So, jetzt bin ich auch mit den Finanzen etwas fündiger geworden, und zwar bei Reuters hier . Unter Total Common Shares Outstanding sieht man im Balance Sheet, daß deren Zahl von 2016 (1.722,96 Mio) bis 2020 auf 1.941,82 Mio gestiegen ist. Das ist nennenswert, aber wohl nicht dramatisch.
Positiv zur Kenntnis genommen habe ich übrigens, daß der Goodwill seit 2018 drastisch gesunken (von 441,85 auf 78,32 Mio) ist.
Auf dem Marketscreener stehen momentan 16 Analystenschätzungen: 10 x KAUFEN 2 x AUFSTOCKEN 3 x HALTEN 1x REDUZIEREN
Das höchste Kursziel liegt 133% über dem heutigen Tageskurs von HKD 7.8 , das niedrigste ist allerdings nur 11,8% davon entfernt. KGV aktuell bei 2,27, Dividendenrendite demnach bei 12,9% (aber wie gesagt: nicht garantiert). KBV gerade mal bei 0,53. Ich lasse mir das nochmal gut durch den Kopf gehen. Aber eigentlich ist mein Zielbestand wie gesagt erreicht.
Preisfrage 1a: Was wäre das schlimmste zu erwartende Ergebnis, falls ich meinen Bestand jetzt nochmal verdopple?
Klassische Antwort: Totalverlust.
Beim aktuellen Bestand wäre er ärgerlich, aber verschmerzbar. Allerdings wäre meine ganz persönliche Schmerzgrenze hier erreicht, mehr möchte ich diesbezüglich nicht riskieren.
Preisfrage 1b:
Wie wahrscheinlich ist so ein Szenario?
Was den inneren Wert des Unternehmens betrifft, halte ich es für äußerst unwahrscheinlich.
Doch politisch betrachtet sind China-Einzelaktien bekanntlich allesamt heikel. Keiner weiß, ob die Staatsmacht nicht plötzlich Schritte einleitet, ausländische Investoren herauszudrängen. Vielleicht nicht heute - noch werden deren Gelder ja benötigt - aber womöglich schon in wenigen Jahren, sobald man sich stark genug dafür fühlt. Speziell bei Times China sehe ich allerdings den Vorteil, daß das Unternehmen nicht in Hongkong (hier ein kritischer Bericht dazu), sondern auf dem Festland sitzt und zudem in einem Markt agiert, der offenkundig eh längst reguliert ist. Nochmal: Daß ausgerechnet eine kommunistische Staatsmacht wie die chinesische nicht gewillt ist, eine Immobilienblase zu tolerieren, empfinde ich (mindestens) als nachvollziehbar. Immerhin wurde auch in Berlin schon über Regulierungen nachgedacht, aber in einer privatwirtschaftlich orientierten Verfassungsdemokratie hat man diesbezüglich naturgemäß deutlich weniger Handlungspielraum...
Letztlich ist das für mich eine Frage der Relationen: Will China denn den Immobilienmarkt verstaatlichen, oder geht es hier letztlich nur darum, ihn auf nachhaltige Bahnen zurückzulenken und die eigenen Bürger vor Übertreibungen zu schützen = soziale Mißstände / Unruhen zu vermeiden? IMO schaut es momentan (noch) nach letzterem aus. Daher nehme ich es mit hochgezogener Augenbraue zur Kenntnis, flippe aber sicher nicht aus deswegen. Preisfrage 2:
Was wäre das beste zu erwartende Ergebnis, falls ich meinen Bestand jetzt so belasse, wie er ist? Jenu - sollte die Aktie tatsächlich wieder kräftig steigen - und sei es "nur" um die durchschnittliche Erwartung von 58%, so wäre ich wieder sattsam im grünen Bereich und hätte auch weiterhin die geplante Dividende (nochmal: nicht garantiert).
Preisfrage 3:
Was für ein Anleger bin ich?
Jenu - Trillion investiert, statt zu spekulieren; mit mittel- bis lanfristigem Horizont und mittlerweile stark dividendenorientiert. Mein Depot ist nach einem diese Woche erfolgten, größeren Verkauf (China Water Affairs) gerade an einem Punkt angelangt, wo es so gewichtet ist, wie ich mir das vorstelle (s. separaten Depothread).
Mein ganz persönliches Fazit: So wie Times China aktuell in meinem Depot gewichtet ist, kann ich den Abflug locker aussitzen, den die Aktie in den letzten Monaten gemacht hat.
Übers Wochenende brüte ich nochmal ein wenig mehr darüber nach, aber für heute halte ich die Füße weiterhin still, auch wenn der Kauffinger mir noch so sehr juckt, bei diesem Tiefkurs. |