschäft, Karstadt für die Warenhäuser sowie Quelle im Versandhandel sollen erhalten bleiben. Sitz der Arcandor-Hauptverwaltung soll Essen bleiben.

Alle drei Geschäftsbereiche sollen künftig gestärkt werden und eigenständiger operieren, kündigte Konzernchef Thomas Middelhoff an. Während das Geschäft mit den Warenhäusern und dem Versandhandel von Essen aus gesteuert werde, soll das Reisegeschäft seinen Sitz in London haben. Der Umbau des Essener Konzernzentrale in eine Finanzholding soll bis Ende September diesen Jahres abgeschlossen sein./uk/DP/jb

Quelle: dpa-AFX

News druckenName  Aktuell Diff.% Börse
KARSTADT QUELLE AG Inhaber-Aktien o.N 25,02 -0,64% XETRA
 

02.07.07 18:20
1

1454 Postings, 9012 Tage AcamporaIst das eine Hundename, oder was? Gräßlich!

08.07.07 15:16

41 Postings, 6139 Tage tradingfuture.deAlles muss raus


Alles muss raus

08.07.2007 Ausgabe 27/07
Vier Börsengänge und jede Menge Zukäufe: Arcandor-Chef Thomas Middelhoff baut den ehemaligen Karstadt-Konzern komplett um. Doch operativ sieht es nach wie vor mau aus
von Stephan Bauer

Sternzeichen Stier. „Mit seiner berühmten goldenen Nase riecht der Stier das Geld und macht es sich zu eigen“, heißt es über die Zeitgenossen, die zwischen 20. April und 20. Mai geboren sind. Thomas Middelhoff, geboren am 11. Mai 1953, ist zweifellos ein typischer Vertreter seiner Gattung. Beim Vorstandschef der jüngst in Arcandor umfirmierten KarstadtQuelle AG kommt eine ausgesprochene Vorliebe für Börsengänge hinzu.

Sternzeichen Bulle? Middelhoffs Marschroute für die verbleibenden 18 Monate im Führungsstand des Essener Mischkonzerns lässt keinen Zweifel: Anfang 2008 soll der Versender Neckermann aufs Parkett, hernach wohl die Konzernschwester Quelle. Zwischendurch könnte die übergelagerte Holding Arcandor ihr Zweitlisting an der Londoner Börse feiern. Und möglicherweise kommt noch in diesem Jahr, quasi als Vorgeschmack auf die aus Essen schwappende Flut neuer Papiere, das Debüt der Warenhaustochter Karstadt.

Noch weiß nur der „Meister“, wie Middelhoff in der Essener Unternehmenszentrale genannt wird, wann er Börsianer mit den Aktien beglücken will. Den ersten Schritt hat der Konzernchef bereits Mitte Juni getan, mit dem Börsengang der inzwischen größten Tochter, der Touristikgruppe Thomas Cook an der London Stock Exchange. In London, so Middelhoff, verstehen Banker und Börsianer eben mehr vom Handels- und Touristikgeschäft als in Deutschland.

Stimmen die Gerüchte, die in der Finanzszene an der Themse kolportiert werden, dann arbeitet Middelhoff schon am Börsendebüt von Karstadt. „Wir haben normale Gespräche geführt“, kommentierte Arcandor-Sprecher Jürgen Howe Berichte, wonach der Konzernchef mit dem Einzelhändler Debenhams über eine ­Fusion verhandelt. „Normal“ ist dabei wohl das Muster – siehe Thomas Cook: Erst verbünden sich die Deutschen mit einem internationalen Partner, im Fall der Reisesparte war es die britische My Travel, anschließend geht es gestärkt aufs Parkett. Mit Debenhams als Partner für die Warenhaustochter Karstadt könnte sich Middelhoff sogar die Kosten eines teuren Initial Public Offerings sparen: Die Briten sind bereits börsennotiert. Der deutsche Traditionshändler müsste nur in der Umkleidekabine in den Mantel der Engländer schlüpfen. Und könnte anschließend den Märkten seine Reize präsentieren.

Fernab der britischen Finanzmet­ropole verstehen die Mitarbeiter in den verbliebenen 122 Karstadt-Häusern von Flensburg bis Rosenheim derweil die Welt nicht mehr. Vor gerade mal sechs Monaten hatte Middelhoff die restlichen 50 Prozent an Thomas Cook übernommen. Jetzt, nach der Fusion mit My Travel, macht der Konzern mit Tourismus deutlich mehr Umsatz als in seinem einstigen Kernbusiness, den Warenhäusern und dem Versandhandel. Nicht mal die Umfirmierung ist bei den Mitarbeitern angekommen. „Arcandor? Noch nie gehört. Was ist das?“, sagt die Verkäuferin im Münchner Karstadt Oberpollinger. Auch ein älterer Kunde ist mit dem Anfang Juli eingeführten Konzernnamen überfordert.

