"Gründe die langfristig für Gold sprechen
von Miriam Kraus
Im 1.Teil habe ich Ihnen meine kurzfristigen Überlegungen mitgeteilt. Das bedeutet, dass mir eine Korrektur durchaus gefallen würde, denn diese bietet günstige "Shopping-Möglichkeiten" :-). Aber, vergessen Sie nicht, es sind nur Überlegungen die ich aufgrund des Tempos der Preisentwicklung angestellt habe und die natürlich nicht zwangsläufig eintreten müssen. Schließlich kann weder ich, noch sonst jemand in die Zukunft sehen und absolut punktgenaue Preisprognosen abgeben.
Also sehen wir uns lieber die realen, also die fundamentalen gegebenen Faktoren an! Gründe die langfristig für Gold sprechen
• die Politik der Notenbanken
Ich muss ja nicht mehr viel dazu sagen. Wir alle wissen, dass es vor allem die FED liebt, die Märkte mit Liquidität zu überschwemmen. Usw. Im Endeffekt steigt die Teuerung und die Inflationssorgen wachsen. Schon jetzt hat nicht nur China mit hohen Inflationsraten zu kämpfen, sondern auch in der Eurozone ist die Inflation über den angestrebten Satz gestiegen. Die Niedrigzinsen tun ihr Übriges, denn wenn die Zinsen niedriger sind, als die Inflationsraten, dann bleibt dem aufmerksamen Investor gar nichts anderes übrig, als auf andere Art und Weise sein Vermögen zu schützen.
• Schuldenstaaten
Auch vor dem zweiten Punkt in dieser Liste muss man sich schützen. Und dabei spreche ich ganz bewusst nicht nur von den europäischen Überschuldenstaaten und EU-Europa, das von einer Krise, in eine wachsende Spaltung und auf der anderen Seite in einen wachsenden Zusammenschluss der unschönen Art getrieben wird. Europa hat seine Probleme, aber auch die USA sind weit davon entfernt eine Lösung ihrer Probleme zu finden. Im Gegenteil...
• die Nachfrage wächst, das Angebot nicht schnell genug
Kommen wir nun aber zu den etwas konservativeren Fakten, kommen wir zur Nachfrageentwicklung. Die Nachfrage der Investoren wächst, dank der genannten Gründe, aber wie sieht es in den anderen Nachfragesektoren aus? Besonders wichtig für den Goldmarkt ist die Nachfrage seitens der Schmuckindustrie und die hat sich interessanterweise mittlerweile an das höhere Preisniveau gewöhnt. Nicht zuletzt natürlich dank der beiden größten Goldkonsumenten der Welt: Indien und China!
Indien hat, der Bombay Bullion Association zufolge, im vergangenen Jahr seine Goldimporte um 25% gegenüber dem Vorjahr auf 700 Tonnen gesteigert. China, mittlerweile größter Goldproduzent der Welt, importierte trotzdem ein Rekordvolumen von 340 Tonnen. Insgesamt haben die chinesischen Konsumenten in den letzten 2 Jahren mehr Gold gekauft, als die Peoples Bank of China an Reserven besitzt. Und auch der erste chinesische Gold-ETF glänzt mit wachsenden Zuflüssen. Gleichzeitig aber kann die Minenproduktion nicht wirklich mit dem Tempo der Nachfrageentwicklung mithalten. Auch wenn China und auch ein paar andere Fördernationen sich alle Mühe geben. Fakt ist aber, dass die Produktion in den einstmals größten Fördernationen rückläufig ist. Und auch wenn jetzt die Produzenten der zweiten Reihe stärker zutage treten...die Minenproduktion wird teurer und erfordert damit auch höhere Metallpreise.
• Zentralbanken sind Netto-Käufer
Und auch die Zentralbanken dürfen wir nicht vergessen, die lange Jahre ihr Gold viel zu günstig verkauft haben und sich im letzten Jahr nun endgültig wieder zu Netto-Käufern entwickelt haben. Auch der IWF hat mittlerweile sein Gold-Verkaufsprogramm abgeschlossen und nun darf man mit Spannung abwarten, wie lange die asiatischen Zentralbanken brauchen werden, um ihren Goldanteil langsam an das Niveau der westlichen Zentralbanken heranzuführen.
Fazit
Alles in allem bestehen nach wie vor eine Reihe an guten Gründen, die langfristig für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends im Gold sprechen. Daran ändert auch eine von mir erhoffte zwischenzeitliche Korrektur nichts. Wohin der Goldpreis streben wird, wenn er seine Pause (die ihm von Herzen gegönnt ist) beendet hat...wer weiß das schon mit Sicherheit zu sagen? Wenn wir dem Goldpreis einmal für dieses Jahr weitere 20% zutrauen, dann sind wir schon über die 1.600 USD hinaus gelaufen. Man wird sehen...ich persönlich wäre mit einem Preis zwischen 1.600 und 1700 USD in der Spitze für dieses Jahr zufrieden." |