Die Coba ist komplett unterbewertet. Im Einzelnen: - Dividende: Für das Geschäftsjahr 2024 wird ein den Aktionären zurechenbares Ergebnis von etwa 2,4 Mrd. Euro erwartet. Davon sollen 70 % ausgeschüttet werden. Zieht man die 600 Mio. Euro des Aktienrückkaufsprogramms ab (verbleibende Aktien ca. 1.145 Mio.) und verteilt den verbliebenen Gewinn auf diese, käme eine Dividende von 0,94 €/Aktie heraus. Grund für die derzeitige niedrige Schätzung ist die Annahme, dass für das Geschäftsjahr 2024 für den Aktienrückkauf durchschnittlich 1.039 Mio Euro (statt de facto 600 Mio. Euro) angenommen wurden (s. Analystenschätzungen unter Commerzbank IR). Für das Geschäftsjahr 2025 (und die beiden Folgejahre) sollen jeweils 90 % des den Aktionären zurechenbaren Konzerngewinns zufließen. Entscheidend ist die Höhe der Summe, die für den jeweiligen Aktienrückkauf verwendet werden soll. Bliebe es bei den derzeitigen 600 Mio., Euro für die Folgejahre und würde der von den Analysen durchschnittlich angenommene Jahresgewinn erreicht (Geschäftsjahr 2025: 2.6 Mrd. Euro, 2026: 3,0 Mrd. Euro, 2027: 3,3 Mrd. Euro), käme man auf folgende Dividenden (für das jeweilige Geschäftsjahr): 2025: 1,51 €/Aktie, 2026: 1,82 €/Aktie, 2027: 2,05 €/Aktie. Da hier die durch die Aktienrückkäufe reduzierte Aktienanzahl noch nicht berücksichtigt ist, würden die Dividenden eher noch höher ausfallen. - Kurs: Derzeit bei 18,00 €, somit ist die Coba mit ca. 21 Mrd. Euro bewertet. Bei den Geschäftszahlen und den zu erwartenden Entwicklungen ein Schnäppchen! - Entwicklung: Stellenabbau, sinkende Rückstellungen hinsichtlich der mBank-Kredite, Maßnahmen des Vorstands zur Effizienzsteigerung usw. All das wird den Kurs positiv beeinflussen. - Eigenständigkeit: Hochspannend! Scheinbar will die UniCredit die Commerzbank unter allen Umständen. Die Rollen der beteiligten anderen Player (namentlich Barclays, Bank of America, Aumundi, Citigroup), die sich im Besitz von sowohl Aktien als auch Finanzinstrumenten (Calls und Puts) befinden, sind undurchsichtig; nicht auszuschließen ist, dass diese ihre Anteile zugegebener Zeit der UniCredit übertragen. Damit kommt mittelfristig die Frage nach den italienischen Staatsanleihen auf, die 2024 mit 39 Mrd. Euro in der UniCredit-Bilanz ausgewiesen wurden (entspricht 30 % des gesamten Staatsanleiheportfolios). UniCredit-CEO Orcel sprach bereits von einer Fusion mit der Coba. Das wird zu dem jetzigen Kurs wohl kaum realisierbar sein. Auch wenn bei einer Offerte von 25 €/Aktie den Kurs marginal stiege, wäre das in der Gesamtschau ein geradezu lächerlicher Preis, zu dem kein Aktionär verkaufen würde, der mittel- bis langfristig bei der Coba investiert ist und dabei die Dividenden und Geschäftsentwicklungen der Bank im Auge hat. - Handeln des Coba-Vorstands: Viel Zeit bleibt nicht. Ziel bleibt es, dass die Aktionäre ihre Anteile nicht verkaufen. Es müssen Effizienzsteigerungen (u. a. Stellenabbau) in den Fokus rücken, eine attraktive Dividendenpolitik, möglichst auch über das Jahr 2027 hinaus, bekräftigt werden (s. oben) und klar die Vorteile für Aktionäre (in Form von Gewinnbeteiligungen, etwaigen Sonderzahlungen bei endgültigen Lösung der mBank-Kredite usw.) einer Eigenständigkeit betont werden, sodass eine maßgebliche Masse ihre Anteile nicht verkauft. Die Bundesrepublik Deutschland wird sich von ihren 12 % jedenfalls vorerst nicht trennen, sodass Fusionspläne sich derzeit nicht realisieren ließen. Gerade in Hinblick auf die bis zum Geschäftsjähr 2027 in Aussicht gestellten hohen Dividenden und den eingeleiteten Maßnahmen, diese signifikant zu steigern (zum jetzigen Kurs wären das ab dem Geschäftsjahr 2026 über 10 %), wäre ein Verkauf der Anteile, auch bei einer Offerte bis zu 30,00 €/Aktie nicht attraktiv. Wenn, was das bisherige Handeln vermuten lässt, der UniCredit-CEO die Commerzbank unter allen Umständen übernehmen will (wobei über dessen eigentliche Ziele nur gemutmaßt werden kann), so werden letztendlich ganz andere Summen ins Spiel kommen, als die heute im Raum stehenden. Für Coba-Aktionäre sind das attraktive Aussichten - mit einem hoffentlich Happy End und einer fortbestehenden Eigenständigkeit der Coba! |