Unterdessen zieht Überflieger Middelhoff unbekümmert seine Bahnen. Börsengänge? Schön und gut, aber der Mann will mehr. Nämlich eine ganze Palette weiterer Deals in seinen restlichen eineinhalb Jahren Amtszeit unter Dach und Fach bringen. Jeder Chef einer Private-Equity-Firma wäre stolz auf so ein Programm: Für Thomas Cook will der Meister in Asien und Russland shoppen. Bevor der Universalversender Quelle an die Börse geht, sollen Zukäufe in Osteuropa die, wie die Verluste zeigen, immer noch inkontinente Braut verschönern. Auch das gerade erst mit dem Einkauf des Senders HSE wiederbelebte TV-Shopping ist Middelhoff nicht groß genug. „Da bewegt sich was“, deutet ein Sprecher baldige Neuigkeiten an. Während das Bodenpersonal rätselt, wohin Kapitän Middelhoff den Reisejet mit angehängter Einkaufstüte denn nun steuert, sind Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat einfach schlicht froh und dankbar, dass der Meister was macht. Knapp drei Jahre nach der Beinahepleite sind die Schulden weg. Die Konzernimmobilien allerdings auch.

Dennoch, die Firma dankt: „Ohne Middelhoff wären wir am Ende gewesen. Wir müssen diesen Weg gehen und europäisch werden, um auf Dauer eine Chance im Wettbewerb zu haben“, sagt Wolfgang Pokriefke, stellvertretender Aufsichtsratschef des Konzerns. Finanzexperten allerdings beurteilen die transeuropäischen Fusionspläne im Fall Karstadt nicht annähernd so positiv wie der Aufsichtsrat. Einzig die Übernahme des Billigreiseveranstalters My Travel gilt unter Fachleuten als gelungener Deal. Immerhin soll die Zusammenlegung ab 2009 jährlich 140 Millionen Euro sparen. Die Internationalisierung der Kaufhäuser ist dagegen umstritten. „Für mich ist es schwer vorstellbar, dass man im Warenhausbereich über Grenzen hinweg große Synergien heben kann“, sagt Martina Noss, Analystin der NordLB. Überhaupt haben die Finanzexperten mit dem Tausendsassa in der Arcandor-Kanzel so ihre Probleme. Nach diversen Abspaltungen, Zukäufen und Umbauten in den 26 Monaten seit Middelhoffs Amtsübernahme in Essen-Bredeney ist kaum jemand in der Lage, die geschäftliche Entwicklung en detail nachzuvollziehen. „Zahlen werden im Nachhinein angepasst, Planzahlen geändert, die operativen Steuerungsgrößen ausgetauscht. Middelhoff gelingt es gut, die operativen Schwächen zu kaschieren“, sagt ein Analyst, der lieber anonym bleiben will. Das Tarn-Talent des Chefs scheint abzufärben. So verkauft etwa ein Quelle-Sprecher die im Jahresvergleich gestiegenen Kundenzahlen des Versenders im Weihnachtsquartal 2006 immer noch als „Trendwende nach 16 Quartalen“. „Im ersten Halbjahr 2007 war die Zahl der Kunden bei Quelle aber niedriger als im Vorjahr“, heißt es kaum zehn Sekunden später. Ein Widerspruch? Egal. Für das zweite Halbjahr rechnet der Konzern mit steigenden Umsätzen in der Sparte. Nirgendwo klafft die Lücke zwischen Realität und Zielen so weit auseinander wie bei den Nürnbergern. Eigentlich sollte der Turnaround im Versandgeschäft längst in trockenen Tüchern sein. Dennoch legte Quelle zuletzt bescheidene Zahlen vor: Die Verluste explodierten im ersten Quartal, der Umsatz schrumpfte.

Auch in den Kaufhäusern schlagen die Uhren viel langsamer, als Magic Middelhoff es gern hätte. Der neue Warenhauschef Peter Wolf drückt zwar ordentlich aufs Tempo und putzt Karstadt mit monatlich wechselnden Erlebniswelten heraus. Zum Start der Kampagne im Februar gab’s im Münchner Haus Oberpollinger eine schicke Dschungelshow mit echten Reptilien.

Dennoch schreibt der Traditionshändler immer noch Verluste. Von Januar bis März 2007 waren es mit 26,5 Millionen Euro Minus gerade mal 700000 Euro weniger als im Vorjahresquartal. 27 Kaufhäuser arbeiten deshalb zurzeit als „Projektfilialen“ quasi auf Probe. Bis Ende des Jahres müssen die Standorte beweisen, dass sie die geforderten sechs bis acht Prozent operative Rendite machen können. „Ein äußerst anspruchsvolles Ziel“, wie Analystin Noss findet.

Die Entscheidung über die Zukunft Hunderter Karstadt-Mitarbeiter soll bis Ende März kommenden Jahres fallen. „Wir gehen davon aus, dass wir die meisten der Häuser ins Ziel bringen“, sagt Sprecher Howe. Schließungen soll es keine geben. Im Klartext: Für etliche der Standorte sieht es nicht allzu gut aus.

Trotz drohenden Verkaufs und Auslagerung von Arbeitsplätzen hält Arbeitnehmervertreter Pokriefke Middelhoff die Stange. Auch bei seinen Börsenplänen für Karstadt: „Das wird die Marke stärken“, sagt der Vize-Chefaufseher. Kein Zweifel: Der Meister hat seine Mannen in Essen fest im Griff. Stiere haben schließlich nicht nur Sinn fürs große Geld. Die Zeitgenossen gelten auch als große Überredungskünstler.  

16.08.09 16:54

5001 Postings, 6284 Tage adriano25Arcandor wurde vor der Insolvenz ausgeplündert!

Der Arcandor-Konzern kann Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg zufolge offenbar kaum Rücklagen aufweisen. Er habe schon sparsamere Vorstände erlebt, so Görg.

Der Insolvenzverwalter des Handels- und Touristikkonzerns Arcandor, Klaus Hubert Görg, hat nach eigenen Angaben wenig Substanz in dem Unternehmen gefunden.
"Wir haben mit der Lupe nach der Substanz in diesem Unternehmen gesucht, aber wir haben nichts Nennenswertes gefunden", sagte Görg der Welt am Sonntag.
"In diesem Hause gibt es wirklich nichts, was nicht anderen Leuten gehört.
Das habe ich in so großen Unternehmen noch nie erlebt", sagte der erfahrene Sanierungsexperte. Es sei "dem Vorstand erstaunlich lange gelungen, den Staub aus den Ecken zu kehren und auch den noch zu Liquidität zu machen", sagte Görg weiter.
Weiter im folgenden Link:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/884/484322/text/  

16.08.09 16:55

22764 Postings, 5899 Tage Maxgreeendie Namensänderung war erfolgreich

Perf. seit Threadbeginn:   -98,88%  

16.08.09 16:58
2

5001 Postings, 6284 Tage adriano25Ja, das kann man sagen

Ich habe diesen Thead absichtlich ausgesucht und zwar wegen dem Titel.

KarstadtQuelle heißt bald Arcandor
Und Arcandor wird es bald nicht mehr geben!  

16.08.09 16:59
1

22764 Postings, 5899 Tage MaxgreeenJetzt muss nur noch Middelhoff

in Middeldoof umgetauft werden damit das korrekt in die Geschichtsbücher geht.  

16.08.09 17:03

5001 Postings, 6284 Tage adriano25Das sollte als

..Jubiläum zum Geburts- und zugleich zum Todestag sein  

16.08.09 17:07

5001 Postings, 6284 Tage adriano25So doof ist er auch nicht

Wer weiß, wie viele Millionen er beiseite geschoben hat
Seine Pläne waren gleich am Anfang verdächtig!
Nur er ist gescheiter als Madoof!!!  

16.08.09 17:25

11 Postings, 5368 Tage tellergerichtARO

...wieso hält die sich bei L&S noch relativ gut. Morgen geht es bestimmt STEIL abwärts... :-)  

16.08.09 17:25
2

14542 Postings, 6495 Tage gogolMiddelhoff

mich wundert nur warum alle so verwundert sind oder ist das Gedächtnis so kurz ??
ein paar Jahre zurück 2000 und die Firma war Pixelpark, auch hier wurde er als großer RETTER vom Bertelsmann Konzern vorgestellt und das Ende ??
Er wird auch ein drittes Opfer finden wo wieder die anderen Schuld sind , WETTEN
-----------
auf unserem Planeten gibt es nur Propheten

16.08.09 17:26

3078 Postings, 5579 Tage John RamboKarstadtQuelle ist für mich die beste Mdax Aktie!

16.08.09 17:29

11 Postings, 5368 Tage tellergerichtl&s

Name:ARCANDOR AG
BID:0.30
ASK:0.34
Tendenz:tendenz
Change:-0.06
Change %:-14.67%
Kurs von 2009-08-16 17:28:00  

16.08.09 17:29

5001 Postings, 6284 Tage adriano25Ja das wae einmal

Jetzt wird sie zu Grabe getragen, Dank Middilhoff!  

16.08.09 17:41

5001 Postings, 6284 Tage adriano25Insolvenzverwalter kritisiert frühere Arcandor-Füh

HAMBURG (dpa-AFX) - Der vorläufige Insolvenzverwalter der Arcandor- Gruppe  (Profil), Klaus Hubert Görg, wirft der früheren Führung des Handelskonzerns Misswirtschaft vor und schließt auch rechtliche Schritte nicht aus.
"Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass um den Preis der kurzfristigen Liquidität die Ertragskraft und die Substanz ruiniert wurden", sagte Görg der "Welt am Sonntag".

http://www.ariva.de/news/...isiert-fruehere-Arcandor-Fuehrung-3050848

Morgen findet der unhaltsame Absturtz statt!  

16.08.09 20:04

17012 Postings, 5696 Tage ulm000Konnte man doch erwarten

Arcandor wurde vom Ex-Management ausgeplündert, so der Inso-Verwalter heute. Konnte man doch erwarten. Deshalb denke ich mal, dass die heutigen Nachrichten dem Kurs morgen eigentlich nicht groß schaden durften. Spätestens als vor ein paar Wochen publik wurde, dass ein Sal. Oppenheim Esch-Fonds einige Karstadthäuser gekauft hat und dann teuer zurückgemietet wurde, war doch klar, dass bei Karstadt alles zu Geld gemacht wurde was nicht niet- und nagelfest war. Deshalb ist für mich dieses Interview vom Inso-Verwalter keine neue Nachricht. Dass es bei Arcandor katastrophal aussieht war bis auf Einige, die aufgrund ihrer hohen Kursverlusten noch gehofft haben, dass Arcandor wenigstens noch etwas Geld bzw. Vermögen hat.  

Die Frage ist doch wie der Inso-Verwalter jetzt vorgehen wird bzw. überhaupt kann. Der kann ja auch nicht wie er will.
Kann er Karstadt und Prmimondo am Stück verkaufen, in dem die jeweiligen Käufer das Gute wie auch das Schlechte dann mitkaufen müssen (wird der Plan sein) und auch die Restrukturierungskosten dann tragen müssen oder muss der Inso-Verwalter renditestarke Töchter (da hat ja Arcandor auch etwas zu bieten, zwar nicht viel aber immerhin) verkaufen um die laufende Kosten und die Sozialpläne überhaupt bezahlen zu können. Das wird die Kernfrage sein, ob für Arcandor-Aktionäre nach der Zerschlagung noch etwas übrig bleibt oder nicht ?

Kann der Inso-Verwalter Karstadt und Primondo jeweils am Stück verkaufen und Arcandor verkommt nicht zu einer "Bad Company", dann könnte, nachdem die Gläubiger ihr Geld wieder zurückbekommen haben, eventuell die eine oder andere Mio. für die Aktionäre noch übrgbleiben. Viel wird es wohl nicht mehr sein. Deshalb könnte die aktuelle Marktkapitalisierung von rd. 75 Mio. € schon zu hoch sein. Dabei werden die entscheidende Fragen  sein: Wieviel bieten überhaupt mit in einem Bierterverfahren ? Wie hoch sind die Käufer überhupt bereit zu zahlen ?

Einen Kurs über einem Euro werden wir wohl sicherlich nicht mehr sehen. Das dürfte nach den heutigen Nachrichten wohl auch den Daueroptimisten mittlerweile klar sein.  

17.08.09 11:44

5001 Postings, 6284 Tage adriano25So oft wiederholt

Die aktuellsten Meldungen wurden schon gestern hier gepostet!
#8 und #19

Es hat sich nicht wesentliches geändert. Für Arcanor schaut schwarz aus!  

17.08.09 13:55

5638 Postings, 5451 Tage garrisonDaueroptimisten...

sind praktisch ausgestorben...hmmm..Was bedeutet das, wissen nur wenige!!!  

20.10.09 08:05

2539 Postings, 5398 Tage Peddy1978Geld-Quelle versiegt und soll abgewickelt werden.

Mein Mitgefühl den vielen betroffenen Angestellten,
können die doch am wenigsten dafür aber sind jetzt wieder mal die die am meisten drunter leiden,leider.

http://www.ariva.de/news/...er-Quelle-soll-abgewickelt-werden-3103589
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"Neu",mit verbesserter Rezeptur,noch Pflegeleichter...
Nur wo Peddy(19)78 dran steht ist auch Peddy78 drin.
Nicht nur im Namen.

20.10.09 08:14

5638 Postings, 5451 Tage garrisonQuelle Deutschland...

Was ist mit Quelle Reanimation..:)

(Quelle Österreich)???  

20.10.09 08:17
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10739 Postings, 9129 Tage Al BundyGescheitert am Factoring

Schon wieder die bösen und gierigen Banken?
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Herdecke ist ein geographischer Glücksfall weil man es ohne viel Aufhebens per BAB in alle vier Himmelsrichtungen verlassen kann.

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